Demenz ist eine der häufigsten und gefürchtetsten Erscheinungen, wenn ein Mensch altert. Auch bei Hundesenioren können die geistigen Fähigkeiten in kurzem Zeitraum rapide abnehmen. Die Symptome des Kognitiven Dysfunktionssyndroms (CDS) sind vergleichbar mit denen der menschlichen Demenz. Früh erkannt, kann die Krankheit jedoch oft behandelt werden.

Abbauprozesse im Gehirn des Hundes können zu Erscheinungen führen, die der Altersdemenz oder der Alzheimerischen Krankheit beim Menschen ähneln. Die Diagnose einer CDS ist allerdings schwierig, da die meisten der Symptome auch vielfältige andere, rein körperliche Ursachen haben könnten. Bevor die Demenz in Betracht gezogen wird, sollte der Tierarzt/die Tierärztin deshalb alle körperlichen Krankheiten ausschließen.

Demenz frühzeitig erkennen

Anzeichen für eine beginnende Demenz beim Hund sind insbesondere plötzliche, nicht situationsbedingte Desorientierung, Verwirrung oder motorische Fehlfunktionen. Die betroffenen Hunde erkennen unter Umständen ihren eigenen Menschen plötzlich nicht mehr wieder, geraten in einer völlig vertrauten Situation in Angst und Schrecken oder bleiben einfach mitten in der Wohnung stehen, den Kopf an der Wand, und rühren sich nicht mehr, bis sie vom Menschen abgeholt werden.

Eine sichere Diagnose kann nur der Tierarzt/die Tierärztin nach umfassenden neurologischen Untersuchungen stellen. Die Demenz ist (bisher) nicht heilbar. Doch der Krankheitsverlauf lässt sich oft medikamentös verlangsamen. Wichtig ist dabei jedoch, dass der Hund in sehr kurzen Abständen medizinisch überwacht wird, da die Wirkung der Medikamente genauestens beobachtet werden muss. Auch mit einer speziellen Ernährung können wir den degenerativen Prozessen im Gehirn des Hundes entgegenwirken.

Aufwändige Pflege gefragt

Dennoch wird eine starke Einschränkung im Alltag unumgänglich sein. Die Bedürfnisse des erkrankten Hundes sollten im Mittelpunkt stehen. Er kann möglicherweise nicht mehr allein bleiben oder Harn und Kot nicht mehr zuverlässig halten. Oft sind die Phasen der Desorientierung nachts schlimmer als tagsüber. Im Endstadium der Erkrankung wird der Hund zum vollständigen Pflegefall und benötigt eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Oft dauern die Phasen der Desorientierung immer länger, sodass der Hund kaum noch ansprechbar ist.

Schwere Entscheidung: Einschläferung

Es liegt in der Verantwortung des Menschen, zu entscheiden, wann bei einem demenzerkrankten Hund der Zeitpunkt gekommen ist, zu dem das Leben für ihn nicht mehr lebenswert und Einschläfern die humanste Lösung ist. Die Mühen der Pflege, die ein dementer Vierbeiner verursacht, werden sicherlich nur wenige Menschen scheuen, die ihn ein Hundeleben lang begleitet haben.

Wann es an der Zeit ist, den geliebten Hund gehen zu lassen, kann nur der Mensch entscheiden, der ihn am besten kennt und das Beste für ihn möchte. Ein/e kompetente/r Tierarzt/Tierärztin, der/die in die Medikation des Hundes involviert ist, sollte den Besitzern bei dieser schwierigen Entscheidung zur Seite stehen.

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