Zweithund: Training mit 2 Hunden

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Das Training mit 2 Hunden ist essenziell wichtig, denn bei der Haltung von 2 Hunden kann auf eine gute Erziehung noch viel weniger verzichtet werden als bei der Haltung eines Hundes.

Wenn ein Zweithund ins Haus kommt, verfügt der Ersthund in der Regel schon über eine ganz passable Erziehung. Bitte denkt nicht: "Der Zweite wird's schon vom Ersten lernen!" Klar, jeder Hund schaut sich vom anderen etwas ab. Aber er lernt nicht alles, nur weil wir es uns so denken. Vielleicht lernt der Zweithund ja auch nur vom Ersthund, wie lustig die wilde Jagd nach einem Hasen ist.

Doch das Training kann oft zum schwierigen Unterfangen werden. Der eine Hund führt das Signal aus, der andere nicht ... ein strenges Wort ist angebracht, aber bitte so, dass sich auch wirklich nur der richtige Hund angesprochen fühlt. Oder der umgekehrte Fall: Auf ein Kommando hin gehorchen beide Hunde vorbildlich ... aber es war nur einer gemeint. Deshalb gibt es einiges zu beachten, wenn aus dem Training mit mehreren Hunden nicht ein heilloses Chaos werden soll.

Zweithund und Ersthund zunächst getrennt trainieren

Um den Grundgehorsam zu erlernen, solltest du mit beiden Hunden einzeln arbeiten. Gehe mit einem Hund raus, und lasse den anderen daheim! Damit gibt es keine Ablenkungen, der richtige Hund wird sich auch sicher angesprochen fühlen und du kannst mit jedem Hund individuell arbeiten. Klar, das bedeutet mehr Zeit und mehr Aufwand. Aber das war uns bei der Anschaffung eines Zweithundes ja klar, oder?

Beim Einzeltraining ist es möglich, den Neuzugang eingehend kennen zu lernen, ein Gespür für ihn zu entwickeln und eine gegenseitige Bindung aufzubauen. Nach einer Weile kann, je nach Erziehungsstand, der andere Hund beim Training zuschauen: Er wird einfach ein wenig abseits des Geschehens abgelegt oder angebunden.

Natürlich sollten die Trainingsintervalle in diesem Fall immer nur kurz sein, damit beim wartenden Hund keine Frustration aufkommt. Hat der eine Hund seine Trainingseinheit absolviert, darf natürlich der zweite Hund an die Reihe. Auf diese Weise lernen beide Hund etwas, denn während der eine trainiert, lernt der andere, unter Ablenkung liegen zu bleiben ... oder zumindest, ruhig abzuwarten.

Jeder Hund ist unterschiedlich

Irgendwann kannst du, parallel zum Einzeltraining, dazu übergehen, mit beiden Hunden zu trainieren. Im Alltag ist es ohnehin oft notwendig, beiden Hunden zeitgleich ein Signal zu geben. Wichtig ist hierbei, die Erwartungshaltung dem jeweiligen Hund anzupassen. Man sollte sich bewusst darüber sein, dass beide Hunde Individuen sind.

Während sich vielleicht der eine Hund, kaum ertönt das "Platz!", blitzschnell zu Boden schmeißt, legt sich der andere gemächlicher hin. Hat er das schon immer getan, einfach weil er vom Charakter ein gemütlicher Geselle ist, ist das auch in Ordnung so. Vergleicht niemals die beiden Hunde miteinander. Jeder wird seine Stärken und Schwächen in anderen Bereichen haben.

Erziehungsstand des Ersthundes im Auge behalten

Ist jedoch bei einem Hund, vermutlich dein Ersthund, erkennbar, dass sein Gehorsam beim Training und im Alltag nachlässt, solltest du aufmerksam werden. Oft zeigt es sich nur schleichend, doch so mancher Ersthund nutzt es gerne aus, wenn Frauchen oder Herrchen durch den neuen Kollegen abgelenkt ist. Hier gilt es, rechtzeitig mit der nötigen Konsequenz und Achtsamkeit entgegen zu wirken.

Denn was damit beginnt, dass der Ersthund plötzlich nach einem Kommando noch ein wenig herumtrödelt, um noch schnell irgendwo zu schnüffeln, wird nach und nach immer mehr zur freien Interpretation deiner Signales. Und je länger ein Hund damit Erfolg hat, desto schwieriger wird es, dieses Verhalten wieder ab zu trainieren. Deshalb solltest du auch den Erziehungsstand des Ersthundes kritisch im Auge behalten.