“Hund im heißen Auto verendet” – jedes Jahr wenn es wärmer wird häufen sich diese traurigen Nachrichten. Ein geparktes Auto kann für Hunde, die darin warten müssen,  innerhalb weniger Minuten zur Todesfalle werden. Wer einen fremden Hund an einem warmen Tag in einem geparkten Wagen sieht, sollte handeln – oft hängt das Leben des Tieres davon ab.

Viele Hundehalter unterschätzen die Gefahr, in die sie ihren Hund bringen, wenn sie ihn im geparkten Auto zurücklassen. Doch selbst, wer nur kurz einkaufen geht, sein Auto im Schatten parkt und das Fenster einen Spalt auflässt, riskiert an einem warmen Tag möglicherweise das Leben seines Hundes. Schon ab einer Außentemperatur ab 20 Grad kann sich das Fahrzeug gefährlich aufheizen. Dem Vierbeiner droht ein Hitzschlag und, im schlimmsten Fall, der qualvolle Hitzetod.

Hund bei Hitze in fremdem Auto: Polizei informieren

Deshalb dürfen Hunde an wärmeren Tagen grundsätzlich nicht im Auto zurückgelassen werden – auch nicht für fünf Minuten. Autofahrten mit dem Hund sollten an diesen Tagen nur in den kühleren Morgen- oder Abendstunden stattfinden. Bei zurückgelassenen Hunden in fremden Autos ist Zivilcourage gefragt: Wer einem Hund in einer solchen Notsituation begegnet, sollte auf keinen Fall wegsehen, sondern beherzt Verantwortung übernehmen und handeln.

Tierfreunde, die einen Hund in einem aufgeheizten Auto bemerken, sollten schnellstmöglich versuchen, den Halter ausfindig zu machen und ihn auf die Lage seines Hundes hinzuweisen. Ein Hundehalter, der sein Tier an einem warmen Tag im Auto zurücklässt, verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Befindet sich der Hund bereits in Lebensgefahr, ist rasches Handeln erforderlich. Die Polizei sollte verständigt werden, damit sie ausrücken und den Hund aus dem Wagen befreien kann.

Hunde-Hitzschlag im geparkten Auto

Erlaubt auch das die Zeit nicht mehr, weil der Gesundheitszustand des Hundes zu kritisch ist, können Tierfreunde beherzt selbst handeln. Sie sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass dies eine Anzeige wegen Sachbeschädigung nach sich ziehen könnte. Wenn das Leben eines Hundes davon abhängt, wird die Entscheidung jedoch vermutlich nicht schwer fallen. Anzeichen dafür, dass ein Hund bereits in ernsthafter Gefahr schwebt, sind Hecheln, Taumeln, Apathie oder Erbrechen. Manche Hunde reagieren auch mit starker Nervosität.

Bevor Tierfreunde einschreiten und das Auto gewaltsam öffnen, sollte der Vorfall schnellstmöglich dokumentiert oder Zeugen hinzugezogen werden, um sich später rechtfertigen zu können. Um den Hund aus seiner misslichen Lage zu befreien, wird am besten ein Seitenfenster mit einem harten Gegenstand (Hammer, Stein) vorsichtig an einer Stelle eingeschlagen und die Tür von innen entriegelt. Es sollte bedacht werden, dass der Hund möglicherweise panisch oder angstaggressiv reagiert.

Den Hund befreit: Erste Hilfe leisten

Als Erste-Hilfe-Maßnahme bringst du den Vierbeiner an einen schattigen, kühlen Ort. Mit kühlen Wickeln oder fließend kühlen Wasser kannst du die Körpertemperatur des Hundes senken – vorsichtig und langsam, damit der Hund keinen Schock erleidet. Zudem musst du darauf achten, dass die Temperatur nicht unter die Normaltemperatur fällt. Einem Hund, der bei Bewusstsein ist, solltest du Wasser anbieten – er darf jedoch nicht zu hastig trinken. Ist der Hund bewusstlos, ist es wichtig, die Atemwege frei zu halten bzw. freizuräumen, wenn sie etwa von Erbrochenem blockiert werden.

Wichtig: Ein Hund, der großer Hitze ausgesetzt war, sollte unbedingt zum Tierarzt. Eine Behandlung ist auch angebracht, wenn sich sein Zustand nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen zunächst stabilisiert hat. Ist der Hundehalter zwischenzeitlich nicht erschienen, sollte spätestens jetzt die Polizei informiert werden, damit sie das Fahrzeug sichern kann. Der Hund sollte umgehend zum Tierarzt gebracht werden, damit er medizinisch versorgt werden kann.

Hunde im Sommer auf keinen Fall im Auto lassen und bei fremden Zivilcourage zeigen!