Hundebiss ist nicht gleich Hundebiss. Kommt es zu einer Bissverletzung, wollen wir aber wissen, wie diese einzuschätzen sind. Hilfreich kann dabei die Beißgradtabelle nach Dr. James O’Heare sein.

In dieser Tabelle werden Bisse in sechs unterschiedliche Intensitäten eingeteilt. Außerdem wird die Gefährlichkeit des Hundes eingestuft. Sie präsentiert Verletzungen zwischen Hunden und Menschen, zeigt aber im Vergleich auch Verletzungen auf, die sich Menschen gegenseitig zufügen würden.

Die Beißgrade nach O’Heare

BEISSGRAD 1:

gegen Mensch: Knurren, Bellen, Zähne zeigen, Fixieren, Schnappen – kein Beißkontakt
gegen Hunde: Knurren bis Schnappen, Beißkontakt möglich (Schlappohr)
Menschliches Vergleichsverhalten: Streiten, Drohen

BEISSGRAD 2:

gegen Mensch: einzelner leichter Biss, keine Blutung, Kratzer oder blauer Fleck bis länglichem Riss
gegen Hund: einzelner leichter Biss
Vergleichsverhalten: Stoßen, Schubsen

BEISSGRAD 3:

gegen Mensch: einzelner Biss, ein bis vier Bissverletzungen, höchstens halb so tief wie ein Hundezahn
gegen Hund: einzelner Biss in Rücken, Kopf, Hals, ein bis vier Bissverletzungen, höchstens halb so tief wie ein Hundezahn
Vergleichsverhalten: körperlicher Angriff, Schlag

BEISSGRAD 4:

gegen Mensch: mehrfacher oder einzelner Biss mit Verletzungen, die tiefer sind als die Länge eines halben Hundezahns, Beuteschütteln
gegen Hund: mehrfacher oder einzelner Biss mit Verletzungen, die tiefer sind als die Länge eines halben Hundezahns oder Bisse in Füße, Beine, Bauch (Tabuzonen)
Vergleichsverhalten: Angriff mit Körperverletzung

BEISSGRAD 5:

gegen Mensch: mehrfache Bisse mit Verletzungen, die tiefer sind als die Länge
eines halben Hundezahns, Beuteschütteln, schwere Verletzungen
gegen Hund: mehrfache Bisse, (schwere) Verletzungen
Vergleichsverhalten: Angriff mit schwerer Körperverletzung

BEISSGRAD 6:

gegen Mensch: Todesfall
gegen Hund: Todesfall
Vergleichsverhalten: Angriff mit schwerer Körperverletzung und Todesfolge

Hunde ab Beißgrad 5 gelten als gefährlich. Natürlich werden auch andere Faktoren zur Festlegung des Gefährlichkeitsgrads betrachtet.