Pfützen ziehen viele Hunde magisch an. In der warmen Jahreszeit wird schnell mal daraus geschlabbert. Doch in stehenden Gewässern tummeln sich für Mensch und Tier gefährliche Erreger.

Die unsichtbare Gefahr hat einen Namen: Leptospiren (Leptospira interrogans). Diese schraubenförmigen Bakterien können eine Erkrankung mit oft schlimmen Spätfolgen auslösen.

Leptospiren kommen in Ratten und Mäusen, aber auch in Schweinen, Pferden und Rindern vor. Diese Wirte erkranken nicht, Mensch und Hund hingegen schon. Wirte scheiden die Bakterien mit dem Urin aus. Indirekt ist dann eine Ansteckung über Wasser, Erde oder die Vegetation möglich, da die Keime bei feuchtwarmem Wetter lange in der Umwelt überleben.

Fakten zur Leptospirose

• führt zu Leber- und Nierenschäden
• häufiger bei Arbeitshunden (Jagd- und Hütehunde)

Symptome

• Fieber, Appetitlosigkeit, Austrocknung, Erbrechen
• Gerinnungsstörungen mit Nasenbluten und punktförmigen Blutungen in der Haut

Diagnose

• Urinuntersuchung (spezielle Mikroskopie)
• PCR aus Blut und Gewebe

Therapie

• Infusionen
• ggf. Hämodialyse (Blutreinigung)
• Antibiotika über mindestens vier Wochen

Prognose

• abhängig von der Schwere der Erkrankung
• langfristig Nieren- und Leberschäden möglich

Vorsicht auch für Halter

Alle Varianten von Leptospira interrogans, die Säugetiere betreffen, sind auch auf den Menschen übertragbar. Halter sollten ihren Hund während der akuten Phase also nur mit Handschuhen anfassen.

Pfützen, vor allem aber der Kot anderer Tiere, bergen eine weitere Gesundheitsgefahr: Giardien.