Wer in den Augen seines Hundes bis ins hohe Alter ein quicklebendiges, vergnügtes Funkeln sehen möchte, sollte ihn nicht vorzeitig aufs Abstellgleis schieben, sondern ihn gezielt und wohldosiert fordern und fördern.

Wie schnell Hunde altern, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie schnell wir sie altern lassen. Natürlich ist das Altern ein körperlicher Prozess, dem wir Hundehalter:innen Rechnung tragen müssen. Jedoch ist Unterforderung eines alten Hundes beinahe genauso fatal wie Überforderung: Ein unterforderter Senior fühlt sich allein gelassen, überflüssig und nutzlos.

Wer seinen Hund bereits ein ganzes Hundeleben lang begleitet hat, kennt ihn meist in- und auswendig und weiß am besten, was ihm gut tut. Besonders im Alter sollten wir unseren Hund besonders aufmerksam beobachten, um fest zu stellen, was sein Wohlbefinden fördert und was einfach zu viel verlangt ist. Hunde sind Individuen, und was dem einen Hund das Alter versüßt, an dem hat ein anderer Hundesenior kein Gefallen.

Ältere Hunde: Hundesport in Maßen

Hunde sind Gewohnheitstiere. Was sie ihr ganzes Leben lang kennen, daraus schöpfen sie oft Sicherheit. Einen Hund, der in seinen besten Jahren mit viel Freude Hundesport getrieben hat, sollten wir nicht einfach zum alten Eisen zählen. Im Gegenteil lässt sich fast jede Hundesportart so gestalten, dass auch ein Senior die Aufgaben noch bewältigen kann. Natürlich müssen die Anforderungen dem Vermögen des Seniors angepasst werden. Ein halbjährlicher Gesundheitscheck beim Tierarzt inklusive Blutuntersuchung sichern ab, dass der ältere Hund nicht überfordert wird.

Insbesondere Hundesportarten wie Rally-Obedience, Fährtenarbeit oder auch Trickdogging und Bodenarbeit sowie Mobility eignen sich bestens auch für ältere Hunde. Ein Vierbeiner, der lange Jahre mit Begeisterung Agility gemacht hat, kann vielleicht zumindest noch langsam über den Steg laufen oder findet vielleicht Freude daran, über Hürden zu laufen statt zu springen – eine perfekte Gymnastik-Übung.

Abwechslungsreiche Spaziergänge für ältere Hunde

Gemeinsame Spaziergänge müssen im Alter eventuell etwas kürzer ausfallen als zur besten Zeit des Hundes. Im Zweifelsfall sollten lieber häufiger Gassigänge auf dem Plan stehen, da ein alter Hund meist auch den Harn nicht mehr so lange halten kann. Doch gerade im Alter sollten wir gemeinsame Spaziergänge abwechslungsreich gestalten, um den Senior geistig fit und neugierig auf die Welt zu halten.

Auch wenn wir nun in etwas kleineren und langsameren Dimensionen denken sollten als bei einem Jungspund, können wir auch jetzt noch eine Menge kniffeliger Aufgaben austüfteln. Leckerchen-Fährten, Futterbeutel-Suche, das Erklettern eines kleinen Hügels, das Balancieren über einen niedrigen Baumstamm, Slalom laufen um Poller und vieles mehr sind auch für ältere Hunde interessante Aufgaben.