Im Internet kursieren unzählige Bilder und Videos mit dicken Hunden. Auf den ersten Blick sind die Tiere süß. Doch das Übergewicht macht ihnen zu schaffen und kann fatale Folgen für ihre Gesundheit haben. Hundehalter stellen sich verständlicherweise die Frage: Ab wann hat mein Hund Übergewicht?

So manche:r Hundebesitzer:in tut sich schwer, den inneren Schweinehund zu besiegen. Anstatt eine Runde mit dem Hund Gassi zu gehen, verbringt man den Abend lieber vor dem Fernseher – ein Problem für Hund und Besitzer. Nicht nur Herrchen und Frauchen leiden unter einem Bewegungsmangel, sondern auch ihre Vierbeiner.

Fast jeder zweite Hund ist übergewichtig

Dass an der Faulheit der Menschen deren Tiere leiden, scheint logisch. Und so sollte es niemanden wundern, dass laut dem Bundesverband für Tiergesundheit fast jeder zweite Hund an Übergewicht leidet.

Welches Gewicht muss ein Hund erreichen, um übergewichtig zu sein? Sobald ein Hund sein Normalgewicht um 10 bis 20 Prozent übersteigt, gilt er als übergewichtig. Ist die Waage 30 Prozent über dem Normalwert, gilt er als fettleibig. Schwergewichtige Hunde leiden häufig an Kreislauferkrankungen, Diabetes, haben Hautprobleme und Gelenkbeschwerden.

Fettleibigkeit bekämpfen

Wenn du die Vermutung hast, dass dein Vierbeiner übergewichtig sein könnte, solltest du zunächst den Body Condition Score (BCS) ermitteln. Er ist das Pendant zum menschlichen Body Mass Index (BMI), wird aber nach optischen Kriterien ermittelt:

  • BCS3: Ein normaler Hund besitzt ertastbare, leicht mit Fett bedeckte Rippen.
  • BCS4: Unter der Fettschicht eines leicht übergewichtigen Hundes sind die Rippen schwer zu spüren. Am Schwanzansatz sind Fettpölsterchen vorzufinden.
  • BCS5: Starke Fettablagerungen sind am Hals, dem Brustkorb sowie der Wirbelsäule und Schwanzansatz zu sehen. Auch ist der Bauch rund geformt.

Je nachdem, in welche der beiden Kategorien (BCS4 oder BCS5) der Hund eingeordnet wird, müssen seine Zweibeiner entsprechend strenge Maßnahmen zur Gewichts- und Körperfettreduzierung etablieren. Selbst wenn du nicht den Verdacht hast, dass dein Hund zu schwer sein könnte, ist es gut, ihn immer wieder kritisch – und auch ehrlich – anzuschauen.

So schwer ist Abnehmen gar nicht!

Um das Ziel des Gewichtsverlustes zu erreichen sind zwei Faktoren besonders wichtig: Ernährung und Bewegung.

In diesem Zusammenhang ist es zunächst empfehlenswert, die großen Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen pro Tag zu reduzieren. Das hilft dir dabei, im ersten Schritt Überfütterungen auszuschließen. Als Nächstes musst auch du deinen inneren Schweinehund überwinden und mit deinem Hund aktiv werden – schließlich ist ausreichend Bewegung ein wichtiger Schlüssel, wenn es um das Abnehmen geht. Wichtig dabei: Die Bewegung muss zum Hund und dessen Gesundheitszustand passen! Sie soll ihm schließlich helfen und nicht zu weiteren Problemen führen.

Im Rahmen einer regelmäßigen Gewichtskontrolle kannst du den Fortschritt deines tierischen Freundes protokollieren. Die Gewichtsreduzierung ist jedoch ein langer Prozess, an dem ihr gemeinsam arbeiten müsst. Wichtig: Lege euch eine Routine zu, die euch beide aktiv hält und Spaß macht.

Interessante Aktivitäten für Hund & Mensch

Damit bei der Gewichtsreduzierung keine Langeweile aufkommt und ihr in diesem Prozess gleichzeitig eure Beziehung stärkt, solltest du überlegen, welche Aktivitäten zu dir und deinem Vierbeiner passen.

Ob Ballspiele, Spaziergänge durch den Park oder Spielzeug holen und apportieren – es gibt unzählige Möglichkeiten, aktiv zu werden. Die Aktivitäten sind individuell unterschiedlich: Einen Mops wird man nicht zum Joggen im Wald mitnehmen, weil diese Hunde nicht die Ausdauer für lange Läufe besitzt.

Nicht nur im Alltag sollten wir unsere Hunde mit Aktivitäten beglücken. Auch den Urlaub können sie gemeinsam verbringen. Auf die wachsende Nachfrage nach solchen Urlaubsangeboten haben Reiseveranstalter längst reagiert. Immer mehr Orte rund um den Globus optimieren ihr Angebot speziell für Hundehalter.

Übergewicht entwickelt sich langsam

Im Idealfall lassen wir es gar nicht erst zu Übergewicht kommen. Die Krankheit entsteht nicht von heute auf morgen, sondern – ähnlich wie bei uns Menschen auch – über einen längeren Zeitraum.

Die Probleme beginnen oft schon im Welpenalter: Tierhalter verwöhnen die Kleinen mit Leckerlis, die sich als Fettpolster absetzen. Wenn der Hund in den ersten Monaten seines Lebens bereits an Übergewicht leidet, ist es schwierig, dieses später zu reduzieren. Besonders schlimm: Es kann schnell zu Problemen im Bewegungsapparat kommen, die dem Hund eventuell sogar ein Leben lang zu schaffen machen.

Hunde mancher Rassen neigen schneller als andere dazu, übergewichtig zu werden. Überflüssige Pfunde haften besonders häufig an Cocker Spaniel, Golden Retriever, Beagle sowie Labrador. Auch formen sich Fettpölsterchen bei Hündinnen häufiger als bei Rüden.

Bitte beachte auch: Mit wachsendem Alter sinkt die Aktivität des Tieres und damit auch der Energiebedarf – folglich solltest du auch die Ernährung deines Hundes anpassen. Es gibt Tierärzte, die sich auf die Diätetik, also die Ernährung, spezialisiert haben. Sie können ausrechnen, was und wie viel ein Hund ganz individuell braucht.

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