Britische und schwedische Forscher haben untersucht, ob und wenn ja inwieweit Hundehaltung vererbbar ist. Ihre Studie veröffentlichten sie im Mai 2019 im Fachmagazin Scientific Reports. Für Ihre Arbeit nutzten sie Daten über Zwillinge aus dem Schwedischen Zwillingsregister.

Wie die Forscher schreiben, tragen genetische Faktoren stark dazu bei, dass eine Person Hunde hält. Laut ihrer Studie liegt die Vererbbarkeit bei den analysierten Frauen bei circa 57 Prozent. Etwas niedriger ist sie bei den Männern mit 51 Prozent. „Es hat uns überrascht, dass das Erbgut einer Person einen maßgeblichen Einfluss darauf zu haben scheint, ob diese Hunde hält“, sagte Tove Fall, Hauptautorin der Studie. Laut ihr haben die Ergebnisse für mehrere Forschungsgebiete Bedeutung, in denen es darum geht, Hund-Mensch-Interaktionen im Laufe der Geschichte und in der Neuzeit zu verstehen.

Woher kamen die Daten über die Zwillinge und die Hunde?

In seinem Zwillingsregister sammelt Schweden Informationen über Zwillingspaare, die im Land auf die Welt kommen. Für ihre Studie griffen die Forscher auf Daten über Zwillinge zurück, die zwischen den Jahren 1926 und 1996 geboren wurden und im Jahr 2006 am Leben waren. Den Forschern waren die Daten für beide Zwillinge in 35.035 Paaren bekannt.

Informationen über gehaltene Hunde für die Jahre 2001 bis 2016 lieferten zwei nationale Hunderegister. Knapp 10 Prozent der Personen, deren Daten die Forscher auswerteten, wurden als Hundehalter identifiziert. Es waren mit 65,7 Prozent häufiger Frauen als Männer. Am häufigsten tauchten als die gehaltenen Hunde Mischlinge auf. Dann folgten Golden Retriever und Deutscher Schäferhund. Allerdings können die Forscher nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie alle Zwillinge korrekt als Hundehalter oder Nicht-Hundehalter klassifiziert haben

Und was passiert jetzt?

Patrik Magnusson hat auch an der Studie mitgearbeitet. Er sagt: Diese Art von Zwillingsstudie kann uns nicht genau sagen, welche Gene eine Rolle spielen, aber sie zeigt zumindest zum ersten Mal, dass die Erbanlagen und das Lebensumfeld ungefähr einen gleich großen Einfluss darauf haben, wenn es darum geht, ob jemand einen Hund hält.“ Der nächste Schritt sei es, herauszufinden, welche Genvarianten die Wahl beeinflussten und inwieweit diese mit Persönlichkeitsmerkmalen und anderen Faktoren wie Allergien in Verbindung stünden.