Hunde können, wenn es sein muss, mehrere Wochen ohne feste Nahrung überleben. Ohne Wasser würde der Organismus jedoch nach wenigen Tagen zusammenbrechen. Trinkwasser ist existenziell – doch wofür braucht der Hund es eigentlich, und wie viel ist nötig?

Wasser ist ein wichtiger Bestandteil aller Körperfunktionen des Hundes. Es ist notwendig, um die Komponenten des Futters im Verdauungskanal zu lösen, es transportiert die Nährstoffe aus dem Darm über die Blutbahn zu den Geweben, wo sie benötigt werden. Für den Zellstoffwechsel ist es ebenso unverzichtbar wie für die Ausscheidung von giftigen, harnpflichtigen Stoffen über die Nieren. Auch die Körpertemperatur reguliert der Hund über Wasser.

Die lebensnotwendige Flüssigkeit gelangt auf 3 verschiedenen Wegen in den Körper: Zum einen ist der Organismus in der Lage, beim Stoffwechsel selbst Wasser zu bilden. Zum anderen deckt der Hund einen Teil des Bedarfs, indem er Futter aufnimmt. Der Feuchtigkeitsgehalt ist natürlich bei Nass- oder Trockenfutter unterschiedlich groß. Hunde, die gebarft werden, beziehen einen erheblichen Teil des benötigten Wassers über die Nahrung. Die übrige Menge wird über das Trinken aufgenommen.

Wasser wird auch über Atmung und Haut ausgeschieden

Der Gehalt an Wasser im Organismus muss relativ konstant sein, um die körpereigenen Funktionen aufrecht zu erhalten. Da der Hund täglich Flüssigkeit ausscheidet, muss er regelmäßig welche zu sich nehmen. Wasser verliert er über den Kot, Harn, die Atemwege, die Haut und bei säugenden Hündinnen auch über das Gesäuge.

Pro Tag und Kilogramm Körpergewicht verliert ein gesunder Hund durch das Absetzen von Kot zwischen 6 und 15 ml Wasser. Während normaler Kot zu 75 % aus Wasser besteht, besteht Durchfall zu mindestens 90 % aus Wasser und hat einen entsprechenden Flüssigkeitsverlust zur Folge. Über die Nieren werden 20ml bis 50 ml Wasser pro Tag und Kg Hunde-Körpergewicht ausgeschieden, je nach Außentemperatur werden weitere 25 ml bis 115 ml Wasser am Tag verdunstet. Bei Bewegung nimmt diese Menge noch zu: Ein leichter Trab genügt bereits, um weitere 5 ml pro Kg Körpergewicht und Tag zu verdunsten.

Danach richtet sich der Bedarf

Wie viel Wasser ein Hund aufnehmen muss, hängt von sich ständig verändernden Faktoren wie Fütterung, Temperatur und Aktivität ab. Das vermittelt einen Eindruck davon, wie viel Flüssigkeit Hunden täglich verloren geht – und wie wichtig es ist, dass sie diese über Trinkwasser wieder aufnehmen. Bei einer Fütterung mit Nassfutter, das meist mindestens 80 % Feuchtigkeit enthält, muss ein Hund bei normalen Temperaturen und normaler Aktivität etwa  5 ml bis 10 ml Wasser pro Kg Körpergewicht zu sich nehmen, bei einer Fütterung mit Trockenfutter, das lediglich 10 % Feuchtigkeit hat, sind es bereits 40 ml bis 50 ml Wasser. Steigen die Temperaturen und die Aktivität, kann der Wasserbedarf bei bis zu 150 ml pro Kg Körpergewicht liegen.

Hat der Hund nicht die Möglichkeit, Wasser aufzunehmen, versucht sein Körper automatisch, diesen Wassermangel zu kompensieren. Er gibt weniger Wasser in Form von Harn und Kot ab und mobilisiert das körpereigene Wasser aus der Muskulatur und dem Gewebe. Ob ein Hund dehydriert ist, kann man deshalb mit den Hautfaltentest schnell feststellen. In den inneren Organen bleibt der Wassergehalt zunächst konstant. Sind die Kompensationsmöglichkeiten erschöpft, schrumpft das Blutvolumen und der Hund verdurstet letztlich.