02.07.25: Bei hohen Außentemperaturen bewegen sich viele Hunde weniger und hecheln mehr, um sich abzukühlen. Dabei verlieren sie allerdings Flüssigkeit. Nicht jeder gleicht das durch genug Trinken aus. Wie viel Hunde jetzt trinken sollten und woran du erkennst, ob dein Liebling zu wenig Wasser zu sich nimmt, liest du hier!

Herrschen reguläre Temperaturen, sollte dein Hund zwischen 40 bis 60 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen. Das gibt die Agria Tierversicherung mit ihrer Tierärztin Dr. med. vet. Tatjana Breiltgens an. Rechnen wir nach: Wiegt der Vierbeiner 8 Kilogramm, braucht er dementsprechend 320 bis 480 Milliliter Wasser. Bei einem 20 Kilogramm schwerer Hund sind es 800 bis 1.200 Milliliter. Je nach Hund und dessen Gesundheitszustand können die Zahlen natürlich etwas variieren.

Wasserbedarf steigt bei Hitze

Wird’s heiß, wie es aktuell in großen Teilen Deutschlands der Fall ist, steigt der Wasserbedarf des Hundes auf 80 bis 120 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht: Er verdoppelt sich also. Das gilt insbesondere bei großen Hunden, jungen oder überaus aktiven Tieren und auch solchen, die Trockenfutter bekommen.

Flüssigkeitsmangel erkennen

Mehrere Anzeichen können darauf hindeuten, dass ein Hund zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hat. Eine beginnende Dehydrierung macht sich meist schleichend bemerkbar. Auf die folgenden Anzeichen weist die Tierversicherung hin:

  • Trockene Schleimhäute, trockenes Zahnfleisch
  • Eingefallene Augen
  • Hund wirkt träge, ist nicht an seiner Umwelt interessiert
  • Wenn du die Haut des Hundes leicht hochziehst, gleitet sie nicht sofort zurück
  • Hund pinkelt wenig, Urin ist dunkel (stark konzentriert)

Gefährlich wird’s, nachdem ein Hund seit über 24 Stunden nichts mehr getrunken hat. Bitte suche mit ihm die Tierarztpraxis auf! „Längere Zeit ohne ausreichende Wasseraufnahme kann zu Kreislaufversagen führen – und muss sofort behandelt werden“, warnt Dr. Breiltgens. Hunde mit Vorerkrankungen, ältere Hunde sowie Welpen sind besonders gefährdet, zu dehydrieren.

Wie die Veterinärmedizinerin betont, trinken viele Hunde aus eigenem Antrieb nicht genug. Aber es gibt Möglichkeiten, wie du deinen Liebling kreativ dazu animieren kannst, Wasser aufzunehmen.

So trinkt dein Hund mehr

Es muss nicht nur flüssiges Wasser sein: Du kannst deinem Liebling auch ein Hundeeis anbieten. Friere dazu z. B. kleine Portionen salzfreier Brühe in Eiswürfel- oder Leckerliformen ein. Mag dein Hund  Früchte, kannst du auch ein paar pürieren (wie Blaubeeren) und mit etwas Wasser einfrieren. Ein Stück Wassermelone ist als flüssigkeitsreicher Snack ebenfalls eine gute Idee. Solltest du Trockenfutter uneingeweicht füttern, misch es doch mal mit Wasser.

Foto: Duncan Andison/stock.adobe 

Ein Hund trinkt draußen Wasser aus einem Faltnapf, das aus Plastikflasche eingegossen wird.

Es kann sich zudem lohnen, in der Wohnung (und draußen, wenn du einen Garten hast) mehrere Wassernäpfe aufzustellen. Tausche den Inhalt mehrmals täglich aus. Dein Hund trinkt „stehendes“ Wasser nur ungern? Vielleicht schafft ja ein Trinkbrunnen Abhilfe. Wenn ihr die Möglichkeit habt, können auch Wasserspiele dafür sorgen, dass der Hund mehr Flüssigkeit aufnimmt. Übertreiben sollten wir’s dabei aber nicht, denn ins andere Extrem können solche Situationen auch umschlagen: Eine sogenannte Wasservergiftung bei zu hoher Wasseraufnahme ist ebenso möglich.

Selbstverständlich solltest du insbesondere im Sommer auf Ausflügen und Gassirunden (bei Hitze früh morgens und spät abends, nicht auf heißem Asphalt) Wasser für deinen Vierbeiner dabei haben. Praktisch sind Trinkflaschen für Tiere, auch ein Faltnapf leistet gute Dienste. Wir wünschen dir und deinem Hund eine schöne Sommerzeit!