Alte Hunde ticken anders als junge Hunde. Doch was genau verändert sich beim Senior eigentlich? Nur, wer weiß, was mit seinem Liebling beim Altern geschieht, kann entsprechend mit ihm umgehen.

Im Alter verändern sich Körper und Wesen des Hundes in vielerlei Hinsicht. Oft erscheinen uns alte Vierbeiner wunderlich, dabei verhalten sie sich unter den gegebenen Voraussetzungen nur logisch. Doch auch das Auftreten von Alters-Marotten ist keine Seltenheit. Wer seinen Hund aufmerksam beobachtet, nimmt die Veränderungen frühzeitig wahr und kann angemessen darauf reagieren.

Hundesenioren: Beweglichkeit verschlechtert sich

Im Laufe des Alterns verschlechtert sich die körperliche Beweglichkeit, bei dem einen Hund mehr, bei dem anderen weniger. Kleine, quirlige Hunde wie beispielsweise Jack Russell Terrier sind oft weniger davon betroffen als größere, behäbigere. Im Alter baut sich die Muskulatur langsam ab. Die Knochenstruktur wird poröser, die Knorpelschicht dünner. Bei einem Hund, der sein Leben lang sinnvoll und ausreichend bewegt wurde, findet dieser Prozess oft langsamer statt als bei Hunden, die sich schon immer eher wenig bewegen.

Die Veränderungen am Bewegungsapparat sorgen bei älteren Hunden dafür, dass sie sich schlechter oder nur unter Schmerzen bewegen können. Genaue Beobachtungen verraten, in welchen Situationen der alte Hund nicht mehr so flexibel ist wie früher und wann er gar Schmerzen hat. Mit tierärztlicher und physiotherapeutischer Hilfe kann hier gezielt entgegen gewirkt werden. Regelmäßiges Schwimmen kann vorbeugend sehr gesund sein oder im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung eingesetzt werden.

Tätigkeiten, die der Hund nicht mehr mühelos ausführen kann, wie beispielsweise Treppensteigen oder das Einsteigen ins Auto, sollten wir ihm erleichtern. Der Fachhandel bietet viele sinnvolle Hilfsmittel zur Unterstützung von Hundesenioren an. Nur, was das Tier mit Freude und mühelos vollführen kann, sollte es auch weiterhin tun.

Die Sinne lassen nach

Die Augen eines alten Hundes wirken oft trüb und ein wenig stumpf. Das liegt daran, dass oft eine Linsentrübung mit dem Altern einhergeht, die allerdings die Sehfähigkeit noch nicht beeinträchtigen muss. Im Alter neigen ältere Tiere aber vermehrt zu Augenerkrankungen wie dem grünen Star oder grauen Star. Hier ist vermehrte Achtsamkeit gefragt: Häufiges Blinzeln, Zwinkern, Rötungen der Augen oder große Lichtempfindlichkeit können erste Anzeichen für eine ernste Augenerkrankung sein und sollten zur sofortigen Vorstellung in der Tierarztpraxis führen.

Verhält sich der Hund zunehmend unsicher, ungewöhnlich ängstlich und reagiert heftig auf plötzliche Berührungen, stößt sich womöglich an Möbeln oder anderen Gegenständen, hat er vermutlich bereits an Sehkraft verloren. Hier ist nicht nur eine tierärztliche Behandlung notwendig, sondern auch eine spezielle Art der Kommunikation mit dem Hund.

Alte Hunde werden schwerhörig

Auch die Hörfähigkeit sollte bei älteren Hunden immer wieder überprüft werden. Reagiert der wohlerzogene Hund plötzlich kaum noch, wenn man ihn ruft, ist das meist kein Zeichen von Altersstarrsinn, sondern schlichtweg von einer Ohrenerkrankung. Auch Gleichgewichtsstörungen können ein Symptom sein, das behandelt werden muss. Die Ohrenentzündung ist die häufigste Erkrankung, die zu der Taubheit führen kann.

Grundsätzlich werden jedoch alle alten Hunde etwas schwerhörig, denn die Sinneshaare im Innenohr verringern sich mit mit der Zeit. Zur völligen Taubheit führen allerdings meist nur bestimmte Erkrankungen des Ohres. Bei Blind- und Taubheit sind eine spezielle Art der Kommunikation und die Anpassung des Umfeldes unerlässlich.

Veränderungen in der Ernährung

Viele Hunde werden im Alter empfindlicher, was ihre Ernährung angeht. Ein Futter, das der Vierbeiner bislang gut vertragen hat, führt nun plötzlich zu Verdauungsstörungen. Das ist, in gewissem Maße, eine normale Alterserkrankung: Durch die Veränderungen an Organen, Zähnen und auch im Hormonhaushalt verlangsamt sich der Stoffwechsel. Der Energiebedarf des Hundes nimmt ab und der Körper kann Nährstoffe unter Umständen nicht mehr ausreichend verarbeiten. Es kann sinnvoll sein, in Absprache mit dem Tierarzt/der Tierärztin nun ein spezielles, hochwertiges Seniorenfutter zu geben oder einen individuellen Ernährungsplan auszuarbeiten.

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