Brillen: Fast jede:r von uns hat eine – und längst sind sie mehr als ein lästiges Instrument zur Verbesserung der Sehkraft. Sie geben einem Gesicht das besondere Etwas, sind Lifestyle-Accessoire und Must-Have des Sommers. Brillen: ein cooler Trend, der auch vor unseren Hunden nicht Halt macht – auch im Winter sinnvoll sein kann und für manche Vierbeiner sogar gesundheitsbedingt absolut notwendig ist. 

Über Kleidung an Hunden kann man sich streiten: Die einen finden es putzig, die anderen lächerlich und wieder andere ärgerlich. Doch nicht jedes Accessoire zeugt davon, dass hier ein Hund vermenschlicht wird oder als unfreiwilliger Kind-Ersatz herhalten muss.

Dass manchmal mehr hinter Accessoires steckt, beweisen Hunde-Sonnenbrillen. Denn es gibt durchaus vernünftige Gründe, die für das coole Accessoire sprechen: Ein Hund z.B., der auf dem Sitz von Herrchens oder Frauchens Cabrio seine Ohren im Wind schlackern lässt, bekommt nach der Spritztour meist die Quittung für den Fahrspaß eine ordentliche Bindehautentzündung.

Die Hundeaugen sind hoch empfindlich und werden durch Fahrtwind auch in einem geschlossenen Auto bei geöffnetem Fenster oder sogar in einem Fahrradkorb schnell gereizt. Auch Zugluft, helles Sonnenlicht und UV-Einstrahlung sowie Staub und Fremdkörperchen können den Hundeaugen schaden. Manche Hunderassen neigen zudem grundsätzlich zu Augenerkrankungen. Dazu gehören beispielsweise Schäferhunde, Dobermänner oder Collies.

Das Beste für die Hundeaugen

Hunde-Sonnenbrillen sind deshalb nicht nur für Cabrio-Hunde das Must-Have des Sommers und alles andere als ein albernes Mode-Accessoire! Bei professionell eingesetzten Lawinensuchhunden gehört die Sonnenschutz-Brille längst zur Standard-Ausrüstung. Natürlich nicht, um die Lawinen-Opfer mit dem modischen Schick zu erfreuen, sondern um die Hunde vor der gefährlichen Schneeblendung (quasi ein Sonnenbrand der Hornhaut im Auge) und UV-Einstrahlung zu schützen.

Bei bestimmten Erkrankungen, wie z. B. der sogenannten Schäferhundkeratitis (die auch Vierbeiner anderer Rassen bekommen können), ist der Schutz vor UV-(Sonnen)Licht eine wichtige Maßnahme. Betroffene Hunde tragen daher an sonnigen Tagen, egal zu welcher Jahreszeit, eine Brille. Darüber hinaus erhalten sie ein Leben lang Medikamente.

Beim Shopping sollte natürlich nicht die coole Optik der Brille im Vordergrund stehen. Denn die Devise des Sonnenbrillen-Kaufs ist bei Hunden ebenso wie bei uns Menschen: Sitzt, passt und hat Luft. Die Bügel der Hunde-Sonnenbrille umschließen, anders als bei uns Menschen, den empfindlichen Hals des Hundes. Dem Hund einfach eine für Menschen gedachte Brille aufzusetzen, ergibt keinen Sinn.

Eine zu kleine Sonnenbrille schützt den Hund zwar vor Fahrtwind und UV-Strahlen. Vermutlich wird er das allerdings nicht richtig zu schätzen wissen, da ihm eine zu kleine und damit enge Brille die Luft abschnürt. Zudem sollte natürlich ein ausreichender UV-Schutz bei der Hunde-Brille vorhanden sein. Oder kauft ihr euch etwa Brillen, die nicht schützen? Optimal geschützt ist der Hund, wenn die Sonnenbrille dazu noch aus bruchfestem Glas ist sicher ist sicher! Wichtig ist selbstverständlich auch, die Hundebrille immer wieder zu reinigen, damit der Vierbeiner den Durchblick behält.

Hunde-Sonnenbrille ist Gewöhnungssache

Bevor die perfekt sitzende Sonnenbrille der ständige Begleiter bei sommerlichen Spritztouren oder bei der Wintertour in den Bergen wird, muss der Hund behutsam an das Tragen gewöhnt werden. Kleine Schritte bringen nachhaltig mehr Erfolg:  Ein Hund, der die Brille zunächst täglich für wenige Minuten trägt und in diesen Minuten auch noch etwas besonders Leckeres bekommt  lernt sie schnell zu lieben und freudig zu tragen.

So rücksichtsvoll die Gewöhnung auch von statten geht, besonders nervöse oder ängstliche Vertreter können sich unter Umständen nie mit der Sonnenbrille anfreunden und sollten sie natürlich nicht aufgezwungen bekommen. Aber solche Vertreter gehören dann natürlich auch nicht ins Cabrio. Für alle anderen Hunde heißt es: Sonnenbrillen, modisch und nützlich! (hs)

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