Das Verdauungssystem von Hunden ähnelt dem des Wolfes. Seine ursprüngliche Ernährungsweise beruht auf einem hohen Fleischanteil. Das bedeutet für die Wahl der Tiernahrung, dass wir auf ein ausgewogenes Verhältnis der Nährstoffe achten sollten.

Das gilt in der Regel sowohl für Trocken- als auch für Dosenfutter. Wem die Gesundheit seines vierbeinigen Freundes am Herzen liegt, sollte daher hochwertiges und gesundes Nassfutter in den Napf legen, bei dem auf entsprechenden Fleischqualität und für den Hund geeignete Inhalts- und Rohstoffe geachtet wird.

Welche Nährstoffe braucht der Hund

Der Hund als Omni-Karnivor (Alles- und Fleischfresser) scheint auf den ersten Blick genügsam. Er frisst alles, was ihm den Magen füllt. Genau darin liegt aber die Gefahr! Manche Lebensmittel und Milchprodukte sind für ihn schwer zu verdauen und können, wie im Fall von Zucker, ungesund sein. Futtermittelhersteller achten darauf und sorgen durch eiweißhaltiges Futter mit hohem Fleischanteil dafür, dass das Verhältnis ausgewogen und hundegerecht ist. Tiernahrung sollte grundsätzlich folgende Nährstoffe enthalten:

  • Proteine: Aminosäuren als wichtiger Bestandteil von Eiweiß sind für die Gesundheit unserer Hunde sehr wichtig. Sie sind für viele Prozesse im Körper nötig, die für das Wachstum und die Fitness der Hunde verantwortlich sind. Wichtige Proteinlieferanten sind Fleisch und Fisch ebenso wie Eier.
  • Fette: Hundefutter enthält unterschiedlichste Fette, mit denen der Bedarf essenzieller Fettsäuren abgedeckt werden können. Diese können sowohl aus den Fleischanteilen als auch ergänzenden Ölen stammen.
  • Mineralstoffe und Spurenelemente: Ähnlich wie der menschliche Organismus benötigt der Hund Mineralstoffe wie Calzium, Mangan, Natrium, Kalium, Jod und Phosphor. Besonders Calzium und das richtige Verhältnis zwischen Calzium und Phosphor sind verantwortlich für ein gesundes Skelett und die  Entwicklung der Hunde.
  • Vitamine: Auch unsere Vierbeiner kommen nicht ohne eine ausreichende Vitaminversorgung aus. Während sie Vitamin A selbst erzeugen können, sind andere ebenso essenziell wie bei uns. Vitamine werden unter anderem zur Versorgung der Organe, verschiedenste Verdauungs- und Zellfunktionsprozesse benötigt. Die Anteile sind, ähnlich wie bei den Mineralstoffen und Spurenelementen, gering – so dass sie in Alleinfuttermitteln in ausreichender Menge vorhanden sein sollten.

Zivilisationskrankheiten beim Hund

Füttern wir unseren Hunden nicht artgerecht – beispielsweise mit den regulären Nahrungsmitteln, die wir im Grunde selber essen – so kann es zu Mangelversorgung oder Fehlversorgung allgemein kommen. Im schlimmsten Fall resultieren daraus Erkrankungen wie Diabetes, Parodontose oder Blasenentzündungen und Nierenprobleme. Andere Krankheiten, wie Allergien, oder chronische Verdauungsprobleme sind auch auf andere Ursachen zurückzuführen.

Was wir alle erreichen wollen, ist, dass unsere Hunde durch das Futter keinen gesundheitlichen Schaden nehmen. Sie sollen einen gesunden Stuhlgang haben, die Zähne gesund erhalten bleiben, keinen unangenehmen Maulgeruch haben und glänzendes bzw. rassetypisches Fell aufweisen. Ein wesentlicher Faktor dafür ist in einer gesunden Zusammenstellung des Hundefutters begründet.

Bedarfsgerechtes Futter bevorzugt

Weisen Alleinfutter in ihrer Zutatenliste die passenden und bedarfsgerechten Inhaltsstoffe auf, hängt es immer noch von uns ab, das Futter für den jeweiligen Hund individuell passend auszusuchen und zu füttern. Bei unterschiedlichsten Krankheiten können sich manchmal bestimmte Nährstoffe oder Fütterungsweisen als Auslöser oder zumindest nicht als gesundheitsförderlich erweisen. Hierzu sollten wir uns in jedem Fall tierärztlichen Rat holen, um beispielsweise chronische Leiden zu vermeiden.

In der Regel fahren Tierhalter:innen mit einer ausgewogenen Ernährung gut, die durchaus einen größeren Frischfleischanteil beinhaltet. Dies ist auch in entsprechenden Nassfuttern beziehungsweise Trockenfuttern der Fall. Moderne Futtermittel berücksichtigen dies und enthalten einen hohen Anteil natürlicher Rohstoffe.

Gesunde Mischungen bei allen Futterarten

Wer Alleinfuttermittel wählt, die auch entsprechend nach den Vorgaben der FEDIAF zusammengestellt und ausgewiesen sind, kann in der Regel davon ausgehen, dass die Futter alle Bedarfe decken. Sie enthalten – neben Muskelfleisch – entsprechende mineralstoffreiche Anteile wie Innereien oder Fisch. Auch Knorpel, Sehnen und Knochen oder vegetarische Nährstofflieferanten sind wichtig.

Alleinfuttermittel

Nicht jedes Nahrungsmittel, das für den Menschen als hochwertig und wichtig angesehen ist, ist das auch für unsere Hunde. Gerade im Vitaminbereich ist der Bedarf geringer – und wird durch geringe Mengen gedeckt. Ob wir ausschließlich Fleisch als Proteinbasis nutzen oder, wie einige Hersteller auch mittlerweile anbieten, Alleinfutter auf Insektenprotein oder Hülsenfrüchte füttern, ist ebenso eine persönliche Entscheidungsfrage, wie der Anteil an Getreideprodukten und Ballaststofflieferanten.

Rohfütterung

Viele Hundehaltende setzen auf die Rohfütterung, auch BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) genannt. Diese Art der Fütterung basiert auf einem relativ hohen Fleischanteil, der bis zu 80 % ausmachen kann, je nach Ernährungsplan. Dieses wird sinnvoll ergänzt durch Gemüse, Obst, Ölen und weiteren vegetabilen Rohstoffen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen gewährleisten.

Neben den einzelnen Vorlieben ist es entscheidend, bei allem Fütterungsarten auf die Bedürfnisse der Hunde Rücksicht zu nehmen. Ein Wechsel der Futtersorten ist in der Regel immer möglich, sollte aber entsprechend begleitet werden und schrittweise erfolgen. Alle Formen der selbst zusammengestellten Ernährung bedürfen einer intensiveren Betreuung. Dafür gibt es neben einschlägigen Foren tierärztliche Ernährungsberatungen, die bei entsprechenden Bedarfsermittlungen und Futterplänen helfen können.