AUS DEM ARCHIV: 

''Mein Mann und ich haben 2 unkastrierte Rüden- Mischlinge (Aussi- Goldi-Labrador). Beide 3 Jahre und 2 Monate alt. Miro lebt bei uns seit Anfang seiner 8 Lebenswoche. Seinen Bruder, Teddy, haben wir aus schlechter Haltung mit fast 13 Monaten zu uns geholt. Anfangs gab es Probleme mit Teddy, weil er sehr ängstlich war und ständig von anderen Rüden überfallen wurde. Mit der Zeit haben wir ihn gestärkt, und er fing an andere Rüden zu überfallen. Durch weitere Erziehung haben wir erreicht, dass es kaum Probleme gab. Seit ca. 2 Monaten haben wir wieder Probleme. Miro schickt Teddy in den Kampf.

Wenn Teddy an der Leine oder nah bei uns ist, dann stellt Miro nur seine Bürste, vollendet das Kennenlernritual, und kommt schnell zu uns. Ganz anders ist sein Verhalten, wenn Teddy sich in seiner Nähe, etwas entfernt von uns, und unangeleint befindet. Dann attackiert er seinen Gegenüber mit Körpereinsatz und Lauten.

Miro beisst nie. Daraufhin reagiert Teddy mit Kampfeinsatz und setzt seine oberen Zähne im Kampf ein. Wie können wir dieses Verhalten unterbinden? Sollten wir Miro kastrieren? Oder Teddy? Außer dieser Situationen sind beide Jungs superlieb, gehorsam und verhalten sich wohlerzogen. Bitte um Rat.''

Ewa mit den Aussie-Labrador-Goldie-Mix Rüden Miro und Teddy (3 Jahre und 2 Monate alt)

Die Antwort der Expertin:

Ich denke, dass haben Sie schon ganz richtig erkannt: Ihr Miro ist der Anstifter. Und beide agieren nach dem Motto "gemeinsam sind wir stark". Das bedeutet, dass Sie Ihren Miro bei den Hundebegegnungen maßregeln müssen. Dies wiederum würde ich mit Miro zunächst alleine trainieren. Beide müssen in den Begegnungen mit anderen Rüden lernen, dass Sie, als souveräne Hundeführerin einen möglichen Konflikt lösen. Auch sollte Teddy lernen, sich auch in der Distanz an Ihnen und nicht an Miro zu orientieren.

Testosteron ist angstlösend

Von einer Kastration zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich Ihnen abraten. Beide Rüden scheinen eher unsicher zu sein. Das Testosteron ist jedoch angstlösend. Sollten Sie das Problem über die Hunde-Erziehung nicht lösen können, gibt es immer noch die Möglichkeit zunächst über das Hormonimplantat zu testen, ob sich das unerwünschte Verhalten abstellen oder verringern lässt. Aber in diesem möglichen Fall sollten Sie unbedingt einen Experten hinzuziehen.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen!

Ihre Christine Holst

Wichtiger Hinweis: Diese Beiträge ersetzen nicht den Gang zu einer Hundeschule oder einer kompetenten Fachperson. Die Antworten sollten vielmehr als erste Ratschläge dienen, um die Entwicklung des Hundes in die richtige Bahn zu lenken.