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Hundewelpen entwickeln sich aus menschlicher Sicht wahnsinnig schnell: Auch wenn sie wie wir ohne Zähne zur Welt kommen, haben sie nur rund 6 Wochen später schon ein vollständiges Gebiss. Das besteht für gewöhnlich aus 28 Milchzähnen. Nach einem kurzen Gastspiel der spitzen Beisserchen geht’s aber weiter in den Zahnwechsel. Was du für die Zeit wissen solltest, liest du hier!
Das bleibende Gebiss unserer Hunde umfasst in den meisten Fällen 42 Zähne. In der Regel beginnt der Welpe im Alter von circa 3 Monaten, seine Milchzähne zu verlieren. „Der Zahnwechsel ist ein normaler Entwicklungsschritt – er verläuft aber bei jedem Hund etwas unterschiedlich. Größere Rassen sind in der Regel schneller durch, kleinere brauchen oft länger“, erklärt Franziska Obert von der AGILA Haustierversicherung.
Der Zahnwechsel beginnt: Anzeichen
Wenn dein Welpe plötzlich verstärkt an Möbeln, Kissen oder anderen Gegenständen herumknabbert, kann das den einsetzenden Zahnwechsel ankündigen. Das Kauen und Knabbern können deinem Liebling helfen, wenn sein Zahnfleisch juckt. Vielleicht will er so auch schon lockere Zähne aus dem Maul befördern. Wie Franziska Obert betont, sei das Kaubedürfnis in dieser Phase ein völlig normaler Teil des Entwicklungsprozesses. Schone deine Einrichtung am besten, indem du deinem Welpen ein geeignetes Kauspielzeug anbietest. Im Handel sind speziell für diesen Zweck entworfene Produkte erhältlich.
So wie bei Menschenkindern auch sind natürlich Zahnlücken ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Zahnwechsel beim Welpen in vollem Gange ist. Darauf hindeuten können darüber hinaus kleinere Mengen Blut beim Kauen. Wundere dich bitte nicht, wenn du nicht alle Milchzähne deines Welpen findest – es passiert manchmal, dass Hunde sie einfach schlucken.
So unterstützt du den Zahnwechsel beim Welpen
Jeder Welpe muss durch diesen natürlichen Prozess hindurch. Mit den folgenden Tipps kannst du ihm dabei helfen:
- Vermeide Zerrspiele: Sie können die lockeren Zähnchen zusätzlich belasten.
- Biete geeignetes Kauspielzeug an (wie schon erwähnt), vielleicht mag dein Welpe es, wenn du das Spielzeug vorher im Kühlschrank oder Eisfach kühlst.
- Halte deinen Welpen von Gefahrenquellen wie z. B. Stromkabeln fern. Im Zahnwechsel kann es passieren, dass er vor lauter „Knabbereifer“ alles Mögliche benagt.

Mögliche Probleme
Manchmal kommt es im Zahnwechsel zu Schwierigkeiten. Lass deinen Tierarzt oder deine Tierärztin diese abklären:
- Milchzähne, die nicht raus wollen: Bleiben Milchzähne dem sechsten Monat bestehen, (sogenannte „persistierende Milchzähne“), behindert das unter Umständen die Dauerzähne.
- Verliert der Welpe einen Milchzahn, der Nachfolger bricht aber nicht durch („Zahnretention“), können sich Entzündungen oder Zysten am Zahnfleisch bilden.
- Besonders bei kleinen Rassen kann es vorkommen, dass die bleibenden Zähne im Kiefer zu wenig Platz haben. Die Folge: Sie wachsen schief.
- Ein Milchzahn kann durch intensives Kauen auch mal splittern oder abbrechen („Zahnfraktur“). Läuft es richtig blöd, nimmt dadurch der bleibende Zahn Schaden.
Langfristige negative Auswirkungen auf das Wohl deines Vierbeiners willst du selbstverständlich verhindern. Übe daher regelmäßig mit ihm, dass er sich ins Maul schauen lässt. Auch andere Übungen des sogenannten „Medical Trainings“ sind sinnvoll (zum Buch Medical Training unserer DER HUND Wissen-Reihe). Behalte die Mundhöhle im Blick und wende dich im Zweifel an die Tierarztpraxis deines Vertrauens. Auch das Zähneputzen könnt ihr schon üben. Schließlich soll dein Liebling keine Beläge bekommen, die sich in Zahnstein verwandeln.
Wie Frau Obert von Agila hinweist, übernimmt eine Tierkrankenversicherung in der Regel die Kosten für etwaige Behandlungen der Zähne. Es ist also sinnvoll, sich früh über die entsprechenden Möglichkeiten und Angebote zu informieren. Aber auch, wenn der Zahnwechsel schon durch ist, lohnt sich der Abschluss einer passenden Versicherung.