Wer beschließt, einen Hund aufzunehmen, denkt dabei in aller Regel an einen Welpen, vielleicht auch an einen jungen erwachsenen Hund, der noch sein ganzes Hundeleben vor sich hat. Doch es gibt auch gute Gründe, die für einen Hundesenior sprechen. Wer sich allerdings für einen alten Hund entscheidet, sollte sich vorher einige Gedanken machen.

Einen Hunde-Senior aufzunehmen ist etwas ganz anderes, als einen jüngeren Hund anzuschaffen – darüber sollte man sich von vorne herein bewusst sein. Mit einem Hunde-Senior kannst du eventuell nicht gleich schmusen und spielen, kein Sitz oder Platz üben und nicht dabei zusehen, wie ein kleines Wesen die große Welt entdeckt.

Bei einem Hunde-Senior kommt es auf 3 Fragen an:

  • Was hat er vorher erlebt?
  • Werde ich damit umgehen können?
  • Kann ich sicher bis an sein Lebensende für ihn sorgen und für ihn da sein?

Kannst du eine dieser 3 Fragen nicht sicher beantworten, solltest du es dir bitte noch dreimal überlegen, ob ein Hunde-Senior eine so gute Idee ist.

Vorgeschichte als Lösung vieler Probleme

Alle Antworten auf diese Fragen werden dir später helfen, Reaktionen des Hundes zu verstehen, bzw. Problemen vorzubeugen. Versucht mit Vorbesitzern zu reden, eventuell mit Trainern, die zuvor mit dem Hund gearbeitet haben, mit dem Personal des Tierheims, dem behandelnden Tierarzt. Jedes kleinste Detail ist nützlich – für  euch und für ein angenehmes Zusammenleben.

Die eigene Stärke richtig einschätzen

Wir haben es oben schon erwähnt: Ein Hunde-Senior aufzunehmen ist eine ganz andere Sache, als einem Jungspund ein Zuhause zu geben. Das bezieht sich auch auf das eigene Nervenkostüm. Je nachdem welches Problem der Hund auch haben sollte, wir müssen uns darüber sicher sein, dass wir damit umgehen können. Haben wir ein solches Problem noch nie gehabt, wäre es auch ratsam, sich im vornherein bei einem Trainer/einer Trainerin zu informieren, wie wir zu reagieren haben. Ein gescheiterter Vermittlungsversuch ist für einen Junghund vielleicht noch zu verkraften, für einen alten Hund jedoch ein schwerer Schlag.

Gerade in der ersten Zeit des Zusammenlebens, wenn der Hund noch kein richtiges Vertrauen gefasst hat, ist es wichtig, dass alles richtig läuft. Versuche deine Stärken und deine Fähigkeiten, mit einem Hund zu arbeiten, richtig einzuschätzen und auf den jeweiligen Hundesenior zu übertragen. Es würde weder dir, noch dem Senior Spaß machen, wenn ihr nur Probleme hättet, weil du mit den Herausforderungen und er nicht mit deinen Anweisungen umgehen kann, oder?

Bis ans Lebensende

Diese Frage sollte man sich immer stellen, bevor man sich einen Hund ins Haus holt, egal ob Welpe oder Senior: Kann ich immer für ihn sorgen? Gerade bei einem Hund, der schon viel  durchgemacht hat, der sollte doch wenigstens auf seine letzten Tage mal ein Gefühl von Heimat verspüren, oder?

Wer sich einen Welpen ins Haus holt, verschwendet oft noch nicht viele Gedanken an die Zeit des Alters. Bei einem alten Hund stellen sich dagegen viele Fragen. Ist die Wohnung beispielsweise für die Haltung eines Seniors geeignet? Kalte, glatte und rutschige Böden oder viele steile Treppen sind denkbar schlecht für einen betagteren Hund. Ist ein ebenerdiger Garten verfügbar, falls der ältere Hund seinen Harn oder Kot nicht mehr so lange halten kann? Auch die persönlichen Lebensumstände spielen eine große Rolle. Viele ältere Hunde würden im Trubel einer Großfamilie mit vielen kleinen Kindern nicht glücklich werden.

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