Um den Pekingesen ranken sich einige Legenden: So soll der Kleinhund durch ein Techtelmechtel zwischen einem Löwen und einem Affenweibchen entstanden sein. Dieser etwas skurrilen Verbindung soll die zuständige fernöstliche Gottheit allerdings erst ihren Segen gegeben haben, als das Männchen für seine Nachkommen auf körperliche Überlegenheit verzichtete. So sei dann der Pekingese herausgekommen: Ein Hund von etwas drolligem Aussehen, aber mit der Sanftmut und der Bestimmtheit beider Elternteile.

Die Geschichte zeigte Wirkung: In der chinesischen Geschichte spielte der Pekinese keine unwichtige Rolle. Sein Abbild findet sich schon auf frühen Gemälden und in Form kleiner Statuen. Er bewachte buddhistische Tempel und schließlich war allein der Kaiserhof berechtigt, die hoch verehrten Hunde zu züchten. Erst die Europäer “entweihten” den Hund im 19. Jahrhundert und brachten ihn trotz anfänglicher Skepsis in die Heimat, wo der Kleine schnell seine Anhänger fand.

Bei der Besetzung Pekings durch die Engländer im Jahr 1860 kamen 5 Pekingesen aus dem Innersten des kaiserlichen Palastes in die Hände der Briten. Diese Exemplare wurden daheim im Königreich verteilt und bildeten den Grundstock zu der Zuchtlinie “Goodwood”. Seither erfreut sich der Niederläufige einiger Beliebtheit, und das nicht nur an den europäischen Adelshöfen.

Empfindlicher Hund

Man muss es einfach sagen: Die Jahrhunderte unter den Mächtigen haben dem Hund seine Ursprünglichkeit etwas genommen. Der Pekingese steht gern im Mittelpunkt und reagiert äußerst empfindlich auf Ungerechtigkeiten jeder Art. Diese manchmal übersteigerte Sensibilität macht er allerdings schnell wett, wenn er Menschen um sich weiß, denen er vertraut, und die ihn so verehren wie es sich bei einem ehemaligen Palasthund gehört.

Seine Anhänglichkeit kann dann eher schon etwas zu viel werden, doch der Hund braucht eben stetige Zuwendung und liebt es, wenn man auch mal mit ihm spricht oder ausgefallene Spiele veranstaltet. Seine Liebe hebt sich der Adelsfreund dabei allerdings gern für eine, höchstens zwei Personen auf, und zum Familienhund taugt er schon deshalb nicht, weil er zu empfindlich auf Grobheiten oder übermütiges Verhalten von Kindern reagiert. Wie gesagt: Einfach ist der edle Begleiter nicht. Aber findet man einmal den Weg in sein Herz, wird man dort auf Lebenszeit einen festen Platz haben.

Bei der Pflege eines Pekingesen sollte man zunächst das Fell im Auge behalten. Häufiges, gekonntes Bürsten und gelegentliches Baden sind dabei Pflicht. Da auch die Haut des wenig robusten Hundes etwas empfindlich ist, empfiehlt sich ein Spezial-Shampoo. Was man bei der Haar-Arbeit mehr investiert, kann man beim Einkaufen einsparen: Das kleine Blaublut begnügt sich mit sehr übersichtlichen Portionen. Dafür darf es dann allerdings schon etwas feiner sein. Hohe Qualität für hohe Ansprüche: So einfach erklärt sich die Pekingesen-Welt.

Pekinese in der Stadt

Der Pekingese liebt es, sich stundenlang auf dem Sofa zu fläzen. Lange Spaziergänge sind auch nicht seins, schon gar nicht bei schlechtem Wetter. Gegen ein Leben in einer Etagenwohnung spricht bei diesem Hund also nichts. Da er auch nicht allzu viel von fremder Gesellschaft hält, ist der Kleine auch für Singles eine Option. Das Image, ein verwöhnter Luxushund zu sein, wird man so natürlich nicht los. Aber wer einmal einem Pekingesen beim ausgiebigen Regen-Spaziergang zugesehen hat, der weiß: Er will es gar nicht anders.

Gesundheit beim Pekingesen

So wie zum Beispiel auch der Mops wird der Pekingese zu den kurzköpfigen (brachyzephalen) Rassen gezählt. Die damit verbundenen körperlichen Merkmale können zu gesundheitlichen Einschränkungen führen. Betroffen sind beispielsweise die oberen Atemwege. Darauf, dass ein Hund Beschwerden beim Atmen hat, können Atemgeräusche wie Grunzen, Röcheln oder Pfeifen hinweisen. Es gibt operative Möglichkeiten, Engstellen zu erweitern, um eine freiere Atmung zu ermöglichen. Am besten können HNO-Spezialisten für Tiere die Halter:innen betroffener Hunde beraten.

Pekingese im Hunderassen-Steckbrief:

  • Name: Pekinese
  • Herkunft: China
  • Patronat: Großbritannien
  • Widerristhöhe: Etwa 25 cm
  • Gewicht: Etwa 6 kg
  • Fellfarben: alle Farben und Zeichnungen zulässig, ausgenommen Albinos und Leberfarbe
  • FCI-Klassifikation:
    • Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde
    • Sektion 8 Japanische Spaniel und Pekinesen