Symptome

Zeckenbisse sind schmerzlos. Meist zeigt der Hund keine Symptome.

Diagnose

Der Halter findet die Zecke im Fell des Hundes zufällig oder beim gezielten Absuchen.

Ursache

Für jede Entwicklungsstufe – von der Larve über die Nymphe zum erwachsenen Tier – muss die Zecke einmal Blut saugen. Die adulten Zecken sitzen meist auf Gräsern oder niedrigen Pflanzen in bis zu 1,50 m Höhe. Streift ein Hund diese, krallt sich die Zecke mit den Beinen blitzschnell fest an ihr Opfer. Sie ritzt mit ihren Kieferklauen die Haut ein und schiebt einen mit Widerhaken besetzten Stechapparat in die Wunde. Ähnlich wie blutsaugende Insekten geben auch Zecken dabei Speichel ab. Der enthält gerinnungs-, schmerz- und entzündungshemmende Stoffe sowie eine Art Klebstoff, der die Mundwerkzeuge fixiert. Eine Übertragung von Zecken zwischen Hund und Mensch ist sehr selten. Gefürchtet sind diese Schädlinge vor allem, weil sie mehrere Infektionskrankheiten übertragen können. Am bekanntesten sind die bakterielle Lyme-Borreliose und die virale Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME), wobei Letztere beim Hund kaum eine Rolle spielt. Zecken übertragen aber auch Rickettsiose, Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose und Hepatozoonose.

Packen Sie die Zecke mit einer gebogenen Stahlpinzette oder Zeckenzange dicht über der Hautoberfläche des Hundes. Ziehen Sie sie vorsichtig nach oben heraus, ohne sie zu quetschen. Ein leichtes Drehen darf sein – die Richtung ist dabei egal. Prüfen Sie unbedingt, ob Sie den Kopf der Zecke mit entfernt haben – andernfalls sollten Sie den Hund beim Tierarzt vorstellen. Lassen Sie bei den Blutsaugern keine Gnade walten: Verbrennen Sie die Zecke oder ertränken Sie sie in Chlorreiniger oder in mindestens 40-prozentigem Alkohol (jeweils unter Zuhilfenahme einer Pinzette).

Zecke beim Hund

In Gebieten mit hoher Zeckendichte ist die Beschränkung des Auslaufs in der Zeckensaison eine mögliche, aber keine sichere Option. Tägliches Absuchen des Hundes und umgehende Entfernung von Zecken ist die sinnvollere Methode. Ein zugelassenes Zeckenschutz-Präparat vom Tierarzt ist empfehlenswert, bei korrekter Anwendung ist so ein ununterbrochener Schutz gewährleistet. Vorsorge ist auch aus folgendem Grund wichtig: Bringt ein Hund ein begattetes Weibchen der Braunen Hundezecke ins Haus und verkriecht dieses sich in einer Spalte im Fußboden, dann schlüpfen bald Tausende von Larven, da diese Zecke nur eine geringe Luftfeuchtigkeit für die Entwicklung benötigt. Zeckenverseuchte Wohnungen müssen von einem geprüften Schädlingsbekämpfer mit akarizidhaltigem Kaltnebel behandelt werden. Auch in Hundezwingern besteht erhöhte Gefahr, dass sich Zecken explosionsartig vermehren.

Was die Wirkung von Schutzpräparaten angeht, ist Dr. Jochen Süss, Direktor und Professor am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena, eher skeptisch. „Es ist ein echtes Ammenmärchen, dass Knoblauch und Vitamin B12 Zecken abschrecken“, sagt er. „Auch die meisten abwehrenden Präparate funktionieren gar nicht.“ Es gibt zwei Arten von Repellents, die als Spray oder Lotion auf die Haut aufgetragen werden und Insekten abhalten sollen: natürliche und synthetische. Sie alle lösen bei Zecken unangenehme Reize aus oder verhindern, dass die Zecke den Geruch des potenziellen Wirts wahrnehmen kann. Ihre Wirkung schwankt je nach Temperatur und Feuchtigkeit der behandelten Hautoberfläche. Repellentien, die auf ätherischen Ölen basieren, wirken laut Dr. Süss meist nur kurze Zeit. Synthetische Repellents wie Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin (Bayrepel) versprechen längerfristigen Schutz. Eine FSME-Impfung ist für Hunde nicht von Bedeutung, da es nur sehr selten zu Infektionen kommt. Gegen Borreliose gibt es Impfstoffe (siehe S. 6), Wissenschaftler stehen einer Borrelien-Schutzimpfung für Hunde aber skeptisch gegenüber.