AUS DEM ARCHIV:

"Meine 3-jährige Schäferhündin jagt immer hinter ihrer Rute nach! Zu ihrer Vorgeschichte gibt es folgendes zu sagen: Von Welpenalter an war sie immer alleine im Zwinger und hatte keinerlei Sozialkontakte bis auf ihren damaligen Züchter. Dort war sie bis sie 1 Jahr war und zu mir kam.

Egal was ich auch bisher unternahm, sie ist immer dabei ihrer Rute hinterher zu jagen oder fixiert diese. Alle Ablenkungsversuche bringen nur einen Teilerfolg. Am schlimmsten ist es wenn sie nicht mit mir alleine ist, da ist das andauernd, damit sie zur Ruhe kommt, schicke ich sie auf ihren Platz. Doch leider hält das auch nicht lange an. Meine Hündin ist ausgelastet und total ausgepowert, doch das mit dem hinterherjagen bekomm ich einfach nicht aus ihr raus.

Mein TA verschrieb ihr deswegen sogar ein Medikament damit sie zur ruhe kommt, doch auch das hat nichts geholfen und ich habe es dann abgesetzt. Ich hoffe sie können mir irgendwie weiter helfen und meiner Hündin helfen Es gibt noch andere Auffälligkeitsmerkmale, doch die sind im Moment nicht mein Hauptanliegen. Im voraus vielen Dank!''

Claudia K. mit Schäferhündin Leika (3 1/2 Jahre alt)

Unsere Expertin: Holen Sie sich schnell Hilfe vor Ort!

Hier möchte und kann ich aus der Ferne nur den Rat geben, schnellst möglich vor Ort Hilfe durch einen Profi einzuholen. In Ihrem Fall bedarf es einer guten und umfassenden Anamnese, um herauszufinden, was die Ursachen für Leikas stereotypes Verhalten sind.

Mensch-Hund-Beziehung intakt?

Diese sollte u. a. die Vorgeschichte, alle Verhaltensweisen und mögliche Auslöser, Ihre Mensch-Hund-Beziehung, die Art der Beschäftigung, das soziale Umfeld sowie den Gesundheitszustand – insbesondere mit Blick auf die Schilddrüse und den Cortisolspiegel; vorausgesetzt das Verhalten und der Hundetypus deuten darauf hin – und die Ernährung einbeziehen. Auch habe ich bisher gerade mit traumatisierten Hunden gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Homöopathen gemacht. Dies kann begleitend zur Verhaltenstherapie sehr hilfreich sein.

Zielobjektsuche für Arbeitshunde

Vielleicht noch eine Bemerkung zur Auslastung; ich hoffe sehr, dass diese Ihrer Schäferhündin im Sinne von geistiger Auslastung gerecht wird. Das heißt, eine Kombination aus Kopf -und Nasenarbeit. Hier ist beispielsweise ZOS, die Zielobjektsuche gerade für Arbeitshunde eine ideale und extrem anspruchsvolle Beschäftigung.

Ich wünsche Ihnen und Leika baldige und gute Hilfe!

Ihre Christine Holst

Wichtiger Hinweis: Diese Beiträge ersetzen nicht den Gang zu einer Hundeschule oder einer kompetenten Fachperson. Die Antworten sollten vielmehr als erste Ratschläge dienen, um die Entwicklung des Hundes in die richtige Bahn zu lenken.