„Mein Silken Windsprite (Windhund) hat seit 3 Wochen Husten, welcher nicht regelmäßig auftritt. Circa 1-2 Stunden nach dem Trinken und Fressen und nach Belastung bläst er die Backen auf und würgt. Auch nachts kommt es zu diesem Prusten. Er hat kein Fieber ist aber zur Zeit eher ruhig und lustlos. Er ist 3x behandelt mit Antibiotika und Hustenpulver.“

Steffi U. mit Silken Windsprite Edgar (7)

Der Tierarzt: Vermutlich das Herz

Die von Ihnen beschriebenen Symptome sind klassische Anzeichen für eine Herzproblematik.

Diese Einschätzung ist auch im Zusammenhang mit einer Untersuchung des britischen Kennel Club zu sehen, wonach Herzprobleme als zweithäufigste Todesursache bei Whippets gelten, zu denen Ihr Edgar ja zählt. Es kämen auch eine Infektion mit resistenten Keimen oder Befall mit Lungenwürmen in Frage, was die vermeintliche Wirkungslosigkeit der Antibiotika erklären würde. Um das genauer abklären zu können, muss der Hund zunächst 3 Wochen Antibiotika-frei sein, dann sollte eine Bronchoskopie mit gleichzeitiger Entnahme einer Probe für die Bakteriologie erfolgen.

Eine Herzuntersuchung sollte aber zuerst vorgenommen werden – auch schon im Hinblick auf die eventuell anzuschließende Bronchoskopie, die nur unter Narkose durchgeführt werden kann und für die wiederum sowieso eine vorhergehende Herzkontrolle notwendig ist.

Grundsätzlich ist bei Edgar und seinen Rasse-Kollegen Folgendes zu berücksichtigen: Langhaar-Whippets (wie auch einige Hütehundrassen) sind potenzielle Träger des MDR1-Gendefekts, was bei betroffenen Tieren zu einer multiplen Medikamentenunverträglichkeit führt: Bestimmte Wirkstoffe überwinden bei diesen Hunden die so genannte Kopf-Körper- oder auch Blut-Hirn-Schranke und lösen gravierende Vergiftungen aus. Der erfahrene, informierte Tierarzt weiß das und setzt entsprechend geeignete Medikamente ein.

Für eine genaue MDR1-Diagnose existiert ein patentierter molekulargenetischer Test.

Gute Besserung für Edgar!
Dr. Wolf-Rainer Seeburg

Hinweis: Die in diesem Rahmen gegebenen Hinweise sollen und können den Besuch in einer Tierarztpraxis vor Ort mit individueller Untersuchung und Behandlung nicht ersetzen.