Sich gemeinsam zu bewegen macht nicht nur Spaß, sondert hilft auch dabei, Körper und Seele fit und fröhlich zu halten. Hunde sind dabei natürlich ideale Sportpartner. Wer sich laufend fit machen und/oder halten will, sollte auf den Sport allerdings gut vorbereitet sein. Oft werden Verletzungen und Erkrankungen unterschätzt.

Damit Mensch und Tier von der Laufstrecke nicht zu sehr überfordert sind, sollten beide mit dem Training langsam beginnen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Anforderungen und Leistung zusammenpassen. Ein Langstreckenläufer wird mit einem kleinen Hund nicht unbedingt so lange Strecken laufen können. Die meisten Hunderassen sind von Natur aus jedoch gut auf ein Training an der frischen Luft vorbereitet. Du kannst mit deinem Liebling ein leichtes Training ausprobieren, um zu sehen, welche Geschwindigkeit und Belastung möglich ist. Auch viele kleinere Hunderassen sind sehr agil und meist fitter als ihre Menschen.

Joggen mit Hund: Tipps für den Start

Am Anfang sollte dein Hund sein Geschäft erledigen können. Schließlich ist das einer der Gründe, warum ihr beide nach draußen geht. Zunächst solltest du das Nebenherlaufen trainieren, in dem du deinen Hund für die Einübungszeit an die Leine nimmst. So kannst du kontrollieren, dass dein Tier nicht zu weit weg läuft oder zu stark auf Ablenkungen reagiert. Ablenkungen können zum Beispiel andere Hunde, Tiere, Gerüche oder Menschen sein. Verwende am besten ein gut sitzendes Geschirr, dass deinem Hund ausreichend Bewegungsfreiheit gibt – auch während er raumgreifende Schritte macht.

Für dich ist es notwendig, die eigene Geschwindigkeit herauszufinden, mit der du ohne Probleme gleichmäßig laufen kannst. Wie bei dem Hund auch ist das Einstellen der Anfangsgeschwindigkeit relevant für ein nachhaltiges Trainingserlebnis. Viele Läufer:innen gehen es von Anfang an viel zu schnell an.

Ausdauertraining bedeutet, dass der Körper die Blutfettwerte normalisiert und nicht an die Kohlenhydrate geht. Plane ausreichend Erholungsphasen ein, damit das Leistungsniveau hoch bleiben kann und das Immunsystem nicht geschwächt wird.

Wichtig ist, dass der Hund versteht, worum es bei dem Lauftraining geht, nämlich das gleichmäßige Nebenherlaufen. Manche Vierbeiner laufen immer wieder um die Beine herum oder springen sehr aktiv. Ist das bei deinem Hund der Fall, solltest du ihn bestimmt an die Leine nehmen und ihn führen. Das Hundetraining und die grundlegenden Befehle sollte der Hund bereits absolviert haben, um sofort auf deine Signale reagieren zu können.

Nur mit ausgewachsenen Hunden joggen

Es ist nicht zu empfehlen, mit Welpen Joggen zu gehen, da diese noch wachsen und ihre Körper dieser Belastung noch nicht ausgesetzt werden sollten. Das trifft auch auf größere Hunderassen zu. Meist sind ein bis eineinhalb Jahre ein gutes Einstiegsalter. Lasse deinen Hund aber am besten vorher beim Tierarzt/bei der Tierärztin abchecken. All das gilt auch, wenn du mit deinem Vierbeiner in den Zughundesport einsteigen möchtest, also zum Beispiel Canicross oder Bikejöring im Auge hast. Für übergewichtige oder kurzschnäuzige Hunde, die aufgrund anatomischer Einschränkungen nicht ausreichend Luft bekommen, ist Joggen meist keine gute Sportart. Gehört ein solcher Hund zu dir, kannst du aber eine der vielen anderen Hundesportarten ausprobieren, bei denen es ruhiger zugeht.

Geeignete Zeitpunkte zum Joggen

Eine gute Möglichkeit ist es, während der Mittagspause oder vor der Arbeit mit dem Hund joggen zu gehen. Danach ist dein Körper erfrischt und angeregt. Zu spätes Joggen kann zu Schlafproblemen führen, da der Mensch viel zu spät zur Ruhe kommt. Auch dein Hund wird es dir danken, wenn ihr tagsüber loslegt.

Vorher solltest du dich gut aufwärmen, mit langsamem Tempo anfangen und die Leistung nach und nach steigern. Der Hund ist meist schneller anpassungsfähig als der Mensch und in seinem natürlichen Element. Deshalb musst du das Tempo und die Geschwindigkeit vor allem zu deiner eigenen Sicherheit vorgeben.

Ausrüstung und Strecke optimal einrichten

Wer mit seinem Hund laufen gehen will, sollte eine abwechslungsreiche Strecke aussuchen. Asphalt ist zwar nicht unbedingt schädigend, doch ungeübte und ältere Personen sollten auf ihre Gelenke achten. Ein gutes Schuhwerk solltest du ebenfalls verwenden. Außerdem sind asphaltierte Wege oft in Stadtgebieten, in denen viel Verkehr und Lärm herrscht. Somit wird entspanntes Laufen eher schwierig. Allerdings sind dort die höchsten Geschwindigkeiten zu erzielen, denn es gibt kaum Unebenheiten, die der Fuß ausgleichen müsste. Jede:r Läufer:innen muss selbst herausfinden, welche Untergründe ihm/ihr liegen und wo er sich am besten bewegen kann.

Hilfreich ist es beispielsweise, sich zumindest zu Beginn mit anderen Läufern:innen zu treffen. So kannst du unterschiedliche Strecken und Streckenabschnitte kennenlernen, zunächst auch erst einmal ohne Hund. Dadurch erkennest du gut, was du leisten kannst und wieviel Spaß die Strecke bringt. Danach kannst du abwägen, welche Wege dir für das Training mit Hund sinnvoll erscheinen.

Schuhe und Kleidung fürs Joggen

Auf Waldwegen oder Wiesen ist sowohl die Belastung für den Menschen, als auch die Abwechslung für den Hund gegeben. Zum einen ist es dort möglich, sich abseits von Asphalt zu bewegen. Zum anderen gibt es viele Hindernisse, dank denen du mit deinem Hund Koordination und Beweglichkeit trainieren kannst. Deshalb ist es wichtig, die passenden Schuhe für den Untergrund zu wählen, um Unfälle durch Umknicken oder Stürze zu vermeiden.

Relevant ist unter anderem die Dämpfung, die auf Asphalt oder Schotterstraßen meist größer sein sollte. Außerdem spielen dein Körpergewicht, bestimmte Fehl- und Beinstellungen eine Rolle. Dazu kommt auch, ob der Schuh zum Beispiel wasserfest oder wasserabweisend ist. Dies ist in Wald- und Wiesengebieten vorteilhaft. Die Dämpfung ist besonders für Anfänger jedoch nicht allein das ausschlaggebende Kriterium für die richtigen Laufschuhe. Stabilität und eine gute Führung des Schuhs erleichtern den Einstieg in den Sport. Zusätzlich helfen sie bei Überpronation oder Supination, dem Einknicken nach innen oder außen. Der Schuh ist zunächst einmal dafür da, dass der Fuß richtig abrollt. Experten empfehlen, etwa bei Kniebeschwerden eher einen harten Untergrund und einen Schuh ohne zu starke Dämpfung zu nutzen. Bei Sehnen- oder Muskulaturproblemen sollte ein weicherer Boden gewählt sein.

Nicht unterschätzen solltest du die Rolle der Sportkleidung. Wer viel schwitzt, muss ausreichend für einen Ausgleich sorgen, um nicht auszukühlen oder zu überhitzen. Funktionsfasern transportieren die Feuchtigkeit nach außen. Je nach Material können sie jedoch trotzdem Wind und Wasser abweisen. Darüber ist ein Sweatshirt oder eine Trainingsjacke zu tragen, die aber ebenfalls atmungsaktiv sein sollte. Wer viel an der frischen Luft trainiert, sollte seine Funktionskleidung optimal pflegen und auf Imprägnierung und speziell für sie geeignete Waschmittel achten.

Ausrüstung für den Hund

Einige Läufer mit Hunden empfehlen darüber hinaus, mit einem Bauchgurt oder mit einer speziellen Joggingleine laufen zu gehen. In vielen Parks oder Stadtgebieten gibt es die Vorschrift, den Hund an der Leine zu führen. Allerdings haben viele Gemeinden mittlerweile Hundewiesen eingerichtet, auf denen sich die Hunde ohne Leine austoben dürfen. Für den Sport sind solche Wiesen jedoch meist nicht geeignet und eine Leine behindert den Menschen beim Laufen.

Bauchgurte sind eine gute Alternative. Du hast freie Hände und dein Hund bleibt trotzdem angeleint. Das Zubehör besteht meist aus dem Bauchgurt mit Leine und einem Geschirr für den Hund. Es erinnert an die Ausrüstung, die man von Schlittenhunden kennt. Durch die Anbringung eines Geschirrs werden Rückenprobleme bei Hund und Mensch verhindert. Außerdem kann sich der Laufstil deinen Anforderungen sauber anpassen. Die Leine ist auf deine Höhe einzustellen. Vermeiden solltest du X-Back-Geschirre, da sie für das Lastenziehen vorgesehen sind.

Ist der Hund noch nicht mit Geschirr gelaufen, hilft ein langsames Heranführen an die Technik. Zuerst ist der Kopf durch die Öffnung zu bringen und anschließend die Pfoten. Die Leine sollte einen elastischen Mittelteil besitzen, da bei spontanen Bewegungen des Hundes eine Abfederung deines Rückens stattfindet. Hilfreich ist ebenfalls, einen breiten Bauchgurt anzulegen. Denn je nach Größe des Hundes ist eine gewisse Kraft notwendig, den Hund zu halten und zu führen.

Tipps für das richtige Verhalten während des Joggens

Auf der Laufstrecke werden euch weitere Hunde, Kinder, Autos und andere Personen begegnen. Ist der Hund gut trainiert, kannst du ihn durch gezielte Anweisungen davon abbringen, genauer nachzusehen. Je nachdem, wie lange eure Strecke ist, solltest du Pausen für den Hund einplanen, damit er seine Geschäfte erledigen kann und gerade bei wärmeren Temperaturen genügend Erholung bekommt. Meist zeigt der Vierbeiner indem er stehen oder sitzen bleibt, dass er eine Pause benötigt. Dabei sollte es genügend Trinkwasserstellen oder Wasserzufuhr geben.

Wichtig ist, nicht direkt nach dem Essen zu joggen, sowohl für den Menschen, als auch für die Tiere. Gerade bei Hunden kann es ansonsten zu Magendrehungen kommen, die lebensgefährlich sein können. Mindestens eine bis zwei Stunden nach der Mahlzeit sollte das Training erst beginnen.

Hunde sind neugierig und wollen ihre Umgebung erkunden. Deshalb ist ein Rundkurs mit mehreren identischen Runden auch in der Wildnis meist nicht von Vorteil, er führt zu Langeweile. Für uns Menschen ist eine Routinestrecke kein Problem. Probierst du aber gelegentlich andere Strecken, macht auch dir selbst der Sportmehr Spaß.

Weitere Sportarten mit Hunden

Der beste Freund des Menschen ist ein agiles Tier, das bei vielen Sportarten sehr viel Spaß haben kann. Dog Dancing beinhaltet das Tanzen mit dem Hund, die sich auf die Beweglichkeit und die Agilität des Vierbeiners richtet. Dabei erlernt der Hund verschiedene Bewegungsmuster, die mit Hilfe der Musik zu absolvieren sind. Im Vordergrund steht der Hund, während der Begleiter nur Beiwerk sein soll. Die Bewegungen gibt es von Beinslalom, Rückwärtsgehen bis zu Sprüngen oder Drehungen, je nach gesundheitlichen Möglichkeiten und Kreativität des Hundes. Mittlerweile gibt es sogar Wettkämpfe auf der gesamten Welt.

Hundebiathlon ist eine Teamsportart, bei denen Hund und Mensch gemeinsam eine Laufstrecke mit natürlichen Hindernissen absolvieren. Meist gibt es drei Kategorien: Naturwege, Waldwege und Bäche und rund 15 Hindernisse gilt es zu überwinden. Dabei sind verschiedene Streckenlängen von vier bis neun Kilometern vorgesehen. Darin enthalten sind Schießstationen mit Dartpfeilen oder Luftpistolen und Strecken mit und ohne Leinenzwang.

Laufen und Joggen gehen mit Hund kann also viel Freude bereiten, wenn Mensch und Tier gut darauf vorbereitet sind. Der Besitzer sollte immer auf die Gesundheit und das Gemüt seines Tieres achten, um ein optimales Training zu erzielen. Der Spaß sollte dabei natürlich immer an erster Stelle stehen.