Zu tollen Spazierwegen immer mit dem Auto fahren zu müssen ist doof. Gibt es da nicht was anderes? Etwas, dass man auch noch für längere Touren nutzen kann und mit anderem Antrieb? Ja, gibt es. Redaktionshündin Paula und ihre sonst auch radelnde Chefin haben das Babboe Go Mountain e-Bike-Lastenrad angetestet und sagen dir, was damit geht – eh – rollt … 

Text: Susanne C. Steiger; Fotos, Video: Lena Schwarz

Fahrradfahren mit Hundeanhänger war gestern – zumindest, wenn wir die vielen Lastenräder auf unseren Straßen und Wegen so sehen. Und genau darum haben wir uns diesmal ein Babboe Go Mountain Fahrrad besorgt, um damit Probe zu fahren.

Das Besondere dabei ist natürlich – neben anderen Details, auf die wir später eingehen – der e-Motor, der einen beim Radeln unterstützen kann. An diesem wiederum ist das Schöne, dass er das aber gar nicht immer muss.

Denn das Go Mountain ist trotz nicht ganz unerheblichem Eigengewicht, einmal in Schwung gebracht, auf ebener Strecke auch relativ kraftsparend ganz ohne Motorunterstützung zu bewegen.

Trotzdem ist es gut, ihn zu haben und damit bei unterschiedlichen Leistungsstufen bis zu 70 Kilometer Reichweite zu bekommen. So wie bei anderen motorisierten Fahrzeugen auch kommt es halt auf die Fahrweise beziehungsweise die Auswahl der Leistung an, die du zuschaltest.

e-Bike-Technik trifft Gelände

Damit sind wir schon mitten in der Technik, die natürlich nicht zu kurz kommen darf. Auch, wenn wir natürlich den Wohlfühlfaktor für unsere Redaktionshündin Paula nicht vergessen wollen.

Erst einmal kommt es ja darauf an, dass das Bike sich gut fahren lässt und der Radlerin Freude macht. Das fängt schon mal damit an, dass es ein dreirädriges Gefährt ist und damit der Lenker die Lenkbewegungen direkt steuert.

Also wie beim normalen Rad? Nicht ganz – denn durch den Lastenaufbau ist der Wendekreis eingeschränkt und wird durch entsprechende Puffer auch automatisch begrenzt, sodass es nicht zu einem Blockieren des gesamten Fahrzeugs kommt.

Nach ein bisschen Gewöhnungszeit hat man aber raus, wie man Kurven fahren oder wann Wenden in 3 (oder 5) Zügen angesagt ist, falls die Richtung um 180 Grad gewechselt werden soll. Dabei gibt es allerdings dann keine Motorunterstützung, denn rückwärts treten geht nicht (und es gibt auch keine Rücktrittbremse). Ach ja, einen praktischen Hebegriff unter dem Sattel, wenn man doch mal noch enger wenden muss, hat es auch …

Hügelgängig und ebenmäßig

Der Mittelmotor von Yamaha unterstützt direkt an den Pedalen. Er arbeitet fleißig und gut, per Knopfdruck lässt er sich von Full Power bis Eco und Off schalten.

Neben den 5 Powerstufen des Motors ist das Raffinierte (und mit ebensolcher Anzeige ausgestattete) das stufenlose Schalten per Drehgriff von Flachland auf Hügelmodus. Damit lassen sich Steigungen wirklich im Handumdrehen beziehungsweise im angepassten Gang bewältigen.

Bei unserem Ausflug brachten sowohl Motor als auch Gangschaltung niemanden zum Schwanken und ließen das Rad sanft dahingleiten (solange die Lenkerin entsprechend fuhr). Einzig fahren in Schräglage ist gewöhnungsbedürftig. Das Rad neigt dazu, auf seitlich abfälligen Wegen durch die Doppelreifen vorne diese Schieflage gerne mitzunehmen. Hier heißt es also entweder möglichst abschüssige Wegpartien großzügig rechts oder links liegen zu lassen oder – wenn unvermeidbar – gegensteuern.

Ob die Fahrbahn dabei asphaltiert oder gekiest ist, lässt das e-Bike hingegen kalt und lediglich Unebenheiten durch groben Schotter beziehungsweise Pflaster übertragen sich auf den Lastenkorb und den Sattel, denn eine besondere Federung dafür hat das Go Mountain nicht.

Packeselchen pack dich

Nachdem wir quasi auf die Technik schon mal abgefahren sind, kommen wir zum spannenden Teil: Dem Mitfahren unserer Podengo-Portugues-Hündin im Lastenkorb. Von Körbchen kann da wirklich keine Rede sein, denn das Platzangebot ist trotz der beim Testrad eingebauten Sitzbank nebst Gurten für Kleinkinder wirklich großzügig.

Unter der Bank ist der herausnehmbare Akku mit Sicherheitsschloss montiert. Insofern sinnvoll, damit auch der oder die mitfahrenden Hunde sicher davor sitzen (oder stehen) können.

Was beim Go Mountain schön gelöst ist, ist die Form, denn der Lastenkorb ist tatsächlich im vorderen Bereich nicht eckig, sondern abgerundet. Sprich: Er kommt links und rechts ohne echte Ecken aus. Statt einer Rampe gibt es daher hier auch „nur“ eine Einstiegsluke, deren großzügige Klappe mit 2 elastischen Riegeln arretiert wird. Für Paula waren weder die Tür noch das Einsteigen ein Problem, obwohl bisher Fahrradfahren für sie immer Nebenherlaufen hieß. Insgesamt fasst der Korb bis zu 100 kg, also 2 mittelgroße Hunde und die nötige Verpflegung und dies und das passen locker rein.

Gut trainiert auf die Piste

Da das Mitfahren im Lastenrad für Paula Neuland war, gönnten wir uns ein paar Tage Training fürs Ein- und Aussteigen und gemeinsam darin sitzen samt Pause machen, bevor es auf die erste Nachbarschaftour ging.

Die „Runde um den Block“ absolvierten wir zunächst regulär nur mit einer Bodenmatte – und natürlich angeschnalltem Hund. (Entweder man montiert einen extra Ring oder löst es wie in unserem Fall über die Sicherheitsgurtanschnaller).

Das Ergebnis war eher so semi, da Madame eine kleine Prinzessin ist. Doch dank angenehmer Größe legten wir einfach ein Hundekissen auf den Boden und bei allen weiteren Fahrten konnte sie sich dann auch setzen.

Je länger wir fuhren (und je öfter) umso entspannter wurde es auch für Paula. Und letztlich war es uns egal, ob sie die Aussicht genießt oder ihre radelnde Halterin anschaut … Viel wichtiger für uns war es, dass beides unkompliziert funktionierte und die Hündin letztlich auch am Ziel noch Freude am anschließenden Spaziergang hatte. Wenden und bergauf-bergab jedenfalls waren für sie kein Problem.

Fahrspaß bei angenehmem Wetter

Unsere Testfahrten haben wir nicht unter hochsommerlichen Temperaturen und auch nicht bei Regen absolviert – insofern können wir hier leider keinen Fahrbericht geben. Aber für beides gibt es Zubehör für den Lastenbereich, bei dem die Hunde „nach oben Luft“ haben und nicht wie ein Paket eingeschnürt werden. Auch das haben wir nicht unter Realbedingungen erprobt – insofern ist unser Angetestet also ein Schönwetterbericht. Der aber – mit kleinen Einschränkungen bei schiefen Wegen und der für uns nicht optimalen Sicherheitsgurtlösung – dem Fahren mit dem e-Lastenrad Babboe Go Mountain nur Positives abgewinnen konnte.

Das dreirädrige Babboe Go-E eignet sich ebenso wie das von uns getestete Babboe Go-Mountain für Hund-Mensch-Teams. Es hat einen Hinterradmotor, eine Shimano 7-speed Gangschaltung und kann dich mit 8 Modis elektrisch unterstützen.

Die Transportbox aus europäischem Buchenholz hat ein Volumen von 250 Litern und kann mit bis zu 100 kg belastet werden. Das Babboe Go-E hat einen Wert von über 3.500 Euro.