
Wir haben den Urlaub mit Hund auf einem Bungalowboot ausprobiert und erzählen hier von unserer Erfahrung. Du willst wissen, ob das Bungalowboot das Richtige für dich und deinen Hund ist? Lies weiter! Und falls du es selbst einmal ausprobieren möchtest, gibt’s unten einen Rabattcode für dich.
Fotos und Text: Lena Schwarz / getestet haben: Susanne C. Steiger, Lena Schwarz, Paula und Lora
Ein bisschen fühlt es sich an, als wären wir auf dem Weg nach Brandenburg falsch abgebogen und aus Versehen in Skandinavien gelandet: Am „BunBo – Das BungalowBoot“-Steg in Zernsdorf wiegen sich einige Dutzend bunte Charterhausboote auf dem Krüpelsee. Ihr grünes, blaues, rotes, gelbes, violettes und orangefarbenes Holz strahlt in der Nachmittagssonne und erinnert an Ferienhäuser in Schweden und Norwegen. Ein Boot legt gerade ab; auf der Terrasse steht eine junge Frau mit Baby im Arm. Auf einem noch vertäuten döst ein English Pointer. Für Ausflüge haben seine Menschen ihre Fahrräder mit an Bord gebracht.
Ein Boot, das flüstert
DER HUND-Chefredakteurin, jetzt Kapitänin, Susanne C. Steiger nimmt unser schwimmendes Domizil entgegen: ein elektrisch angetriebenes BunBo in „Lago-Grau“ mit Solarpaneelen auf dem Dach; etwas mehr als 10,5 Meter lang und fast 4,5 Meter breit. Im Gegensatz zu den mit Sprit betriebenen Booten kann es sich fast laut- und vibrationslos fortbewegen. Das freut die Redaktionshündinnen ebenso wie „Natur- und Vogelgucker“ (oder Geräuschempfindliche).
Erste Reaktion der Hunde
Podengo Paula und Galgo Lora lassen sich brav über den Steg und an Bord führen. Nach einer Inspektion nehmen sie auf der Schlafcouch Platz (ihre Decken haben wir dazu mitgebracht). Das Boot wiegt bei sanfter Brise kaum merklich hin und her, kein Problem für „Landratten“. Ein bisschen Neugier und gutes Vertrauen in seine Zweibeiner sollte ein Hund für den Urlaub mit Bungalowboot aber schon mitbringen. Eine Wasserratte kann, muss er aber nicht sein. Im Gepäck haben Hundehaltende am besten Schwimmwesten für ihre Vierbeiner, selbst wenn diese gute Schwimmer sind, sicher ist sicher.
Die Ausstattung des BunBos
Seine leise knarzenden Holzwände verleihen dem BunBo auch innen den Charme einer nordeuropäischen Ferienunterkunft. Die 21 Quadratmeter Wohnfläche beherbergen neben der Couch einen Holzesstisch und 4 Stühle. Dazu kommt eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Spüle und Gaskocher. Die Ausstattung hält locker mit Festland-Ferienwohnungen mit. Nur das Bad ist etwas anders: Während die Dusche wie gewohnt funktioniert und mit dem Boiler 10 Liter warmes bis heißes Wasser liefern kann, darf ins Marine-WC kein Toilettenpapier geworfen werden – dafür steht ein Mülleimerchen bereit.
Der Schlafbereich im hinteren Teil des BunBos hat Regale fürs Gepäck und 2 bequeme, durch eine Wand getrennte sowie mit Vorhängen vom Wohnraum abgrenzbare Doppelbetten. Sowohl im Schlaf- als auch im Wohnbereich lassen große Fenster viel Licht herein. Praktisch: Moskitogitter halten unerwünschte Gäste draußen. Bei einer Raumhöhe von 2 bis 2,5 Metern hat so gut wie jeder auch genug Platz nach oben. Der Gesamteindruck: gemütlich und gut für einen Urlaub mit Hund (oder 2) und mehreren Zweibeinern geeignet!

Draußen kann man einmal ums Boot herumgehen und auch im hinteren Bereich auf 2 Holztruhen sitzen (eine beherbergt den „Notantrieb“, einen Generator und Spritkanister, falls doch mal die Sonnenenergie ausbleiben sollte). Dort ist zudem ein Beiboot festgemacht. Diese dazubuchbare Option ermöglicht Landgänge an Stellen, wo das BunBo Abstand vom Ufer halten muss. Der Kapitän auf Zeit hat seinen Platz vorne, auf der 13 Quadratmeter großen Holzterrasse: mit bestem Blick auf sich nähernde Hindernisse oder Gegenverkehr. Sollte es regnen, können Planen heruntergelassen werden.
Urlaub mit Hund auf dem BunBo: Wer darf ans Steuer?
Ein Bootsführerschein ist zum Steuern des BunBos in Brandenburg nicht nötig. Vor Reisebeginn muss aber ein:e Mitreisende:r vor Ort der „Charterschein“ machen und wird umfassend eingewiesen (Infomaterial gibt’s auch per Mail vorab): Was bedeuten die Verkehrszeichen? Wo ist auf dem Wasser links und rechts? Wie funktionieren Pfahlanker? Und welche Knoten eignen sich für was am besten?
Weitere Mitreisende dürfen das Boot übrigens auch steuern, solange eine Person an Bord den Charterschein hat. Wir finden, es ist sehr sinnvoll, wenn sich alle mit dem Hausboot vertraut machen: So kann jeder mal das „Ruder“ übernehmen.
(Mentale) Leinen los!
Als BunBo-Neulinge entscheiden wir uns für eine Route ohne Schleusen. Über den Krüpelsee soll’s entlang der Dahme zum Dolgensee gehen, wo wir zum ersten Mal ankern wollen. Der Plan für den darauffolgenden Tag: weiter den Fluss „bergauf“ zum Langer See und Wolziger See.
Bereits die geringe Geschwindigkeit des e-BunBos (etwa 5 bis 6 km/h) lädt zum Entspannen ein; der leise Antrieb hilft auch. Mitten auf dem Wasser ist das Land plötzlich außerdem mental ganz weit weg – eine besondere Erfahrung.
Ein Haubentaucher futtert ruhig neben uns einen Fisch, Schwalben zischen ums Boot herum, Graugänse und Enten mit Nachwuchs dümpeln ungestört an uns vorbei. Gefühlt alle 10 Meter sitzen am Ufer Graureiher. So nah und von so einer ungewöhnlichen Perspektive aus ist man selten an Fluss- und Seebewohnern dran. Lena knipst drauf los.
Unterwegs mit Bungalowboot: Herausforderungen
Etwas aufregend und anstrengend wird’s nur, wenn Reusen zu umschiffen sind und sich (natürlich!) genau dann Gegenverkehr nähert. Kapitänin Susanne meistert die Herausforderung, die Hunde dösen derweil drinnen auf ihren Decken.
Am frühen Abend frischt der Wind auf und verlangt etwas mehr Muskeleinsatz, um das Boot von zu flachem Wasser fernzuhalten. Den Idealkurs zeigt die rote Linie auf einer elektronischen Karte im BunBo-Tablet an.
Wie sich wenig später herausstellt, erschweren die Böen auch den Halt an einem Gemeindeanleger, aber nach ein paar Anläufen schaffen wir’s. Zeit für einen Spaziergang!
Wieder zurück an Bord sind die Bewegungen des Boots sehr moderat. Wer leicht seekrank wird, tut eventuell gut daran, entsprechende Hilfen im Gepäck zu haben. Ab mehr als 4 Windstärken gilt aber sowieso ein Fahrverbot für die BunBos.
Übernachten auf dem BunBo
Die erste der 3 Übernachtungen unseres kurzen Urlaubs mit Hund auf dem BunBo verbringen wir auf dem Wasser. Dazu suchen wir auf dem Dolgensee einen Platz zum Ankern. Aus Rücksicht auf die Natur ist dabei mindestens 10 Meter Abstand von Röhricht und Stellen mit Seerosen einzuhalten. Damit die 2 Pfahlanker das BunBo an Ort und Stelle halten können, müssen sie mit Schwung in sandigen Boden in maximal 1,80 Meter Tiefe hinabgelassen werden.
Mit einem Lot – eine Metallkugel an einer Schnur mit Knoten an den relevanten Stellen – prüfen wir die Wassertiefe. Bingo! Nach einem Fehlversuch (mehr Schmackes beim Ankerlassen, Lena!) gelingt es, das BunBo „dingfest“ zu machen.
Wir schauen den Nachbarn dabei zu, wie sie mit ihren 2 Hunden im Beiboot ans Ufer fahren. Nach einem Blick auf die schlafenden Redaktionsvierbeiner und aufgrund deren (sowie unserer) fehlenden Ruderroutine lassen wir unser „Dinghi“ allerdings links, oder besser gesagt im Schlepptau am Heck, liegen.
Nach Sonnenuntergang wird’s etwas frisch, daher schalten wir die Heizung ein. Sie hält das Hausboot auch in Nacht angenehm warm. Für die Batterie ist das ein Leichtes: Die Solarmodule haben tagsüber genug Energie produziert, wie das Display an der Wand auf Knopfdruck zeigt.
Wir haben Glück und an jedem Tag dieses besonderen Urlaubs mit Hund scheint zumindest ab und zu die Sonne. Energieknappheit ist kein Thema, auch Handy, Smartwatch und Kamera können wir laden.

Hund an Bord
Am nächsten Tag wollen Paula und Lora mehr Zeit auf der Terrasse verbringen und die Nasen in die Brise strecken. Das klappt prima, da sie recht vorsichtig sind und keinen Drang verspüren, von Bord zu springen. Für alle Hunde (und Menschen), die gern schwimmen, sind Stellen, an denen das möglich ist, vom BunBo aus recht schnell ausgemacht.
Wer sich lieber an Land verausgabt, findet genug Orte für schöne Waldspaziergänge. Schlafmützen können in ihrem Körbchen auf der Terrasse ruhen und gleichzeitig bei ihren Menschen sein; Platz dafür ist genug.
Ein Unwetter lässt uns am zweiten Nachmittag Schutz in einem kleinen Hafen suchen. Für das Liegen über Nacht ist eine Gebühr an den Hafenmeister zu entrichten, wir entscheiden uns dafür. Fest am Ufer vertäut schauen wir den Hagelkörnern dabei zu, wie sie aufs Wasser prasseln. Auf dem gemütlichen Bett lässt sich mit einem Buch die Zeit angenehm überbrücken. Wenig später freuen wir uns über einen Regenbogen.
Wiederholenswert?
Am dritten Tag richten wir das BunBo wieder gen heimischen Hafen. Wir erleben eine ruhige Rückfahrt über Seen, Flüsse, an Grundstücken und ankernden Booten vorbei und unter Brücken hindurch. Ein Seeadler fliegt über unsere Köpfe hinweg, dank des Fernglases an Bord entdecken wir weitere am Ufer. So lässt es sich aushalten. Als wir wieder in Zernsdorf einlaufen, fühlen wir uns wie erfahrene Matrosen. Der Trip mit dem Bungalowboot war eine besondere Erfahrung, die wir definitiv empfehlen können!
Unsere Bewertung
Unsere Skala reicht von 0 Pfoten (gar nicht unser Ding) zu 5 Pfoten (mega!) bzw. 0 Pfoten (gar nicht anpruchsvoll) zu 5 Pfoten (ganz schön anspruchsvoll!).
Wie viel Spaß hat’s gemacht? 5 Pfoten
Wie anspruchsvoll ist es für Neulinge? 3 von 5 Pfoten
Wie gut ist es für Hunde geeignet? 4 von 5 Pfoten
Wie hoch ist der Komfort? 4 von 5 Pfoten
Empfehlen wir den Urlaub mit Hund auf dem Bungalowboot weiter? 5 Pfoten
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