Hunde perfekt in Szene zu setzen, ist nicht nur eine spannende Aufgabe, sondern auch eine herausfordernde. Schließlich nehmen sie – ohne das entsprechende Training – nicht wie menschliche Models im richtigen Moment die gewünschte Pose ein. Aufgrund der Fellfarbe eignet sich darüber hinaus nicht jeder Hintergrund. Wie die Bilder dennoch gelingen, liest du hier.

Zu den wichtigsten Faktoren einer gelungenen Aufnahme zählt die Belichtungszeit. Vor allem dann, wenn du deine Hunde in Bewegung fotografieren möchtest, etwa beim Toben oder Laufen, spielt dieser Parameter eine besondere Rolle. Denn die Belichtungszeit entscheidet darüber, ob die Szenerie „eingefroren“ wird oder ob das Bild – bei längerer Verschlusszeit – einen Wisch- bzw. Bokeh-Effekt aufweist.

Dieser liegt mittlerweile im Trend und führt zu schönen, dynamischen Fotos. Doch es braucht dafür die richtige Ausrüstung: Objektive mit niedrigen Blendenwerten sind Trumpf. Als Faustregel gilt: Für maximales Bokeh benötigst du Objektive mit Blendenwerten von 1,2 oder 1,4. Mit längeren Brennweiten lässt sich der Effekt wiederum maximieren. Wer also mehr Bokeh erzeugen möchte, sollte zu einem 70-mm-Objektiv oder höher greifen.

Das ist dir fürs Erste zu viel Fachsprache? Dann kannst du dich auch vorerst mit dem Automatikmodus deiner Kamera zufriedengeben. Mit guten Kameras gelingen auch passable Bilder – doch je intensiver du dich mit den Möglichkeiten deiner Kamera auseinandersetzt, desto aussagekräftiger werden die Aufnahmen. Viele Kameras bieten auch verschiedene Programme an, die sich für spezielle Situationen eignen, etwa einen Sportmodus.

Möchtest du deinen laufenden und springenden Hund gestochen scharf verewigen, solltest du in jedem Fall eine kurze Belichtungszeit einstellen. Eignen sollte sich z. B. 1/1.000 Sekunde oder noch etwas kürzer. So erhältst du eine exakte Momentaufnahme. Wichtig ist dabei zudem der Autofokus, der das Motiv verfolgt und so auch in Bewegung scharfstellt.

Wählst du eine offene Blende – also eine niedrige Blendenzahl – hebt sich der Vierbeiner besser von seiner Umgebung ab. Allerdings ist auch die Ebene im Bild schmaler, in der er scharf abgebildet wird. Es kann bei offener Blende eher mal passieren, dass der Fokus nicht genau sitzt und die Augen nicht knackscharf sind. Es ist also etwas Übung nötig. Wer sich unsicher ist, setzt zu Beginn auf eine höhere Blendenzahl (z. B. 4), um auch entfernte Objekte scharf abzulichten. Möchtest du dagegen ein Porträtfoto deines Vierbeiners anfertigen, so kannst du gerne mit niedrigen Blendenzahlen experimentieren.

Die passende Perspektive

Neben den richtigen Grundeinstellungen spielen auch Positionierung und Perspektive beim Fotografieren eine Rolle. Nimmst du die Bilder etwa auf Augenhöhe oder gar in der Froschperspektive (auch Untersicht oder Low Angle genannt) auf, gewinnen diese an Dynamik. Zudem erzeugst du damit Spannung. Der Grund ist einleuchtend: Wenn du von oben fotografierst, besteht der Bildhintergrund meist aus jenem Untergrund, auf dem sich dein Hund gerade befindet. Der ist in der Regel für den Betrachter nicht allzu spannend und vermittelt einen stark zweidimensionalen Eindruck. Dagegen schafft eine tiefere Kameraposition ein weitaus plastischeres Bild, das mehr Einblicke in die Umgebung gewährt, die Betrachter:innen in die Welt des Hundes zieht und somit außergewöhnlicher erscheint.

Außerdem kannst du dich in puncto Proportionen am sogenannten Goldenen Schnitt orientieren. Dieser steht für das Verhältnis zwischen Leerraum und jenen Bildbereichen, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen sollen, und beträgt 1:1,618. Viele Menschen empfinden ihn als besonders harmonisch. Er findet sich nicht nur in der Natur wieder, sondern auch in berühmten Logos wie z. B. von Apple oder Toyota.

In Prozent ausgedrückt ergibt sich ein Bildbereich von 61,8 %, der einem zweiten von 38,2 % gegenübersteht. Das heißt: Rückst du z. B. das Hauptmotiv in das eine Drittel des Bildes und lässt 2 Drittel frei für den Hintergrund, wirkt dies besonders ästhetisch.

Spannende Kontraste

Fotografie lebt von den Spannungen, die in Bildern stecken. Eine Prise bewusste Dramatik erreichst du auch mithilfe von Kontrasten. Suche dir also beispielsweise Umgebungen aus, in denen die Fellfarbe deines Hundes heraussticht. Hierfür eignen sich vor allem Orte, die nicht allzu bunt sind. Denn das kann wiederum unruhige Bilder erzeugen, die noch dazu den Fokus unter Umständen zu stark von deinem Vierbeiner ablenken. Auch Locations, an denen man Hunde ansonsten eher nur selten antrifft, können spannend sein. Wie wäre es mit einem Foto des Vierbeiners auf dem Barhocker deiner Lieblingskneipe? Oder aber du nimmst deinen Hund mit zu einem verlassenen Fabrikgebäude mit Retro-Charme? Solange ihr euch dort aufhalten dürft und es weder für deinen Hund noch dich gefährlich ist, sollte dem nichts im Wege stehen.

Kleine Tricks

Grundsätzlich gilt: Je besser sich Mensch und Tier verstehen, desto genialer werden die Fotos. Willst du dynamische Aufnahmen erzeugen, greife auf die mit deinem Hund geübte Kommunikation zurück. Dadurch lockst du ihn zur Kamera hin, um ihn sodann während des Springens gekonnt einzufangen. Oder aber du lichtest genau jenen Glücksausdruck ab, kurz bevor dein Vierbeiner das Leckerli bekommt. Auch die Blickrichtung des Hundes kannst du damit beeinflussen. Sorge außerdem dafür, dass deine Fellnase dabei ganz entspannt ist und vermeide Stresssituationen. Oft hilft es auch, wenn du dir von einer Person helfen lässt, die den Hund animiert.

Erinnerungen für die Ewigkeit

Haben du und dein Vierbeiner einige Fotosessions hinter euch und dir sind schöne Ergebnisse gelungen, wäre es fast zu schade, diese lediglich auf dem Smartphone oder PC abzuspeichern. Verewige deine Lieblingsfotos doch z. B. in einem hochwertigen Buch. Das schafft bleibende Erinnerungen und einen würdigen Rahmen für deine Kreationen. Außerdem sind persönlich erstellte Fotobücher kreative Geschenke für Familienmitglieder oder andere Hundefreunde. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Kalender zu basteln. Oder aber du entscheidest dich für eine spezielle Aufnahme und lässt diese auf ein Kissen, eine Schürze oder eine Tasche drucken. Die Optionen sind mittlerweile vielfältig.