Vor allem im Sommer, aber auch in an wärmeren Tagen im Herbst und Frühjahr kann Hitze Hunden zu schaffen machen. Wir geben Tipps, mit denen du für eine angenehm kühle Wohnung sorgst und klären, wie du bei einem Hund mit Hitzschlag Erste Hilfe leistest.

Jede:r Hundehalter:in weiß, dass sich Hunde übers Hecheln abkühlen. Bei hohen Atemfrequenzen mit bis zu 400 Atemzügen pro Minute gibt der Hund Wärme ab und kühlt das zirkulierende Blut. Dieser Mechanismus kostet den Hund jedoch Energie und hilft nur begrenzt. Besondere Vorsicht gilt in folgenden Fällen:

  • Hitzefalle Auto: Der Innenraum eines Autos kann sich schon bei einer Außentemperatur von nur 20 Grad innerhalb einer Stunde auf 46 Grad aufheizen. Auch auf Fähren kann das Auto zur Hitzefalle werden.
  • Asphalt: Asphaltierte Wege gehören für die meisten Hunde zur täglichen Gassirunde. Doch bei hohen Außentemperaturen kann Asphalt über 60 Grad heiß werden. Zu Verbrennungen ersten Grades kann es bereits ab einer Temperatur von 50 Grad kommen. Gassirunden sollten deshalb an heißen Tagen nur morgens und abends stattfinden.
  • Überanstrengung: An heißen Tagen solltest du auf Hundesport verzichten. Verlege Spaziergänge auf die frühen Morgenstunden und den Abend.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Hunde mit einem schwachen Herz-Kreislauf-System sind bei Hitze besonders gefährdet. Dazu zählen kranke und alte Hunde, aber auch Hunde mit Übergewicht. Bei ihnen sollte besondere Vorsicht gelten.

Hitze: nicht nur im Hochsommer

Das größte Risiko für eine Überhitzung des Hundes besteht in den Monaten Mai bis September. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist laut Deutschem Wetterdienst in den letzten Jahrzehnten um etwa 1,37 Grad gestiegen. Das klingt zunächst wenig. In der Praxis heißt es aber, dass warme Tage auch im Frühjahr oder Herbst immer häufiger werden.

Tipps gegen zu hohe Temperaturen in der Wohnung

Auch ohne dass es zu akuter Überhitzung kommt, können hohe Temperaturen für Hunde sehr unangenehm sein. Insbesondere in den Städten heizen sich Wohnungen schnell auf. Auch große Glasfronten oder nach Süden ausgerichtete Fenster sorgen dafür, dass das Thermometer nach oben schnellt. Mit einigen einfachen Maßnahmen lassen sich die Temperaturen im Wohnraum jedoch reduzieren:

  • Hänge feuchte Baumwolltücher über einen Stuhl oder ans Fenster. Beim Trocknen entziehen die Tücher der Umgebung Wärme und kühlen die Luft somit ab.
  • Räume dicke Teppiche im Sommer lieber weg, denn Textilien speichern die Wärme.
  • Bringe einen Hitzeschutz am Fenster an, beispielsweise mit einem thermoisolierenden Wabenplissee, denn durch direkte Sonneneinstrahlung heizen sich Wohnungen am meisten auf.
  • Lüfte nur am frühen Morgen und abends, um keine warme Luft in die Wohnung zu lassen.
  • Schalte Elektrogeräte wie den Fernseher oder Computer nur an, wenn du sie wirklich brauchst. Selbst im Standby-Modus geben diese Geräte Wärme ab.

Hitzeschlag: Erste Hilfe

Starkes Hecheln mit langgestrecktem Hals, Koordinationsstörungen, Zittern, Nervosität, eingefallene Augen, hellrotes Zahnfleisch, Krämpfe und Erbrechen sind Symptome eines Hitzschlags. In so einem Fall muss unverzüglich Erste Hilfe geleistet werden:

  • Bringe den Hund an einen kühlen, schattigen Ort.
  • Senke die Körpertemperatur des Hundes langsam mit kühlem Wasser.
  • Auf keinen Fall darf die Abkühlung zu schnell erfolgen, denn sonst droht ein akuter Kreislaufkollaps.
  • Decke den Hund nicht zu, auch nicht mit feuchten Tüchern.
  • Ist der Hund ansprechbar, gib ihm die Möglichkeit, zu trinken.
  • Halte die Atemwege bei bewusstlosen Hunden frei.
  • Bringe den Hund schnellstmöglich zu einem Tierarzt/einer Tierärztin: Überhitzung ist ein Notfall!

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