Weit verbreitet bei betagteren Hunden sind Probleme im Maul- und Rachenbereich. Mundgeruch, übelriechender Atem oder Probleme bei der Futteraufnahme sind sichere Indizien für Zahnprobleme. Auch versteckte Eiterherde im Rachenbereich sind nicht selten. Die regelmäßige Kontrolle und auch das wöchentliche Reinigen der Zähne ist bei Hundesenioren unerlässlich. 

Idealerweise kontrollierst du die Mundhöhle täglich und putzt die Zähne deines Hundes etwa dreimal in der Woche. Bei Problemen mit Karies, Paradontose oder Zahnentzündungen solltet ihr einen spezialisierten Tierarzt aufsuchen.

Oft ist auch eine Zahnsanierung unter leichter Narkose notwendig. Zahnprobleme bei deinem Hund solltest du in jedem Fall ernst nehmen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass Zahnschmerzen einen äußerst negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben können.

Inkontinenz ist nur ein Symptom

Viele alte Hunde sind nicht mehr in der Lage, Harn und Kot über einen längeren Zeitraum einzuhalten. Inkontinenz kann vielerlei Ursachen haben und in jedem Fall muss ein Tierarzt den Hund untersuchen. Bei Hündinnen kann der verminderte Östrogenspiegel im Alter verantwortlich sein, doch auch Harnwegsinfektionen, Nierenerkrankungen  oder Diabetes können die Ursache sein. Je nach Ursache kann und muss die Erkrankung medikamentös behandelt werden.

Bleibt die Inkontinenz chronisch, sollte man sich entsprechend darauf einrichten. Der Hund sollte jetzt in viel kürzeren Abständen die Möglichkeit bekommen, sich zu lösen. Damit er dafür nicht mehr weit laufen muss, kann es sinnvoll sein, im eigenen Hunde-Garten eine Toilette anzulegen. Eine kleine Sandgrube, die du selbstverständlich täglich reinigen solltest, kann gute Dienste leisten. Einer Verschmutzung der Wohnung kann eine Windel, wie sie im Fachhandel erhältlich ist, vorbeugen.

Fortpflanzungsorgane

Bei unkastrierten Hunden kommt es im Alter häufig zur Entzündung der Fortpflanzungsorgane. Hündinnen leiden vermehrt unter Gebärmutterentzündungen. Diese machen sich mit Vaginalausfluss, häufigem Absetzen von Urin, vermehrtem Trinken und allgemeiner Mattigkeit bemerkbar . Der Tierarzt muss entscheiden, ob eine medikamentöse Behandlung erfolgversprechend ist oder er die Gebärmutter besser operativ entfernt. Bei Rüden können schlechtes Fressen, Schmerzen beim Wasserlassen und steife Bewegungen ein Hinweis auf eine Prostata-Entzündung sein. Auch hier ist eine Operation oft nicht vermeidbar.

Herz, Leber und Nieren

Die Funktion von Herz, Leber und Nieren solltest du beim alten Hund regelmäßig mittels einer Blutuntersuchung überprüfen lassen. Trinkt er mehr als früher, verweigert Nahrung, ist extrem matt oder apathisch oder setzt häufig Urin ab, solltest du die Ursache abklären lassen. Auch Hautveränderungen und Haarausfall, Atemnot oder ein aufgeblähter Bauch bedürfen einer Abklärung.

Schnelle Ermüdung und Atemprobleme sind oft ein Hinweis auf eine Herzerkrankung. Auch diese sollte ein Tierarzt abchecken. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten bei Herzerkrankungen sind in der Veterinärmedizin weit fortgeschritten. Bei vielerlei Herzerkrankungen kann der Hund nach einer erfolgreichen Medikamenteneinstellung ein fast normales Leben führen.

Hauterkrankungen

Die Haut von alten Hunden ist meist trockener und empfindlicher als bei jungen. Sie neigt zu Veränderungen und sollte daher regelmäßig vorsichtig abgetastet werden. Kleine Knubbel sind oft Grützbeutel  oder gutartige Tumore. Letztere oder Geschwulste wachsen meist langsam und lassen sich gut unter der Haut verschieben.

Dennoch sollten auch gutartige Tumore von einem Tierarzt überwacht werden, denn auch sie können entarten. Eventuell empfiehlt sich auch bei einem gutartigen Tumor eine Entfernung. Warzenartige Hauttumore oder Fettgeschwulste treten bei alten Hunden häufiger auf, auch im Rachen- und Maulbereich kann es zu ähnlichen Veränderungen kommen.

Krebs bei Hunden

Einer der großen Schrecken des Alters ist sicherlich der Krebs. Doch frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, können alte Hunde oft noch lange Zeit weitestgehend beschwerdefrei damit leben. Häufige Krebsarten bei Hunden sind Gesäugetumoren, Mund- und Rachentumore, Lebertumore und Milztumore.

Bei vielen bösartigen Tumoren ist eine operative Entfernung möglich und sinnvoll. Ist der Allgemeinzustand des Hundes stabil, kann der Tierarzt auch einen wieder aufgetretenen Tumor häufig entfernen. Auch Chemotherapie ist beim Hund mittlerweile möglich. Tierarzt und Halter sollten jedoch gemeinsam und sorgsam abwägen, ob die Behandlung wirklich sinnvoll ist. Es geht um di Frage, ob sich dadurch die Lebensqualität des Hundes soweit wieder herstellen lässt, dass diese Behandlung gerechtfertigt ist. (je)