Er ist stolz wie ein Löwe, sportlich wie ein Rennpferd und fast so muskulös wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten. Doch hinter seiner athletischen Erscheinung verbirgt sich manche Überraschung: Der Kraftprotz ist verblüffend vielseitig, und in seiner rauen Schale steckt ein sensibles Gemüt mit tiefer Leidenschaft für seine Menschen. 

Hier lest ihr einen Ausschnitt des ausführlichen Portraits aus der Ausgabe 12/19 von DER HUND.

Der Cane Corso ist ein italienisches Landei: Sein Vorfahr lebte auf den Bauernhöfen Süditaliens, Masserien genannt. Mit der Hofgemeinschaft lebte er friedlich zusammen und seinem Herrn war er treu ergeben. Dabei war er sehr gesellig, schließlich war er an das bunte Treiben um ihn herum gewöhnt.

Als Multitalent mit beeindruckender Körperkraft erfüllte der Cane Corso verschiedenste Aufgaben. Dabei war er immer ein Teamplayer, der mit anderen Hunden eng zusammenarbeitete. Meldete das vierbeinige Alarmsystem – meist ein kleiner Spitz – Langfinger oder Raubtiere, reichte die bloße Präsenz des Cane Corso meist aus, um Eindringlinge in die Flucht zu schlagen. Die Unbelehrbaren knöpfte er sich kompromisslos vor. Aggressive Schärfe war in diesen rauen Zeiten erwünscht und wurde gefördert.

Unentbehrlich machte sich der Cane Corso auch als Jagdhund. Häufig leisteten Stöber- und Hetzhunde die Vorarbeit. Dann betrat er der die Bildfläche und überwältigte wehrhafte Dachse, Keiler, Bären und die überaus unangenehmen Stachelschweine. Entweder hielt er sie fest, bis sein Herr sie niederstreckte – oder er machte ihnen selbst den Garaus. Als Hirtenhund arbeitete er ebenfalls: Er sorgte bei Ziegen und Schweinen für Disziplin, managte wehrhafte Esel und hielt sogar einen Stier fest, wenn sein Herr es verlangte.

Cane Corso: sportlicher Gebrauchshund

Der moderne Cane Corso ist ein imposanter, sportlicher Gebrauchshund. Rüden werden laut Rassestandard 64 bis 68 Zentimeter groß und wiegen 45 bis 50 Kilo, Hündinnen messen 60 bis 64 Zentimeter und bringen 40 bis 45 Kilo auf die Waage. Als Rasse ist der Cane Corso noch relativ heterogen, sodass häufig Abweichungen vom Standard auftreten.

Seiner gewaltigen Ausmaße ist sich der Cane Corso nicht immer bewusst. Der Schoß erscheint ihm bisweilen als ein geeigneter Platz, um seinem heißgeliebten Menschen nahe zu sein. Im Kreise seiner Lieben zeigt er sich als anhängliches, gutmütiges und ausgeglichenes Familienmitglied. Zuwendung fordert er ebenso charmant wie nachdrücklich ein.

Die Rasse in Kürze

Ursprung: Der Cane Corso geht auf die antiken Molosser der Römer zurück. Im süditalienischen Apulien erfüllten die Hunde Jahrhunderte lang vielseitige Aufgaben auf Bauernhöfen. Sie dienten auch als Jagdgebrauchshund bei der Hatz auf Großwild und Raubtiere sowie als Hirtenhunde für Ziegen, Schweine oder Rinder.

Ursprungsland: Italien

Wesen: unerschrocken, willensstark, aufmerksam, intelligent, ausgeglichen, arbeitsfreudig, gelehrsam, sensibel, seinen Menschen gegenüber sehr anhänglich und verschmust, geht eine enge Bindung ein

Verwendung: Der Cane Corso ist ein Gebrauchshund, der als Wach- und Schutzhund Verwendung findet. Bei der Polizeiarbeit, als Fährten- und Rettungshund wird er ebenfalls eingesetzt. Bei entsprechender Haltung eignet er sich auch gut als Familien- und Begleithund.

Besonderheiten: Der Cane Corso steht in Brandenburg und Berlin, in Liechtenstein und einigen Schweizer Kantonen auf der Liste der als gefährlich vermuteten Hunderassen. Im Kanton Genf ist er verboten. In Deutschland werden Zuchttiere auf ihre Wesensfestigkeit geprüft. Die Rasse gilt als spätreif und ist erst mit etwa drei Jahren körperlich und mental ausgewachsen.