Stets bester Gesundheit wird sich wohl kaum ein Vierbeiner während seines hoffentlich langen Lebens erfreuen. Wer sich im Vorfeld über Hundeerkrankungen informiert, weiß, welche Szenarien (und auch welche Kosten) eventuell zu bewältigen sein könnten.

Vorab: Diejenigen, die sich mit Hinblick auf möglicherweise hohe Tierarztrechnungen absichern möchten, sollten sich überlegen, eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Welche Kosten übernommen werden, hängt immer vom jeweiligen Anbieter und gewählten Vertragsmodell ab.

Die folgenden Abschnitte nennen Erkrankungen, die bei Hunden unterschiedlicher Rassen und unterschiedlichen Alters vergleichsweise häufig vorkommen. Manche von ihnen sind eher harmlos, andere können (zumindest unbehandelt) sogar tödlich enden. Daher ist es umso wichtiger, den Vierbeiner möglichst früh beim Tierarzt vorzustellen. Bitte beachte: Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Erkrankungen der Gelenke

Im Zusammenhang mit Gelenkproblemen sind vor allem (aber nicht ausschließlich) große, schwere Hunde recht anfällig. Immerhin hat ihr Bewegungsapparat einiges auszuhalten. Wer seinem Hund und dessen Körper die besten Bedingungen bieten möchte, kann aber einige Tipps beachten:

  • Auf der Basis einer hochwertigen, individuell bedarfsdeckenden Ernährung lassen sich manche Probleme vermeiden, etwa Übergewicht oder durch Mängel und Überschüsse verursachte Beschwerden.
  • Große, schwere Hunde sollten nicht regelmäßig viele Treppen laufen müssen. Vor allem der Weg nach unten belastet den Bewegungsapparat ziemlich.
  • Regelmäßige Check-ups, in denen der Tierarzt auch Gelenke & Co. anschaut, können helfen, beginnende Probleme früh zu entdecken. So kann dem Hund auch entsprechend schnell geholfen werden.

Degenerative Gelenkserkrankungen können auch einfach mit zunehmendem Alter auftreten oder mehr Beschwerden verursachen, da der Knorpel quasi „abgenutzt“ wird. Auch älteren Tieren können wir mithilfe verschiedener Maßnahmen aber einiges an Lebensqualität sichern oder zurückgeben. Kurz: Gelenkerkrankungen lassen sich teilweise vorbeugen, durch Behandlung im Fortschreiten verzögern, aber – je nach Disposition und Ausgangssituation – nicht immer vermeiden.

Magen-Darm Erkrankungen

Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt bekommen. Während wir bei uns natürlich Bauchschmerzen schnell wahrnehmen und dann ein paar Tipps folgen können, um uns Linderung zu verschaffen, ist es beim Tier manchmal nicht so einfach.

Eher weniger gefährlich sind Durchfall, Erbrechen und/ oder Verstopfung (bei anderweitig gesunden, erwachsenen Hunden), wenn z. B. etwas Unbekömmliches zu Fressen dahinter steckt. Aber auch Gifte oder verschiedene Parasiten können Magen-Darm-Probleme auslösen und dann ist selbstverständlich schnelle Hilfe gefragt.

Besonders gefährlich ist die Magendrehung. Sie erfordert sofortige Behandlung. Spätestens dann, wenn der Hund einen aufgeblähten Bauch hat, immer wieder würgt und allgemein unruhig ist, ist es an der Zeit, in die Praxis oder Klinik zu fahren. Sollte tatsächlich eine Magendrehung vorlegen, wird das Tier direkt operiert.

Parasiten

Hunde halten sich viel draußen auf. Es ist normal, dass sie dort mit Parasiten wie z. B. Zecken, Milben oder Würmern in Kontakt kommen. Flöhe übertragen sich leicht von Tier zu Tier.

Besonders hartnäckig können Darmparasiten sein. Diese rufen unter Umständen Durchfall und Erbrechen hervor und schwächen das Immunsystem des Tieres. Viele andere Parasiten sind zwar lästig, für den Hund jedoch nicht wirklich gefährlich – zumindest dann nicht, wenn sie zeitnah und effektiv behandelt werden. Problematischer wird es, wenn sie Erreger übertragen. Läuft es dumm, haben die Flöhe z. B. Bandwürmer an Bord oder die Zecken Borrelien & Co. Daher ist es umso wichtiger, den Hund immer wieder abzusuchen und auch auf Verhaltensänderungen zu achten.

Erkrankungen im Zahnbereich

Wer Zahnproblemen vorbeugen möchte, sollte mit Hinblick auf die Maulhygiene am Ball bleiben und die Bildung von Zahnstein in Schach halten. Das bedeutet: regelmäßig Zähne putzen! Mittlerweile bietet der Markt auch viele Snacks, die dabei helfen können, die Zähne zu reinigen. Zwischen den Produkten gibt es jedoch teilweise deutliche Unterschiede.

Übergewicht

Übergewicht wirkt sich in vielfacher Hinsicht negativ auf die Gesundheit aus, etwa auf das Herz-Kreislaufsystem oder den Bewegungsapparat. Zudem können auch Hunde unter Diabetes leiden. Es mag sein, dass manche Vierbeiner eher dazu neigen, viel zu fressen und dick zu werden (gerne wird der Labrador angeführt), aber als Napffüller und Leckerliverteiler haben wir in der Hand, wie viel unser Liebling bekommt. Wir tragen Sorge dafür, dass unsere Tiere nicht zu viel Futter bekommen. Im Zweifel hilft der Tierarzt weiter. Er kann auch Diätmaßnahmen und spezielles Futter empfehlen, die es dem Tier erleichtern, wieder sein Idealgewicht zu erreichen.

Die Augen

Der Graue Star betrifft vor allem Hundesenioren, aufgrund genetischer Veranlagungen erkranken aber auch junge Tiere. In manchen Fällen hilft eine Operation. Der Tierarzt betrachtet die Situation und individuellen Ursachen und zeigt auf, welche Behandlung sinnvoll ist. Im Falle einer Erblindung ist gut zu wissen, dass viele Hunde auch mit einem Sinn weniger gut zurechtkommen. Auf die veränderte Wahrnehmung können wir zudem im Alltag eingehen.

Ohrenentzündungen

Viele Hunde leiden im Laufe ihres Lebens mehr als einmal unter einer Ohrenentzündung. Die Otitis externa entsteht unter anderem aufgrund von Parasiten. Äußerlich erkennbar ist sie an der braunen Masse im Bereich des Ohres bildet, erkennbar. Zudem schüttelt der Hund seinen Kopf und versucht aufgrund von Juckreiz am Ohr zu reiben. Viele Hundebesitzer werden auch durch den Geruch auf die Erkrankung aufmerksam. Rechtzeitig erkannt, lassen sich Ohrenerkrankungen in der Regel gut behandeln.

Fazit

Wie anfällig ein Hund für bestimmte Krankheiten ist, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von seinem Alter, seinen Genen und auch von der Ernährung und sonstigen Lebensweise. Regelmäßige Check-ups können dabei helfen, herauszufinden, welche Risikofaktoren eventuell bestehen. Für die meisten der oben genannten Beschwerden gilt, dass sie sich vor allem dann häufig gut behandeln lassen, wenn bis zum Vorstellen in der Praxis nicht zu viel Zeit vergeht.