Ich saß noch am Frühstückstisch. »Tschüs, Stella«, verabschiedete ich mich von unserer Hündin. »Viel Spaß mit Jake.« Mein Freund wartete mit Stellas Leine an der Haustür. Die beiden gingen jeden Morgen zusammen zum Spielen an den Strand oder in den Park, während ich mich für die Arbeit fertig machte. »Bist du so weit, Stella?«, fragte Jake. Stella blieb zögernd in der Küche stehen, warf einen Blick zur Tür und schaute dann wieder zu mir hinüber. Ich fragte ich mich, was sie wohl denkt. Normalerweise kann sie es morgens gar nicht erwarten, mit Jake rauszugehen. 

Stella ging auf ihr Soundboard zu, das auf dem Boden lag. Es war ungefähr 60 mal 120 Zentimeter groß und voller bunter Knöpfe; bei jedem Knopfdruck ertönte ein anderes zuvor aufgenommenes und einprogrammiertes Wort. Die Hündin drückte mit der Pfote vier verschiedene Knöpfe hintereinander. »Christina, komm, spielen. Ich hab dich lieb«, sagte sie. Dann sprang sie von ihrem Soundboard herunter und schaute mich wieder erwartungsvoll an. 

Jake lachte, und auch ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Soll ich mit dir spielen kommen, Stella?« Sie wedelte mit dem Schwanz. Da warf ich schnell meinen Mantel über, zog mir die Schuhe an und nahm Jake die Leine aus der Hand. Meine Hündin hatte mich gerade aufgefordert, mitzukommen und mit ihr zu spielen. Wie cool ist das denn?

Hündin Stella drückt mit der rechten Vorderpfoten einen Button auf ihrem Soundboard
Foto: Christina Hunger

Unglaublich, aber wahr

Als die ausgebildete Sprachtherapeutin Christina Hunger sich einen Welpen zulegt, dauert es nicht lange, bis sie sich fragt: Wenn Hunde ihren Menschen verstehen können, sind sie dann nicht auch dazu in der Lage, mit uns zu sprechen?

Hündin Stella mit dem Soundboard: Ein Brett, auf dem 22 Buttons zum Drücken angebracht sind.

Christina stellt ihre Theorie auf die Probe und programmiert einen Knopf mit ihrer Stimme, den Stella mit den Pfoten betätigt. Fortan kann die Hündin ihr mitteilen, wann sie nach draußen möchte, dass sie Hunger hat oder Streicheleinheiten braucht. Schon wenige Jahre später verfügt Stella über ein Vokabular von mehr als dreißig Wörtern und kann nahezu vollständige Sätze bilden.

In ihrem Buch erzählt Christina ihre und Stellas Geschichte und liefert gleichzeitig eine konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung für Hundehaltende, die ebenfalls mit ihrem Haustier kommunizieren möchten.

Auf Deutsch ist der New-York-Times-Bestseller im Goldmann Verlag am 17. August erschienen.

Erhältlich in gedruckter Version und als eBook!

Stella in Action (Ton an!):

Cover: Wie ich meinem Hund das Sprechen beibrachte