Sei für Notfälle gerüstet!

Der erste Weg in Notfällen führt immer in die tierärztliche Praxis. Deshalb solltest du immer darüber informiert sein, welcher Tierarzt Notdienst hat, wo es eine Tierklinik mit 24-Dienst gibt oder wo du einen entsprechenden Ansprechpartner findest. Bis der Hund in der Tierarztpraxis ist, kannst du aber in vielen Fällen eine Erstversorgung vornehmen.

Die beste Erste Hilfe für den Hund ist natürlich, wenn sie niemals nötig wird. Ein gut sozialisierter, gut erzogener Hund, der eine stabile Vertrauensbeziehung zu seinem Menschen hat, ein hundesicheres Zuhause und vorausschauende, vernünftige Hundehalter sind die besten Voraussetzungen dafür, dass manche Unfälle erst gar nicht passieren können. Wenn aber doch einmal etwas passiert, gibt es einige Grundregeln zu beachten:

Für alle Notfälle gilt:

Ruhe bewahren und an die Sicherheit denken! Insbesondere Hunde, die verletzt sind und unter Schock stehen, verhalten sich völlig möglicherweise anders als sonst. Und wenn die Helfer durch den panischen Hund verletzt werden, ist niemandem geholfen. Wichtig ist zunächst, dass die Helfer souverän bleiben und nicht auch in Panik geraten.

Nur mit einem kühlen Kopf kann sinnvolle Erste Hilfe geleistet werden. Das ist natürlich leicht gesagt. Sinnvoll kann es deshalb sein, an entsprechenden Erste-Hilfe-Kursen teilzunehmen, um eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Notfällen zu bekommen.

Von uns in der Tier-Akademie gibt es einen Online-Kurs zum Thema Erste Hilfe am Hund. Bist du Mitglied im DER HUND Club, kannst du den Kurs kostenlos machen!

Erste-Hilfe-Sets für Hundehalter

Schaffe dir außerdem eine hundegeeigneten Hausapotheke an, auf die du im Ernstfall rasch zurückgreifen kannst. Auch auf Reisen oder Hunde-Wanderungen sollte eine Erste-Hilfe-Ausrüstung für den Vierbeiner nicht fehlen.

Darin solltest du Instrumente wie eine Verbandsschere, eine Pinzette, Zeckenzange, Fieberthermometer, Einmal-Handschuhe, Spritzen ohne Nadeln und eine Taschenlampe mitführen, aber auch Verbandsmaterial, Wunddesinfektion und gegebenenfalls Medikamente, die der Hund regelmäßig benötigt. Im Handel gibt es schon auf Hunde zugeschnittene Erste-Hilfe-Sets. Diese kannst du individuell für eure Bedürfnisse passend ergänzen.

Notfall: So gehst du vor

Im Notfall heißt es: Prioritäten setzen. Sperre wenn nötig die Gefahrenzone ab und/oder bringe den Hund aus der Gefahrenzone in Sicherheit. Leine ihn möglichst an, damit er nicht in Panik davonstürmen kann. ABER: Der Eigenschutz steht immer an erster Stelle!

Wenn der Hund bei Bewusstsein ist, solltest du Gefahren, die vom Hund ausgehen, minimieren: Eine Maulschlaufe ist zum Beispiel mit Verbandsmaterial schnell angelegt, schmerzlos und schützt alle Helfer vor Bissen.

Hat der Hund dagegen das Bewusstsein verloren, sind umgehend lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Auf jeden sollte der notdiensthabende Tierarzt informiert werden, dass gleich ein Notfall in seiner Praxis eintrifft.

Für den Transport des verletzten Hundes sind entsprechende Vorkehrungen sinnvoll: Transportiere den Hund auf einem festen Grund, beispielsweise in einer Transportbox oder auf einem stabilen Brett. Er sollte so fixiert werden, dass er sich während der Fahrt nicht verletzen kann. Hole dir einen Helfer dazu: Wenn einer fährt und der andere auf den Hund aufpasst, hilft das.

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Hab keine Angst davor, das Falsche zu tun – Untätigkeit ist meist der größte Fehler. Das Richtige zu tun kann bereits darin bestehen, den Hund schnellstmöglich – und ohne ihm weitere Verletzungen oder Schmerzen zuzufügen – zum notdiensthabenden Tierarzt zu fahren. Insbesondere, wenn der Hund sehr panisch reagiert oder gar nicht der eigene ist, ist diese Variante oft die sinnvollste.

Die lebensrettenden Sofortmaßnahmen entsprechen im Wesentlichen denen aus der Erste-Hilfe am Menschen. Das Erste-Hilfe-ABC:

Atemwege freimachen 

Räume Fremdkörper oder Erbrochenes vorsichtig mit dem Finger aus dem Rachen. Achte dabei auf jeden Fall darauf, die Fremdkörper nicht versehentlich noch tiefer in den Rachen zu schieben.

Beatmung

Der Kopf des Hundes sollte gestreckt sein. Die Beatmung sollte zunächt rund eine Minute lang erfolgen. Du bläst die Luft in die Nase, während du den Fang mit einer Hand vorsichtig geschlossen hältst. Bei Berührungsängsten kann auch durch ein Taschentuch, das auf die Nase des Hundes gelegt wird, beatmet werden. Bei kleinen Hunden machst du 4 bis 6 Sekunden Pause zwischen dem Beatmen. Bei großen sollte der Abstand 6 bis 8 Sekunden betragen. Prüfe den Herzschlag und beatme gegebenenfalls weiter.

Circulation

Den Puls des Hundes kann man an unter der Schulter oder an der Innenseite des Oberschenkels fühlen. Wo genau, zeigt der Tierarzt gerne. Bei einem Herzstillstand legt man den Hund auf die rechte Seite und führt eine Herzmassage durch. Dicht hinter dem Ellbogen des Hundes drückt man den Brustkorb drei Mal und pausiert dann. Je nach Größe des Hundes müssen dazu die Finger oder der Handballen eingesetzt werden. Wechsle zwischen Beatmung und Massage ab. Achtung: Die Lunge eines Hundes ist kleiner als die menschliche. Puste also nicht so viel Luft hinein, wie du es bei einem Menschen zu würdest.

Buchtipp:

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