Dein Hund riecht unangenehm aus dem Maul? Wir verraten, welche Ursachen Mundgeruch hat und was du dagegen tun kannst.

Und ist die Liebe noch so groß: Hat ein Hund starken Mundgeruch, bleiben wir lieber auf Abstand. Schlechter Atem kann viele Ursachen haben, auch ernsthafte Erkrankungen  kommen infrage. Bei anhaltendem Mundgeruch sollte deshalb geklärt werden, was der Hund hat. Bevor du weiterliest: In unserem Podcast Waufgeschnappt kannst du auch eine Folge zum Thema Maulgesundheit anhören!

Von Mundgeruch ist die Rede, wenn Hunde über einen längeren Zeitraum unangenehm aus dem Maul riechen. Eine kurzzeitig auftretende Geruchsbildung infolge des Verzehrs ungewohnter oder unerwünschter Bestandteile (Pansen, Kot, Aas) klingt normalerweise innerhalb von ein bis zwei Tagen ab und bedarf keiner weiteren Behandlung.

Hat dein Hund anhaltenden Mundgeruch, solltest du zunächst einen Blick auf Zähne, Zahnfleisch und Zunge werfen. Verletzungen, Schwellungen und Entzündungen in Mund und Rachen können die Ursache sein und neben dem schlechten Geruch Symptome wie Appetitlosigkeit und Futterverweigerung zur Folge haben.

Mögliche Ursachen:

  • minderwertiges Futter, Verzehr unangenehm riechender Dinge (Kot, Aas)
  • Nahrung mit starkem Eigengeruch (Pansen, Blättermagen)
  • Nahrungsreste, die sich in Zahnzwischenräumen festsetzen und dort zersetzt werden
  • Erkrankungen in der Mundhöhle wie ein vereiterter Zahn, Zahnfleischentzündungen und Zahnstein
  • Mandelentzündung evtl. in Verbindung mit Fieber
  • Lefzen-Ekzem
  • Magen-Darminfektionen
  • Magen-Schleimhautentzündung oder Gastritis 
  • Diabetes
  • Erkrankung der Leber
  • Tumore
  • Stoffwechselstörungen und andere unerkannte Krankheiten

Was ein Hund frisst, hat ebenfalls Einfluss darauf, ob er Mundgeruch entwickelt. Reste vom Nassfutter setzen sich beispielsweise aufgrund der breiigen Konsistenz häufiger in den Zahnzwischenräumen fest. Auch das ständige Füttern von Leckerlies bewirkt, dass sich permanent Nahrungsreste im Mundraum befinden. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für Bakterien, die an den Belägen anhaften und sie nach und nach zersetzen.

Mineralsalze aus dem Speichel sorgen dafür, dass die Beläge aus Nahrungsresten und Stoffwechselendprodukten der Bakterien erhärten – Zahnstein entsteht. Auf der daraus resultierenden rauen Oberfläche haften weitere Bakterien an. Ihre Stoffwechselendprodukte greifen den Zahn an, verursachen Entzündungen im Mundraum und Erkrankungen wie Parodontitis. Besonders kleine Hunde und Hunde mit Zahnfehlstellungen neigen zur Zahnsteinbildung. Bei ihnen sollte daher auch besonders auf eine gute Zahnhygiene geachtet werden.

Zahnstein als Ursache für Mundgeruch

Bei der regelmäßigen Kontrolle des Gebisses wird Zahnstein in Form von festen bräunlichen Belägen an den Zähnen sichtbar. Er kann eine Ursache von Mundgeruch sein. Solltest du bräunliche Beläge bei deinem Hund feststellen, ist ein Besuch bei eurem Tierarzt/eurer Tierärztin ratsam. Er/sie berät dich dahingehend, wie du der Bildung von Belägen durch die richtige Ernährung und Zahnpflege künftig vorbeugen kannst. Darüber hinaus entscheidet er/sie, ob eine Zahnsteinentfernung notwendig ist.

Vorsicht: Eine gründliche Zahnsteinentfernung kann bei Hunden nur in Vollnarkose vorgenommen werden. Für sehr junge, ältere oder geschwächte Hunde ist eine Narkose jedoch mit einem gewissen Risiko verbunden. Eine gute Mundhygiene und Zahnpflege ab dem ersten Tag sind deshalb ratsam.

Neben Zahnstein und Entzündungen im Mundraum kann Maulgeruch jedoch auch andere Ursachen haben: Akute Magen-Darminfektionen, Nierenerkrankungen, Erkrankungen der Leber, Diabetes und Tumore in Mund und Rachen äußern sich zum Teil ebenso in recht starkem Geruch. Ignoriere ihn deshalb nicht, sondern sehe ihn als Anlass für eine eingehende Untersuchung.

Mundgeruch ist keine Frage des Alters – schon Welpen können schlecht riechenden Atem entwickeln. Häufig liegt die Ursache im Zahnwechsel begründet. Im Alter von etwa 4 bis 7 Monaten verlieren Welpen ihre Milchzähne. Die bleibenden Zähne brechen jetzt durch. Dabei kann es zu Entzündungen im Bereich des Zahnfleischs kommen. Nach Abschluss des Zahnwechsels sollten die Beschwerden und mit ihnen der Mundgeruch abklingen. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, das Gebiss von Zeit zu Zeit zu kontrollieren.

Wenn alte Hunde riechen

Der Stoffwechsel von alten Hunden arbeitet nach und nach langsamer. Stoffwechselendprodukte verbleiben länger im Hundekörper. Ein stärker werdender Eigengeruch kann die Folge sein. Hunde-Homöopathie und Hausmittel wie die Gabe von Kräutern versprechen Besserung. Solange der Pflegezustand des Senioren und seine Mundhygiene gut sind und er gesund ist, ist der Mundgeruch unbedenklich.

Häufig leiden alte Hunde jedoch auch unter schlechten Zähnen – eine weitere mögliche Ursache für den Mundgeruch. Ihre Zähne sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf behandelt werden, um das Voranschreiten möglicher Entzündungen zu verhindern.

Schlechter Atem: Das hilft

Mundgeruch selbst lässt sich nur indirekt behandeln – er ist ein Symptom, dessen Ursache/n geklärt werden muss/müssen. Sieh dir die Zähne und das Zahnfleisch deines Hundes genauer an und überprüfe sie auf Verletzungen, Rötungen, Schwellungen und Fremdkörper. Entdeckst du bei der Kontrolle Auffälligkeiten, solltest du Tier tierärztlich behandeln lassen.

Auch bei anhaltendem starken Mundgeruch, der nicht auf die Fütterung zurückzuführen ist, solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt/zur Tierärztin. Mundgeruch kann eine harmlose Begleiterscheinung sein, aber auch durch schwerwiegende Krankheiten hervorgerufen werden. Der Fachmann/die Fachfrau kann nach erfolgter Untersuchung eine Diagnose stellen und eine Behandlung einleiten.

Ist dein Hund gesund und hat trotzdem übel riechenden Atem, kannst du unter Umständen eine Besserung erwirken, indem du sein Futter anpasst. Zuckerhaltige Nahrung und Leckerlis solltest du von der Einkaufsliste streichen. Abgesehen davon, dass eine gesunde Hundeernährung ohnehin zuckerfrei erfolgen sollte, entstehen beim Zersetzen der Zuckermoleküle im Maul schlechte Gerüche. Sie können die Quelle des schlechten Atems sein. Ein hochwertiges Hundefutter enthält keinen Zucker und versorgt den Hund mit allem, was er benötigt, ohne seinen Stoffwechsel und die Verdauung mit unnötigen Zusatzstoffen zu belasten – egal, ob Trockenfutter, Dosenfutter oder Barf.

Einige Hausmittel und Tipps können ebenfalls helfen, den Mundgeruch zu stoppen, zum Beispiel das Füttern von frischen Kräutern wie Petersilie und Pfefferminze. Dazu gibst du täglich eine kleine Menge kleingehackter Kräuter über das Futter. Ebenfalls hilfreich kann es sein, dem Hund ab und an eine Karotte zum Knabbern anzubieten. Sie stellt einen natürlichen, kalorienarmen Zahnpflegesnack dar.

Vorbeugen ist alles: Zahnpflege

Eine ausgewogene, artgerechte Ernährung ist der beste Schutz vor Mundgeruch. Sie stärkt die Abwehrkräfte und macht den Hund widerstandsfähig gegen Angriffe von außen. Über das Kauen der Nahrung reinigt der Hund seine Zähne außerdem auf natürliche Weise. Indem du deinem Hund regelmäßig geeignete Knochen und Kauartikel gibst, kannst du ihn zusätzlich unterstützen. Während der Hund daran kaut, erfolgt ein sanfter Abrieb der Zahnbeläge.

Weil nach jeder Mahlzeit trotzdem Nahrungsreste und Bakterien an den Zähnen und in Zahnzwischenräumen verbleiben, empfehlen Tierärzte heute die regelmäßige Reinigung der Hundezähne. Das Zähneputzen wirkt hartnäckigen Belägen entgegen und beugt Plaque, Zahnstein, Parodontitis und anderen Erkrankungen vor. Gebrauchte Zahnbürsten und Zahnpasta von Herrchen oder Frauchen eignen sich dafür jedoch nicht.

Im Zoofachhandel und in der Tierarztpraxis gibt es spezielles Zahnpflegezubehör (Hundezahnbürsten oder Fingerzahnbürsten und Zahnpasta). Im Idealfall wird der Hund bereits im Welpenalter behutsam an das Zähneputzen gewöhnt, damit es ihm später keine Probleme bereitet. Ergänzend dazu solltest du auch den Futter- und Trinknapf regelmäßig reinigen, damit Bakterien keinen Nährboden vorfinden.