Deutschlandweit gibt es unterschiedliche Netzwerke und Organisationen, die älteren Hunden oder auch älteren Menschen mit Hunden helfen oder diese zusammenbringen. Zwei davon sind die SilberPfoten aus Stuttgart und der Sonnenhof im bayerischen Rottenbuch bei Murnau. 

Im Hunde-Seniorendorf des Sonnenhofs …

… finden Grauschnauzen Hilfe, deren Vermittlungschancen in vielen Tierheimen sehr gering wären. Sie wohnen in Blockhütten mit Bodenheizung und Klimaanlage sowie eigenen Sandplätzen. Auf Spaziergänge und in die riesigen, sicher eingezäunten Wiesen mit insgesamt rund 2,5 Hektar geht’s auch.

Blockhütte für Hundesenioren auf dem Sonnehof

Das Team umsorgt die Hunde mit viel Liebe und Einsatz. Verständnis und Wertschätzung – das finden ältere Vierbeiner – und Menschen – in unserer Gesellschaft oft wenig. Orte wie der Sonnenhof stellen sich dagegen und sorgen so für ganz viel Freude. Innerhalb von fünf Jahren haben schon rund 70 Vierbeiner über den Sonnenhof ein neues Zuhause gefunden. Wie lange die Hunde dort leben, bis die passenden jüngeren oder älteren Zweibeiner den Hof betreten, ist unterschiedlich. Manchmal vergehen nur Tage, manchmal Monate oder Jahre.

Einmal Sonnenhofhund, immer Sonnenhofhund

Sollten ihre Menschen in der Zukunft Hilfe brauchen, zum Beispiel aufgrund von Krankheit oder finanziellen Schwierigkeiten, steht den vermittelteten Hunden das Tor zum Hof immer offen: „Einmal Sonnenhofhund, immer Sonnenhofhund“, sagt Leiterin Nicole Brühl. „Das gibt ein Gefühl der Sicherheit“, bestätigt Christine Fahrner. Sie hat gemeinsam mit Ihrem Mann Collie-Hündin Helli aufgenommen und ermutigt ältere Menschen, die sich einen Hund wünschen, ein älteres Tier aus dem Tierheim zu holen: „Es profitieren beide davon.“ Das Trio ist überglücklich und die Fahrners sind dem Team des Sonnenhofs sehr dankbar, dass sie sie mit Helli zusammengebracht haben. Eine tolle Einrichtung, für ältere Hunde, aber auch jüngere, und auch für Zweibeiner, die ihnen eine Chance auf ein tolles Leben bieten wollen.

Eine ältere Dame mit ihrem Hund

SilberPfoten: Nachbarschaftshilfe für Mensch und Tier

Das Projekt SilberPfoten ist eine Initiative des Tierschutzvereins Stuttgart und Umgebung e. V. Es wurde 2014 entwickelt, da ins Tierheim Stuttgart immer mehr – oft ältere – Hunde kamen, deren Halter sie nicht mehr umfassend versorgen konnten. SilberPfoten leistet Nachbarschaftshilfe: Mittlerweile helfen rund 1.400 Ehrenamtliche mehr als 120 Klienten – wie die Tierhalter genannt werden. Sie erledigen Einkäufe, unterstützen bei der Pflege und führen die Hunde aus. Diese können so weiter in ihren vertrauten Umgebungen und bei ihren Herrchen und Frauchen leben.

Während die meisten unterstützten Tiere Hunde sind, wird auch Kaninchen, Vögeln, Reptilien & Co. geholfen. Jeder Ehrenamtliche bringt sich so viel ein wie er kann und möchte, auch bei Projektthemen wie Social Media. „Wir wollen Menschen und Tieren helfen, damit es beiden gut geht“, sagt Projektleiter Marcel Yousef. Er beschreibt SilberPfoten als eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Pro Monat erreichen ihn 50 bis 100 Anrufe von Menschen, die Hilfe und Beratung suchen.

In Zukunft möchte er den Wirkungskreis seines Projekts weit über das Einzugsgebiet Stuttgart hinaus ausdehnen. Über weitere ehrenamtliche Helfer sowie Partner, die sich mit Geld- und Sachspenden einbringen, freuen sich Marcel Yousef und seine Mitstreiter dabei natürlich immer.

Hilfe im Alltag, die ankommt und Menschen – und Tiere – zusammenbringt. Einfach klasse!

Weitere Organisationen, die sich um ältere Hunde und teilweise auch ältere Menschen kümmern, sind: