Die Haut ist der Spiegel der Gesundheit. Krankheiten gehen oft mit Symptomen der Haut oder des Fells einher. Je schneller sie erkannt werden, desto besser kann der Hund Hilfe erhalten. Die regelmäßige Kontrolle von Haut und Fell – gründlich, aber spielerisch gestaltet – ist aber auch noch aus anderen Gründen wichtig. 

Die Haut bedeckt den gesamten Körper des Hundes und schützt die unteren Hautschichten, die Gefäße und die Organe. Sie hält Umwelteinflüsse ab und ist eine effiziente Barriere gegen UV-Strahlen, Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten. Damit ist die Haut ein wichtiger Bestandteil eines intakten Immunsystems. Dank ihrer Fettpolsterung ist die Haut sehr elastisch und federt auch Stöße ab.

Hundehaut dient der Thermoregulierung

In der Haut befinden sich die Haarwurzeln, aus denen das Hundehaar wächst. Das Haar hat ebenfalls wichtige Funktionen zu erfüllen: Stellt der Hund das Haar auf, erzeugt er eine Art Luftpolster. Dieses Luftpolster schützt ihn vor niedrigen Temperaturen. Gleichzeitig verengen sich die Blutgefäße in der Haut. Die Haut fühlt sich zwar kalt an, doch innerhalb des Körpers bleibt die Körperwärme erhalten, die wichtigen Organe kühlen nicht aus. Bei hohen Außentemperaturen weiten sich die kleinen Blutgefäße in der Haut dagegen. Die Haut erwärmt sich, denn sie ist nun stärker durchblutet und gibt Wärme an ihre Umgebung ab. Im Innern des Körpers bleibt die Temperatur jedoch konstant. Haut und Haar bilden gemeinsam eine perfekte Klimatisierung für den Hundekörper.

Über die Haut nimmt der Hund seine Umwelt wahr. Nervenrezeptoren registrieren Schmerz, Berührung, Temperatur, die Aufstellung des Haarkleids und die Dehnung der Haut. Ziepen wir unserem Hund also unsanft am Fell, wenn wir ihn bürsten, senden die Rezeptoren in seiner Haut das Schmerzsignal ins Gehirn. Ebenso nimmt die Haut aber auch die sanfte Berührung wahr, wenn wir unseren Haut streicheln und kraulen. Kein Wunder, dass das gegenseitige Kraulen und Beknabbern der Haut zum sogenannten Komfortverhalten von Hunden gehört, also einem Verhalten, das ein Ausdruck von Wohlbefinden ist.

Grundsätzlich sollte jeder Hundehalter bei seinem Schützling in regelmäßigen Abständen sorgfältig den ganzen Körper untersuchen, um Veränderungen an Haut und Fell frühestmöglich zu bemerken – und entsprechend reagieren zu können. Bei bestimmten Vierbeinern ist der “Haut-und-Fell-Check” besonders wichtig.

Dazu gehören beispielsweise Hunde, die

  • zu Allergien neigen (juckende, schuppende o. gerötete Haut)
  • zu verfilzendem Fell neigen, (das kann zu Hautentzündungen führen)
  • sehr langes oder dichtes Fell haben, das eventuelle Verletzungen verdeckt
  • oft im Wald unterwegs sind (erhöhtes Risiko für Verletzungen oder Zecken)

Damit der Haut-und-Fell-Check möglichst entspannt und ohne Stress durchgeführt werden kann, sollten Hunde bereits als Welpe lernen, sich überall auch an Bauch und Pfoten anfassen zu lassen und bei der Fellpflege stillzuhalten. Der Haut-und-Fell-Check sollte immer nach einem festgelegten Ritual und in möglichst ruhiger Atmosphäre stattfinden. Ein guter Zeitpunkt ist beispielsweise nach einer ausgiebigen Gassirunde, auf der der Vierbeiner sich austoben und lösen konnte.

Haut-und-Fell-Check in ruhiger Umgebung

Kleine Hunde können für die Prozedur auf den Schoß genommen oder auf einen Tisch gesetzt werden, größere Hunde können an einer ruhigen Stelle in der Wohnung, geschützt vor Kälte und Zugluft, abgelegt werden. Nun wird der Körper des Hundes systematisch gecheckt, indem erst das Fell begutachtet und dann gegen den Strich gestrichen wird, um die darunter liegende Haut sehen zu können. Zur Untersuchung von Brust und Bauch sollte sich der Hund sanft auf den Rücken drehen lassen.

Der Haut-und-Fell-Check sollte folgende Körperstellen umfassen:

  • Kopf, vor allem auch Kinn, Ohrmuschel und hinter den Ohren
  • Hals und Rückenpartie
  • Körperseiten und Flanken
  • Hinterteil  mit Schwanzwurzel und Rute
  • Beine und Pfoten, auch zwischen den Pfoten
  • Unterseite mit Brust und Bauch

Eventuelle Bisswunden von einer Rauferei finden sich bei Hunden meist im Hals- und Nackenbereich, Zecken siedeln sich besonders gerne an Achselhöhlen an. Flöhe sind ebenfalls oft in den Achseln oder an der Schwanzwurzel zu entdecken. Bei Herbstgrasmilben sind vor allem Pfoten und Schnauze betroffen.

Hundehaut checken: Hautreaktionen im Zweifel mit dem Tierarzt abstimmen

Der gesamte Haut-und-Fell-Check sollte so liebevoll und entspannt stattfinden, dass die Prozedur für den Hund eher eine angenehme Massage ist. Deshalb ist es wichtig, dass sich Hundehalter ausreichend Zeit nehmen und selbst ruhig und entspannt sind. Bei einem Haut-und-Fell-Check zwischen Tür und Angel ist Stress vorprogrammiert!

Wird Frauchen oder Herrchen beim Haut-und-Fell-Check tatsächlich fündig, sollte der Vierbeiner natürlich nach Möglichkeit direkt behandelt werden: Zeckenentfernung, Desinfektion und Versorgung von kleinen, oberflächlichen Wunden oder das sanfte Entfernen von verfilztem Fell können wir selbst vornehmen. Hautreaktionen, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, sollten mit dem Tierarzt abgestimmt werden.

Nach dem Hautcheck-Ritual winkt dem Vierbeiner natürlich eine Belohnung: Nach dem langen Stillhalten freut er sich über ein ausgelassenes Spiel mit seinem Menschen oder ein Leckerchen als “Dankeschön” für seine Geduld und Kooperation.

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