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Nicht überall, wo Tierschutz draufsteht, ist auch ehrlicher, gut gemachter und nachhaltiger Tierschutz drin. Die folgenden Infos und Tipps können dir dabei helfen, seriöse von unseriösen Organisationen zu unterscheiden.
Tierschützerinnen und Tierschützer leisten unermüdlich harte Arbeit, um Hunden, Katzen und weiteren Tieren zu helfen. In Deutschland ist das bereits schwierig genug; von politischer Seite fehlt seit Jahren dringend nötige Unterstützung. In einigen anderen Ländern ist die Situation noch härter. Hier soll es nicht darum gehen, Auslands- und Inlandstierschutz einander gegenüberzustellen und zu bewerten. Dabei wird jeder einzelne und jede einzelne von uns eine etwas andere Ansicht haben. Vielmehr soll dieser Beitrag eine Checkliste sein, die dir dabei hilft, seriöse Auslandstierschutz-Organisationen erkennen zu können, wenn du helfen möchtest.
Seriöse Tierschützer arbeiten nachhaltig
Die gut organisierte und sorgsam abgewogene Vermittlung von Tieren ist ein (möglicher) Pfeiler der Tierschutzarbeit. Seriöse Organisationen setzen sich aber vor Ort noch auf andere Weisen für das Wohl der Tiere ein. Sie finanzieren z. B. Kastrationsprojekte, um langfristig auf humane Weise die Anzahl von auf der Straße lebenden Tieren zu reduzieren. Denn ausschließlich Tiere in andere Länder zu exportieren ist keine Dauerlösung. Die eingenommenen Schutzgebühren und Spenden fließen auch in die tiermedizinische Versorgung in den Unterkünften sowie wichtige Aufklärungsarbeit vor Ort. Über diese Aktionen und Einsätze berichten seriöse Tierschützer öffentlich. Sie füllen ihre Website und Social Media Accounts nicht ausschließlich mit Horror-Videos, die Druck aufbauen sollen. Ebenfalls kritisch zu sehen ist das „Herauskaufen“ von Tieren aus Tötungsstationen. Das kann vor Ort korrupte Systeme entstehen lassen und nachhaltigen Wandel blockieren.
Auf Transparenz wird Wert gelegt
Seriöse Auslandstierschutz-Organisationen dokumentieren Informationen korrekt und transparent. Das betrifft beispielsweise die Eintragungen im internationalen Heimtierausweis über Impfungen sowie z. B. Untersuchungen/Tests auf sogenannte Reisekrankheiten. Zum anderen zeigen sie, wie sie die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel verwenden. Wie viel Geld ist wohin geflossen? Auf der Website findest du ein vollständiges Impressum und erfährst, wer die Verantwortlichen sind.
Die Vermittlung ist stimmig
Auch aus dem Auslandstierschutz werden manchmal Rassehunde vermittelt. Stutzig werden solltest du jedoch, wenn ausschließlich reinrassige Tiere angeboten werden. Es gibt Vermehrer, die solche Hunde gezielt „produzieren“, um sie dann als vermeintlich gerettete Vierbeiner zu verkaufen. In einem Shelter leben für gewöhnlich Hunde unterschiedlicher Alter, Mischlinge und auch Rassehunde. Vermittelt werden sollten nur die, die sich für ein Leben als Begleithund in einem Haushalt auch eignen und nicht darunter leiden würden.
Die Hunde werden grundimmunisiert, mit einer gültigen Tollwutimpfung und gechippt importiert. TRACES-Meldungen werden korrekt ausgestellt und eine verantwortliche Person namentlich benannt. Dieses elektronische System der EU ermöglicht bei Transporten von Tieren die lückenlose Überwachung. Es sollte die Zulassungsnummer des Veterinäramts ersichtlich sein.
Die Organisation ist erreich- und ansprechbar
Wer seriös Hunde vermittelt, berät die Interessenten vorab ausführlich und setzt nicht auf Impulsentscheidungen. Es ist wichtig, dass die Tierschutzorganisation auch nach der Vermittlung bei Herausforderungen als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Sie übergibt Hunde auch nicht einfach auf Autobahn-Raststätten. Sollte eine Vermittlung aus welchem Grund auch immer schiefgehen, sind die Organisation bzw. von ihr beauftragte Personen zur Stelle, helfen und übernehmen das Tier. Es gibt eine Telefonnummer, über die du auch tatsächlich Kontakt herstellen kannst.
Tipps vom Deutschen Tierschutzbund
Im Handbuch „Straßentieren im Ausland effektiv helfen“ hat der Deutsche Tierschutzbund sein Fachwissen zusammengetragen. Die Informationen sind in erster Linie für Tierschutzvereine gedacht, die in ihm organisiert sind. Aber auch Privatpersonen, die einen Hund aus dem Ausland aufnehmen möchten sowie andere Vereine und Tierschützerinnen sowie Tierschützer können ihn bestellen. Er ist für 10 Euro über ein Bestellformular auf der Website des Deutschen Tierschutzbundes erhältlich.
