Du bist der wichtigste Schutz deines Hundes vor den zahlreichen Parasiten, die ihn befallen können. Deshalb testen wir in der Ausgabe 11/2025 von DER HUND dein Wissen rund um Zecken, Würmer & Co. Hier kommen die Antworten und Infos dazu!
Wann stellen Zecken ein Risiko dar?
b): Zecken gibt es seit rund 350 Millionen Jahren. Inzwischen sind sie fast das ganze Jahr aktiv. Arten wie die Auwaldzecke können schon bei rund 4 Grad Celsius unterwegs sein, selbst wenn die Temperaturen nachts noch unter 0 Grad sinken. Der Winter ist schon länger keine „zeckenfreie“ Zeit mehr.
Welchen Erreger können Zecken direkt beim Stich übertragen, nicht erst nach einigen Stunden?
c): Das FSME-Virus kann bereits unmittelbar nach dem Stich einer infizierten Zecke übertragen werden, während bakterielle Erreger wie Borrelien oder Anaplasmen meist erst nach längerem Saugen (ca. 16 bis 24 Stunden) aus der Zecke in deren Wirt gelangen. Es ist sinnvoll, sofort nach dem Aufenthalt im Garten, in der Natur oder auch im Stadtpark den Körper direkt nach Zecken abzusuchen und sie zu entfernen.
Der Befall mit welchen Würmern wird im Winter am häufigsten festgestellt?
c): Lungenwürmer gelangen vor allem über Schnecken in den Hund. Nimmt der Hund diesen Zwischenwirt im Herbst auf (der meist tolle Bedingungen für Schnecken bietet), dauert es einige Wochen, bis der Kot die Infektion zeigt.
Dein Hund hat Flöhe und du hast es nicht direkt bemerkt! Wo befinden sich die meisten der Plagegeister?
c): Die erwachsenen Flöhe machen nur einen winzigen Teil aus, zu 95 % befinden sich ihre Nachkommen, also Eier, Larven und Puppen in der Umgebung. Nur wenn du ALLE deine Tiere behandelst, möglichst alles mehrfach gut saugst und Waschbares heiß wäscht, kannst du den Kreislauf wirksam durchbrechen. Andernfalls droht trotz Behandlung des Hundes ein neuer Befall.
An welchen Körperstellen stechen Zecken bevorzugt?
a) und c): Zecken bevorzugen vor allem warme, geschützte Körperregionen mit dünner Haut, wenig Behaarung und guter Durchblutung. Sie stechen daher gern in Bereichen wie zwischen den Zehen, in den Achseln, Leisten oder Ohren zu. Nach Spaziergängen empfiehlt es sich, deinen Hund an diesen Stellen als erstes abzusuchen.
Was hilft dir dabei, deinen Hund vor Hot Spots zu schützen?
a) und b): Ein Hot Spot ist eine schmerzhafte, oft oberflächliche Hautentzündung und entsteht z. B. aufgrund eines Parasitenbefalls oder Allergien. Das Fell fällt aus und/oder wird vom Hund herausgerissen, da er sich beißt, leckt und kratzt. Die Behandlung der Allergie oder des Befalls mit Parasiten bzw. die Vorbeugung durch die passende Prophylaxe ist wichtig. Kommt nicht genug Luft an die Haut, begünstigt das zudem die Entstehung eines Hot Spots, daher ist Fellpflege wichtig. Häufig schwimmende Hunde müssen nach der Zeit im Wasser wieder ganz trocken werden.
Wie gelangen Hakenwürmer in deinen Hund?
b) und c): Manche Würmer fängt sich der Hunde direkt in der Umwelt ein, andere gelangen über einen Zwischenwirt in seinen Körper. Hakenwürmer brauchen ebenso wie z. B. Spul- und Peitschenwürmer kein „Taxi“. Sie dringen als Larven übers Maul oder die Haut ein. Ist es draußen kalt, kommt dieses temperaturempfindliche Entwicklungsstadium weniger draußen vor, das Risiko einer Infektion ist geringer. Peitschen- und Spulwürmer nimmt der Hund in Form infektiöser Eier auf.
Auf welche Wirkstoffgruppe greifst du bei Mitteln gegen Flöhe, Läuse, Milben und Zecken besser nicht zurück, wenn zur Familie auch eine Katze gehört?
a): Die Wirkstoffgruppe der Pyrethroide (wie Permethrin, Flumethrin und Deltamethrin) wirkt repellierend, also abstoßend, auf Ektoparasiten. Pyrethroide sind z. B. in Spot-on-Produkten und Halsbändern enthalten. Katzen können Permethrin nicht richtig verstoffwechseln. Lecken sie lokal aufgetragene Präparate ab, kann es zu neurologischen Ausfallerscheinungen bis hin zum Tod kommen. In Haushalten mit Katzen und kleinen Kindern scheinen daher Präparate mit Isoxazolinen (z. B. Fluralaner, Afoxolaner, Sarolaner) die sicherere Alternative zu sein. Der Darm des Hundes resorbiert den Wirkstoff schnell. Dadurch ist der Kontakt mit Fell oder Haut nicht gefährlich. Allerdings wirken die Produkte mit diesen Komponenten nicht abstoßend.
Welchen Körperbereich des Hundes befallen Zungenwürmer?
b): Erwachsene Zungenwürmer werden mehrere Zentimeter lang und haben einen zungenförmigen, abgeflachten, gelblich-weißen Körper. Diese Parasiten leben auf der Schleimhaut der Nasen- und Stirnhöhle. In Mitteleuropa sind sie noch nicht besonders häufig, aber Hunde aus Ländern wie Rumänien oder dem Iran können sie unter Umständen an Bord haben und so mitbringen. Zur Infektion kommt es, wenn der Hund die Organen oder das Muskelfleisch befallener Zwischenwirte (Nager, Kaninchen, Pferd, Rind, Schaf, Ziege etc.) oder Aas frisst. Zungenwürmer befallen auch uns Menschen. Wenn du dich darüber informieren möchtest, wie es mit dem Parasitenrisiko in anderen Ländern aussieht, kannst du dazu z. B. die Online-Plattform ESCCAP nutzen.
Durch welche Parasitenart wird Babesiose („Hundemalaria“) übertragen?
a): Babesiose wird hauptsächlich durch Zecken (Auwaldzecke, Braune Hundezecke) übertragen. Die einzelligen Parasiten dringen in die roten Blutkörperchen ein. Die Infektion kann lebensgefährlich werden.
Wie verursachen Milben Räude und wie finden sie den Weg auf deinen Hund?
a): Die hochansteckende Räude ist von Hund zu Hund übertragbar. Die weiblichen Milben bohren sich in die obere Hautschicht, um ihre Eier abzulegen. Das verursacht Juckreiz und Haarverlust. Anfangs entstehen rötliche Flecken, kahle Stellen und Schuppen am Kopf, später am gesamten Körper. Da der Hund sich kratzt, bilden sich Schorf und Entzündungen. Wird dem Befall nichts entgegengesetzt, kann er den Hund sehr schwächen. Die Milben können auch uns Menschen zusetzen, bei uns nennt sich das dann Krätze. Der Hauptwirt der Milben ist der Fuchs.
Welches Symptom kann auf eine Infektion mit Giardien hindeuten?
b): Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Darm wohlfühlen und vermehren. Ein häufiges Symptom bei Giardienbefall ist wiederkehrender oder anhaltender, meist schleimiger und sehr übel riechender Durchfall. Der Hund hat keinen Appetit, dafür aber Bauchschmerzen. Er erbricht sich eventuell auch. Erhöhte Temperatur bis Fieber und Blähungen können ebenso vorkommen. Infizierte Hunde zeigen nicht unbedingt klinische Symptome, scheiden aber über den Kot Zysten mit den Einzellern aus.
