In vielen Fällen lässt sich Brustkrebs bereits in einem frühen Stadium ertasten – auch vom Halter. Ein rascher operativer Eingriff beugt dann der Bildung von Metastasen vor.

Brustkrebs erkennen
Ursachen und häufig betroffene Rassen
Gutartige Veränderung oder bösartiger Tumor?

Brustkrebs erkennen

Bei Hündinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind, lässt sich beobachten, das eine oder mehrere Zitzen anschwellen. Zudem sind Tumoren zu ertasten, deren Größe vom Reiskorn bis zur Faust reichen kann. Bei einem entzündlichen Mammatumor sind vielfältige Symptome möglich, auch Schmerzen und Fieber. Rüden sind selten betroffen.

Untersuchung vor der Operation

Manchmal lässt sich der Tumor bereits vom Halter ertasten. Oft wird er zufällig beim Streicheln oder bei einer Standarduntersuchung in der Tierarztpraxis entdeckt. Ob der Tumor gut- oder bösartig ist, kann nur eine histologische Untersuchung von chirurgisch entferntem Gewebe unter dem Mikroskop zeigen. Vor der Operation sollte die Lunge geröntgt und auf Metastasen untersucht werden; sie ist am häufigsten davon betroffen. Bei der Suche nach Metastasen sollte der Tierarzt auch auffällige Lymphknoten abtasten, schallen und zytologisch untersuchen. Eine Mammografie wie beim Menschen gibt es für Hunde nicht.

Ursachen und häufig betroffene Rassen

Unkastrierte Hündinnen im Alter von zehn bis 14 Jahren erkranken besonders häufig an Brustkrebs. Zu den Rassen, die speziell betroffen sind, zählen:

  • Terrier
  • Pudel
  • Rottweiler
  • Dobermann
  • English Setter
  • Schäferhund
  • Spaniel

Die genaue Ursache für die Entstehung der Tumoren ist noch nicht erforscht, doch es gibt einige relevante Faktoren:

  • Alter
  • Rasse
  • Zeitpunkt der Kastration
  • Hormone zur Unterdrückung der Läufigkeit
  • Ernährung

Brustkrebs rasch behandeln

Ein rascher operativer Eingriff beugt der Metastasenbildung vor. Dabei entfernt der Tierarzt die betroffene Zitze oder die gesamte Milchleiste. Das entfernte Gewebe sollte anschließend histologisch untersucht werden. Außerdem empfehlen manche Tierärzte gleichzeitig die Entnahme von Gebärmutter und Eierstöcken. Verschiedene Chemotherapien können die Lebenszeit des Hundes verlängern.

Dass die Kastration der Hündin Brustkrebs vorbeugt, ist nachgewiesen. Doch dabei ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Vermeide, dass dein Hund übergewichtig wird und füttern ihn gesund – wenig Fett und wenig rotes Fleisch.

Gutartige Veränderung oder bösartiger Tumor?

Krebs frühzeitig erkennen

Ist das nur eine verstopfte Talgdrüse oder doch Hautkrebs? Einen Anhaltspunkt für die Unterscheidung gibt die Wachstumsgeschwindigkeit: Bösartige Tumore wachsen in der Regel deutlich schneller als gutartige Veränderungen. Der Tierarzt kontrolliert die Größe und prüft, ob die Umfangsvermehrung frei beweglich, gut abgrenzbar und nicht schmerzhaft ist.

Ob Anteile der Geschwulst in den Körper ziehen, erkennt man, indem man sie vorsichtig umfasst und anhebt. Bei bösartigen Tumoren sind dann oft Stränge zu erkennen, die mit der Unterhaut oder der Muskulatur verwachsen sind.

Zu guter Letzt liefert die Oberflächenstruktur einen wichtigen Hinweis: „Glatte, ebenmäßige Oberflächen deuten auf ungefährliche Strukturen hin. Fühlt sich der Knoten jedoch blumenkohlartig an, ist dies eher ein Hinweis auf Bösartigkeit“, weiß Dr. Tina Hölscher.