Maulkorb? Niemals! Oder doch? Es gibt viele gute Gründe dafür, einen „Mauli“ in die Grundausstattung eines Hundes aufzunehmen. Wir stellen in Ausgabe 10/2018 die wichtigsten Argumente für und gegen den Maulkorb vor. Einen Teil zeigen wir dir hier.

Das Thema Maulkorb hat schon viele Gemüter erhitzt. Viele Tierärzte und Hundetrainer sprechen sich dafür aus, den Maulkorb nüchtern zu betrachten: Er ist ein Hilfsmittel, das so wie andere auch Vorteile und Nachteile mit sich bringt. Im ausführlichen Artikel in Ausgabe 10/2018 zeigen wir neben den hier genannten weitere Argumente für und gegen den Einsatz eines Maulkorbes. Wir stellen dir zudem die verschiedenen Arten von Maulkörben vor.

PRO Maulkorb

+ Entspannt auf Reisen

In vielen alltäglichen Situationen ist ein Maulkorb notwendig und hilfreich. Zum Beispiel wenn du mit deinem Hund unterwegs bist: im Zug, auf einer Fähre oder auch in einer Seilbahn.

Es kann ganz schnell passieren, dass jemand deinem Liebling auf die Pfote tritt. Dein Hund erschreckt sich und in die Luft schnappt. Wenn versehentlich der Zipfel eines Hosenbeins im Weg ist, bricht die Hölle los.

Bei manchen Reedereien und Verkehrsbetrieben herrscht grundsätzlich Maulkorbpflicht. Die Deutsche Bahn schreibt übrigens vor: Transportbox oder Maulkorb. Hat dein Hund seinen Maulkorb rechtzeitig kennengelernt und passt dieser richtig, löst er auch keinen Stress aus.

+ Schutz vor Giftködern

Leider werden immer wieder Giftköder ausgelegt. Ist dein Hund wirklich so gut erzogen, dass er ein verführerisches Stückchen Wurst links liegen lässt? Mit einem Anti-Fresskorb gehst du auf Nummer sicher und verhinderst, dass ein schwacher Moment schlimme Folgen hat.

CONTRA Maulkorb

Erschwerte Kommunikation

Häufig ist die Kritik zu hören, dass ein Maulkorb die Kommunikation unter Hunden stark einschränkt. Dabei kommt es allerdings auf die Art des Maulkorbs an. Hunde mit geschlossenen Maulkörben oder Schlaufenmaulkörben können tatsächlich kaum Mimik zeigen. Tragen sie einen Gittermaulkorb, bleibt ihre Mimik sichtbar.

Nicole Elsing, Ivonne Spitzley und Udo Gansloßer haben 2012 eine Studie über Maulkörbe veröffentlicht. „Untersuchungen zur Auswirkung des Maulkorbtragens auf Hunde“ zeigte, dass die beobachteten Hunde ihr Verhalten nicht auffallend änderten.

Der Hund kann sich nicht verteidigen

Greift ein anderer Hund einen Artgenossen an, der gerade einen Maulkorb trägt, kann sich der Angegriffene nur schwer verteidigen. Deshalb ist es wichtig, dass der Mensch besonders darauf achtet, dass solche Situationen gar nicht erst entstehen.

Wichtige Tipps fürs Maulkorbtraining

Das Ticket für die Fähre oder den Zug ist gebucht und jetzt muss noch schnell ein Maulkorb her? Beginne lieber frühzeitig damit, deinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen. Denn nur wenige Hunde sind so stoisch, dass sie den Maulkorb direkt stressfrei tragen können.

Trainiere also mit deinem Liebling behutsam und langsam:

  • Belohne deinen Hund jedes Mal mit einem Leckerli, wenn er Kontakt mit dem Maulkorb aufnimmt.
  • Locke die Schnauze deines Hundes in den Korb, indem du von außen ein Leckerli durch das Gitter schiebst.
  • Vergrößere langsam die Zeiträume, während denen dein Hund seine Nase im Korb lassen muss, bis er die Belohnung bekommt.
  • Schließe den Maulkorb erst, wenn dein Liebling völlig entspannt bleibt.

Setze deinem Hund den Maulkorb nie mit Zwang oder zur Strafe auf! Er soll für den Vierbeiner etwas Positives bleiben.

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