Barf ist eine beliebte Form der Hundefütterung mit rohen Zutaten wie Fleisch, fleischigen Knochen und Innereien. Doch um Hunde mit Rohkost bedarfsgerecht zu ernähren, reicht es nicht aus, täglich ein saftiges Stück Fleisch in den Napf zu legen.

Hunde-Ernährung mit Frischkost ist beliebt. Doch Hundehalter:innen, die sich entscheiden, ihren Vierbeiner mit Barf zu ernähren, übernehmen damit auch eine besondere Verantwortung und sollten sich gezielt mit Ernährungsbedürfnissen und Futtermittelkunde auseinandersetzen. (Es ist sinnvoll, dass sich jede:r Hundefreund:in damit auskennt). Beim Barfen bekommt der Hund verschiedene Futterkomponente gefüttert. Diese garantieren nicht nur Abwechslung, sondern machen die Ernährung längerfristig ausgewogen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. In der Zusammenstellung versucht das Barf-Konzept, dem Vorbild, also dem Beutetier des Wolfs, so nah wie möglich zu kommen.

Die wichtigste Futterkomponente ist Fleisch. Etwa 70-80 % der Gesamtfuttermenge sollte tierischer Herkunft sein. Auch Innereien und Knochen stehen auf dem Speiseplan. Die Verteilung sollte in etwa wie folgt aussehen: 80 % Fleisch, 10 % Knochen und 10 % Innereien. Heute ist es kaum möglich, Hunde mit den ursprünglichen Beutetieren ihrer Vorfahren zu ernähren. Das Fleisch für die Rohfütterung kommt daher hauptsächlich von Rind, Lamm, Pferd, Kaninchen, Hase, Geflügel und Wild. Auch Fisch kann im Napf landen. 

Darüber hinaus enthalten die Rationen verschiedene (verträgliche) rohe Gemüsesorten, Früchte, Beeren und Kräuter.

Barf: Innereien sollten einmal wöchentlich gegeben werden

Die Bezugsquellen für Barf bieten in der Regel verschiedene Teile der Schlachttiere an. So sind beispielsweise Muskelfleisch, Kopffleisch, Herz, Leber, Niere, Lunge, Pansen und Blättermagen vom Rind erhältlich. Unter dem Begriff Mischfleisch gibt es zusammengestellte und fertig zerkleinerte Mischungen. Muskelfleisch ist wird meist als Hauptbestandteil von Mahlzeiten verwendet. Es ist mager und enthält viel Zink, jedoch wenig essenzielle Fettsäuren. Diese müssen über der Gabe von Ölen hinzugefügt werden.

Ungefähr einmal in der Woche sollten Innereien wie Leber, Herz, Niere, Lunge, Pansen oder Blättermagen gefüttert werden, da sie viele wichtige Vitamine liefern, die im Muskelfleisch nicht enthalten sind. Grüner Pansen ist Weißem Pansen vorzuziehen, da dieser unbehandelt ist und noch Teile des wertvollen Mageninhalts bereit hält. Auf die Verdauungsorgane anderer Tierarten sollte lieber verzichtet werden, da diese mit Parasiten befallen sein können. Barf-Expertin Nadine Wolf geht auf die Zusammenstellungen und Bestandteile in ihrem Buch ausführlich ein. Eine Rezension von uns findest du hier.

Knochen liefern lebenswichtiges Calcium

Innereien sind wichtig, doch insbesondere Niere und Leber dürfen nicht allzu häufig verwendet werden. Sie sind entgiftende Organe und enthalten zudem viel Vitamin A, das in hohen Konzentrationen zu Vergiftungserscheinungen führt. Knochen und Knorpel sind unverzichtbar, da sie einen hohen Gehalt an lebenswichtigem Calcium enthalten.

Als Hunde-Knochen eigenen sich Brustbein oder Rippen vom Kalb hervorragend, da diese besonders weich sind. Weiche Knochen werden vom Hund komplett vertilgt, harte Knochen nur abgenagt. Grundsätzlich sollten nur Knochen junger Tiere (Kalb, Lamm) verfüttert werden, da diese elastisch sind und nicht splittern. Auf Röhrenknochen vom Geflügel oder Knochen älterer Tiere sollte lieber verzichtet werden. Vom Geflügel können jedoch Hühnerhälse bedenkenlos gereicht werden. (je)

Rund ums Barfen gibt’s auch ein DER HUND Kompakt eBook. Gratis downloaden kannst du es hier.

Das könnte dich auch interessieren: 
Mehr Infos zur Fütterung von Knochen haben wir hier für dich. 
Barfen im Urlaub?