Wenn du überlegst, einen Hund aufzunehmen, gilt es vorab viele Fragen zu klären. Auf keinen Fall vernachlässigen solltest du dabei den finanziellen Aspekt.

Der Anschaffungspreis stellt lediglich einen Bruchteil dessen dar, was auf dich als zukünftige:n Tierhalter:in zukommt. Anhand der folgenden Abschnitte ist es möglich, mit der Hundehaltung verbundene Kosten noch ein wenig besser zu bewerten.

Auch, wenn es sich bei der Entscheidung, ein Tier zu sich zu holen, häufig um eine vor allem emotionale Angelegenheit handelt, ist es wichtig, sich im Vorfeld eine eher trockene Frage zu stellen: „Kann ich es mir leisten, im Notfall auch Tierarztrechnungen, teure Behandlungen und ähnliches zu stemmen?“ Es lohnt sich, über den Tellerrand zu blicken: Heutzutage gibt es mehrere Angebote, die Tierbesitzern helfen, sich optimal um ihren „besten Freund des Menschen“ zu kümmern.

Kostenfaktor Nr. 1: Die Gesundheit

Obwohl so gut wie jeder Tierbesitzer weiß, dass Tierarztrechnungen schnell den drei- und vierstelligen Bereich sprengen können, wird dieser Punkt leider häufig unterschätzt. Vor allem mit steigendem Alter erhöht sich teilweise die Wahrscheinlichkeit, dass öfter Behandlungen anfallen.

Aber: Auch Welpen und Junghunde sind vor Krankheiten nicht gefeit. Hinzu kommen die klassischen Standardkosten, die z. B. für Impfungen, Wurmkuren etc. anfallen.

Eine passende Hundeversicherung kann dir dabei helfen, dich vor allzu hohen Summen zu schützen. Es werden sowohl OP-Versicherungen als auch Krankenversicherungen angeboten. Während erstere, wie die Bezeichnung verrät, ausschließlich im Zusammenhang mit Operationen unterstützen, zeichnen sich Hundekrankenversicherungen durch ein umfangreicheres Leistungspaket aus.

Welche Behandlungen genau und bis zu welchem Umfang übernommen werden, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Nimm am besten die Optionen, auch mit Hinblick auf Details, wie Selbstbeteiligung und Wartezeiten, eingehend unter die Lupe.

Ob es sich für dich generell lohnt, eine solche Versicherung abzuschließen oder ob du lieber jeden Monat einen bestimmten Betrag zurücklegst, liegt an dir. Fest steht jedoch, dass es oft nur eine umfangreichere Operation brauchen würde, um einen hohen vierstelligen Betrag aufzubrauchen. Wer gegebenenfalls etwas beruhigter schlafen möchte, weil er weiß, dass die Versicherung viele Tierarztrechnungen übernehmen würde, kann gut beraten sein, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen.

Kostenfaktor Nr. 2: Die Hundesteuer

Du bist dazu verpflichtet, deinen Hund bei der Gemeinde, in der du lebst, anzumelden, und für dein Tier Steuern zu zahlen. Wie hoch diese sind, ist von deinem Wohnort abhängig. Auch die Rasse spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle.

Solltest du dich z. B. für einen sogenannten „Listenhund“ entschieden haben (und darfst diesen in deinem Bundesland halten), zahlst du in vielen Regionen deutlich mehr, als es bei anderen Vierbeinern der Fall ist. Das kritisieren viele Tierschützer schon lange.

Immerhin suchen unter anderem auch viele Listenhunde, wie z. B. Bullterrier oder Staffordshire Terrier in Tierheimen ein neues Zuhause. Eine allzu hohe Hundesteuer könnte dazu beitragen, dass die Hunde länger unvermittelt bleiben. Der Umstand, dass diese Hunde immer weniger im allgemeinen Stadtbild auftauchen, dadurch aber umso mehr auffallen, könnte die Angst der Menschen vor ihnen noch weiter schüren.

Kostenfaktor Nr. 3: Die Hundehaftpflichtversicherung

Unabhängig davon, wie gut dein Hund erzogen sein mag: Es kann passieren, dass er bei einer dritten Person einen Schaden verursacht. Um sicherzustellen, dass du diesen nicht allein zahlen musst, solltest du dich mit den Vorteilen einer Hundehaftpflichtversicherung auseinandersetzen. Diese sichert häufig Schäden in Millionenhöhe ab, schlägt jedoch pro Jahr in der Regel nicht mit mehr als 100 Euro Beitrag zu Buche. Eine sinnvolle Investition, die im Notfall deine Existenz retten kann. In manchen Bundesländern ist es sogar Pflicht für Hundehalter:innen, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.

Kostenfaktor Nr. 4: Das Futter

Wenn du dich in letzter Zeit mit der großen Auswahl an Hundefutter auseinandergesetzt hast, weißt du, dass es schwer sein kann, sich zu entscheiden. Im Idealfall (und wenn du nicht barfen möchtest) wählst du ein hochwertiges Alleinfuttermittel, das deinem Hund alles bietet, was er für seine Entwicklung und für den Erhalt seiner Gesundheit braucht.

Sollte dein Hund auf bestimmte Zutaten problematisch reagieren, ist es wichtig, sich fachlich versierte Hilfe zu holen. Der Tierarzt/die Tierärztin kann dir zum einen dabei helfen, die „Übeltäter“ herauszufinden. Zum anderen kann er/sie erklären, welche Arten von Hundefutter infrage kommen.

Kostenfaktor Nr. 5: Freizeit- und Spielaktivitäten

Auch, wenn viele Hunde einen größeren Teil des Tages schlafen oder ruhen, solltest du dir Gedanken über die Kosten machen, die im Zusammenhang mit Freizeit- und Spielaktivitäten anfallen. Unabhängig davon, ob du dich für einen Welpen, einen jungen Hund oder ein erwachsenes Tier entschieden hast, kann es sinnvoll sein, eine Hundeschule zu besuchen. Dort lernt ihr im besten Fall, was ihr für ein harmonisches Zusammenleben – auch mit anderen Tieren und Menschen – wissen und können solltet.

Wieviel Spielzeug du deinem Tier zur Verfügung stellst, bleibt natürlich dir überlassen. Wichtig ist, im Hinterkopf zu behalten, dass der Spruch „Mehr ist besser!“ jedoch nicht gilt. Achte darauf, deinen Hund nicht zu überfordern und stelle ihm lieber weniger Spielsachen zur Verfügung. Je nachdem, was dein Hund gerade „bearbeitet“, solltest du ihn dabei auch nicht ohne Aufsicht lassen.

Wichtig ist es auch, im regulären Tagesablauf für ausreichend geeignete Bewegung und auch geistige Ansprache zu sorgen. A) hat dein Hund das verdient und B) lenken unausgelastete Vierbeiner ihre Energie unter Umständen in ungewünschte Bahnen. Je nachdem, woran ihr gemeinsam Spaß habt – Dummytraining, Agility, Nasenarbeit etc., kommen auf dich auch hier gewisse Kosten zu.

Wer all das bedacht hat und mit offenen Augen ins Abenteuer Hundehaltung startet, sollte einen guten Start hinlegen. Viel Spaß!