Der Wunsch von uns allen ist es, dass unsere Vierbeiner möglichst lange und erfüllte Leben führen können. Doch gerade bei älteren Tieren kann es im Laufe der Jahre zu Gelenkbeschwerden und Arthrose kommen – insbesondere, wenn wir bestimmte Aspekte bei der Hundehaltung nicht beachten. Dieser Beitrag klärt über Symptome sowie Ursachen auf und liefert wertvolle Tipps, wie wir die Gelenkgesundheit unserer Hunde fördern können.

Um Gelenkbeschwerden beim Hund wirksam vorzubeugen, sollten wir eingangs klären, worum genau es sich bei einer Arthrose handelt, welche Symptome charakteristisch sind und wie es zu Gelenkproblemen kommen kann.

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Mögliche Anzeichen von Gelenkbeschwerden
Ursachen und Diagnose
Gelenkproblemen vorbeugen: 5 Tipps
Ernährung anpassen

Als Arthrose wird eine chronische Gelenkerkrankung bezeichnet, bei der der Knorpel sukzessive zerstört wird. Die Aufgabe des Knorpels ist es, für Stoßdämpfung sowie eine gleitfähige Oberfläche zu sorgen. Neben der Schädigung des Knorpels kommt es im Laufe der Arthrose zu entzündlichen Veränderungen, die das ganze “Organ” Gelenk betreffen. Nicht nur der Gelenkknorpel, der darunter liegende Knochen und die Gelenkkapsel werden zunehmend geschädigt. Der degenerative Prozess zieht auch die Bänder, Sehnen und Muskeln in Mitleidenschaft. Darüber hinaus führen Bewegungsstörungen an einer Gliedmaße häufig auch zu entsprechenden Fehlbelastungen an anderen Gliedmaßen oder des Rückens.

Gelenkbeschwerden: mögliche Anzeichen

Leidet ein Hund an Gelenkbeschwerden, so zeigt sich dies unter anderem an ungeschmeidigen, steifen Bewegungen, etwa wenn er nach einer längeren Ruhephase unbeweglich wirkt und sich erst einlaufen muss. Eventuell versucht er auch bei langen Spaziergängen wiederholt, ein Bein zu entlasten. Vermittelt der Vierbeiner den Eindruck von Schmerzen und lahm zudem, ist dies ein weiteres Erkennungsmerkmal einer Arthrose.

Der Hund selbst verweist auf seine Gelenkprobleme, indem er evtl. häufiger seine Liegeposition ändert und das betroffene Gelenk beknabbert. Äußerlich ist eine Arthrose nicht immer sichtbar. Bei akuten Entzündungsschüben oder sehr chronischen Veränderungen hingegen kann das Gelenk auch geschwollenen oder verdickt erscheinen und ist oft nur sehr eingeschränkt beweglich. Aufmerksam solltest du auch werden, wenn sich dein Hund bei alltäglichen Bewegungen wie dem Beinchen heben, sich rekeln oder kratzen schwer tut bzw. solche Bewegungen versucht zu vermeiden.

Ursachen von Arthrose

Doch wie kommt es nun zu einer Arthrose beim Hund? Als grundlegende Ursachen für Gelenkprobleme werden Übergewicht, falsche Hundeernährung, körperliche Überbelastungen, Gelenkfehlstellungen und erbliche Faktoren – wie Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie – oder Gelenksentzündungen angeführt. Unbehandelte oder nicht richtig ausgeheilte Verletzungen wie ein Kreuzbandriss oder ein früherer Gelenkschaden können ebenfalls eine Arthrose begünstigen. Häufig sind ältere Hunde betroffen, doch auch junge Vierbeiner können an Gelenkproblemen leiden. Demnach ist es wichtig, diesen bereits vom Welpenalter an entgegenzuwirken.

Diagnose Arthrose: Behandlung ist unerlässlich

Weisen Hunde diese Symptome auf, ist ein Besuch beim Tierarzt/bei der Tierärztin unumgänglich. Diese:r wird mithilfe einer Röntgenaufnahme den Schweregrad der Arthrose ermitteln. Gegebenenfalls nimmt er/sie weiterführende Untersuchungen wie Ultraschall, Gelenkspiegelung oder auch ein CT oder MRT vor, um die Diagnose zu sichern.

Die Behandlung besteht dann zumeist aus schmerzlindernden Medikamenten, Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmitteln und in schweren Fällen evtl. einer Operation.

Wichtig bei der Arthrose-Behandlung ist der richtige Umgang mit dem Schmerz. Bei starken Schmerzen neigen Hunde dazu, die betroffenen Gelenke nicht oder einseitig zu belasten. Das Schonungsverhalten führt dazu, dass der Knorpel nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und die Gelenke, die die Schonungshaltung ausgleichen, noch stärkerer Belastung ausgesetzt sind. Darüber hinaus kann es zu Überbelastungen an anderen Teilen des Bewegungsapparats führen. Bei starken Schmerzen kann sich auch ein sogenanntes Schmerzgedächtnis ausbilden.

Wichtig ist aber auch, eine übermäßige Belastung der Gelenke bei kompletter Schmerzausschaltung durch Medikamente zu vermeiden. Dein Tierarzt/deine Tierärztin berät dich umfassend über Bewegungsabläufe, die deinen Hund unterstützen, beziehungsweise über solche, die ihr vermeiden solltet.

Biologische Arzneimittel können auch in Kombination mit konventionellen Therapieansätzen gegeben werden. Eine Option bei Schmerzen, bei der es sich nicht um ein zugelassenes Arzneimittel handelt, die aber einige Tierärzte unterstützend einsetzen, sind CBD-Produkte. Das Cannabidiol aus der Hanfpflanze wird auch in medizinischen Artikeln immer wieder erwähnt. Bei akuten Entzündungsschüben und Schmerzspitzen kann die zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten jedoch sinnvoll sein.

Gelenkproblemen vorbeugen

Diese 5 Tipps für gesunde Hundegelenke solltest du stets beachten, um das Risiko einer auftretenden Arthrose zu minimieren.

1. Übergewicht vermeiden

Egal, ob Welpe oder Hundesenior – ein gesundes Gewicht ist in jedem Hundealter essenziell. Wie auch beim Menschen schadet Übergewicht den Gelenken des Hundes und begünstigt das Auftreten von Arthrose. Demnach sollten in jedem Lebensstadium regelmäßig Gewichtskontrollen anstehen.

Übergewichtige Hunde, die bereits Gelenkprobleme haben, sollten schnellstmöglich abnehmen, um die beginnende Arthrose nicht noch mehr zu fördern. Der Tierarzt/die Tierärztin kann bezüglich Diäthundefutter Hilfestellung leisten. Darüber hinaus solltest du darauf verzichten, Hundekekse und -leckerlis zu geben, da diese ihren Beitrag zum Übergewicht leisten.

2. Hunde- und altersgerechte Bewegung

Bewegung unterstützt die Gelenkgesundheit, doch dabei gibt es ein paar Punkte zu beachten: Beim Gassigehen sollte sich der Vierbeiner erst ein wenig aufwärmen, also locker laufen, anstatt sofort einem Ball oder Stock hinterherzujagen. Für die Gelenkgesundheit ist es darüber hinaus wichtig, dass sich der Hund frei bewegen kann. Denn nur bei einer kompletten Bewegung des Gelenks bekommt es über den Knorpel ausreichend Nährstoffe.

3. Achte auf schonenden Untergrund 

Ausdauerläufern wird stets geraten, nicht auf asphaltierten Straßen oder steinernem Grund zu laufen, da sie dadurch den Verschleiß ihrer Gelenke begünstigen. Dasselbe gilt für Hunde: Wälder, Felder oder Wiesen federn Sprünge besser ab und bereiten dem Hund noch dazu viel mehr Spaß beim Herumtoben.

Auch beim Schlafplatz ist auf den passenden Untergrund zu achten. Ruht der Vierbeiner auf eher hartem Boden, sollte eine weiche Decke, ein Hundekissen oder ein anderweitiger, flauschiger Schlafplatz geschaffen werden, um Liegeschwielen und schmerzhaften Druck auf die Gelenke von außen zu vermeiden.

4. Alltagshilfen verwenden

Natürlich sollen Hunde selbstständig Treppen steigen oder über Absätze springen können. Bei größeren Höheunterschieden ist es jedoch empfehlenswert, Hilfsmittel zu verwenden. So verhindern Rampen in den Kofferraum des Autos oder Aufstiegshilfen zum hochgelegenen Lieblingsschlafplatz eine Überbelastung der Gelenke.

5. Schwimmtraining als schonender Hundesport

Insbesondere wenn Hunde bereits an Arthrose leiden, ist das Thema Bewegung oder Hundesport schwierig umzusetzen. Eine Wassertherapie scheint die richtige Lösung zu sein: Schwimmen hilft, Muskelmasse aufzubauen, die wiederum die Hundegelenke unterstützt. Gleichzeitig wirkt das Schwimmen gelenkschonend, da keine direkte Belastung erfolgt. Der Vierbeiner kann sich somit ohne große Gelenkschmerzen fit halten.

Die Wassertherapie als physiotherapeutische Behandlung bei Hunden mit Arthrose erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Es gibt sogar spezielle Becken, die einen kontrollierten Schwimmgang ermöglichen.

In engem Zusammenhang mit dem erwähnten Hunde-Übergewicht steht auch die richtige Hundeernährung, um die Gelenkgesundheit des Vierbeiners zu fördern. Zu diesem Thema solltest du am besten den Rat des Tierarztes/der Tierärztin einholen. Doch es gibt ein paar grundlegende Tipps, die im Folgenden kurz Erwähnung finden.

Welche Ernährung hilft Hunden mit Arthrose?

Für Hunde mit Gelenkbeschwerden sind verschiedene Ergänzungsfuttermittel erhältlich, die der Arthrose entgegenwirken sollen. So werden etwa knorpelaufbauende Substanzen wie Glukosaminoglykane dem Hundefutter beigemischt, welche das Knorpelwachstum anregen sollen. Chondroitinsulfat zählt beispielsweise zu diesen Stoffen und gilt als natürlicher Bestandteil des Knorpels sowie der Gelenkflüssigkeit. Letztgenannte fungiert als Gleitfilm für die Gelenke und wirkt deren Verschleiß entgegen.

Omega-3-Fettsäuren wird ebenfalls eine lindernde Wirkung bei Arthritis nachgesagt. Sie sind vor allem in Fischöl in hohen Potenzen enthalten und helfen, Gelenksentzündungen vorzubeugen. So finden sich in Futter für Hunde mit Arthrose häufig getrocknete und pulverisierte Anteile der grünlippigen Muschel (Perna canaliculus), die gleich beide lindernden Substanzen enthält: Neben Chondroinsulfat liefert sie verschiedene Omega-3-Fettsäuren, eine wertvolle Mischung für betroffene Hundegelenke.

Einen endgültigen wissenschaftlichen Beweis für die Effektivität von Futterergänzungsmitteln konnte bisher nicht erbracht werden, weshalb die Behandlung von Arthrose beim Hund damit nur unterstützt werden kann. Je nach Schweregrad der Arthrose können schmerzlindernde Medikamente sinnvoll sein, um die Lebensqualität zu erhalten.

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