Notfallplan: So entfernst du Verfilzungen im Hundehaar

Das Haar vieler Hunde braucht regelmäßige Pflege, um nicht zu verfilzen. Haben sich doch einmal Filzknötchen gebildet, solltest du diese schnellstmöglich entfernen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Verfilzung zu großflächigen Filzplatten – und dann hilft nur noch eine Schur. Lass es bitte aber nicht soweit kommen, denn verfilzte Stellen bereiten dem Hund Schmerzen, schränken ihn in seiner Beweglichkeit ein und sind Bruststätten für Gesundheitsprobleme.

Verfilzungen im Hundefell entstehen, wenn sich die feinen Wollhaare des Unterfells ineinander verhaken und kleine Knoten bilden, die mit der Zeit nicht nur fester, sondern auch größer werden. Wird die Hundepflege zu lange vernachlässigt, entstehen Filzplatten. Diese großflächigen Verfilzungen können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben: Die Haut wird nicht mehr ausreichend belüftet, Bakterien können sich einnisten und schmerzhafte, juckende Ekzeme sind oft die Folge.

Verfilzungen im Hundehaar vorbeugen

In der Regel sind vor allem Hunderassen mit längerem Haar oder dichter Unterwolle von schnell verfilzendem Fell betroffen. Je häufiger das Fell gepflegt und entwirrt wird, desto seltener treten Verfilzungen auf. Nicht nur die Häufigkeit, auch die Gründlichkeit der Fellpflege ist wichtig: Oberflächliches Durchbürsten lässt das Fell zwar schön und gepflegt aussehen, doch unmittelbar auf der Haut sitzende Verfilzungen werden dabei nicht erfasst. Kämme das Fell deshalb immer behutsam bis auf die Haut aus.

Natürlich kann der Hund trotz sorgfältigster Fellpflege hin und wieder einmal einen kleineren Filzknoten haben. Wichtig ist, dass du diese Verfilzungen so schnell wie möglich entfernst. Hunde mit Verfilzungen sollten vor der Fellpflege nicht gebadet werden, denn die Feuchtigkeit macht die Fellknoten nur noch fester. Zudem kann die Haut unter dem verfilzten Fell nur schlecht trocknen und sich deshalb schneller entzünden.

Verfilztes Fell sanft auskämmen

Bürste deinen Hund zunächst locker, um das Fell im ersten Schritt zu entwirren und grob zu glätten. Verfilzte Stellen lassen sich dabei gut lokalisieren. Im zweiten Schritt kämmst du diese verfilzte Stellen sanft heraus. Filz, der nicht direkt auf der Haut sitzt, ist grundsätzlich leichter zu entfernen. Das Hundefell sollte mit den Fingern zwischen Filzknoten und Hundehaut festgehalten werden, um das Zupfen des Kamms abzumildern – so ziept es für den Hund nicht so.

Schwieriger wird es, wenn die Verfilzung direkt auf der Haut sitzt. Hier hilft nur eine ruhige Hand und viel Geduld. Zur Schere solltest du nicht leichtfertig greifen. Zum einen ist das Verletzungsrisiko hoch, gerade wenn das Fell direkt an der Haut verfilzt ist. Zum anderen wird das Haar mit der Schere lediglich abgeschnitten, abgestorbenes Unterfell wird aber nicht herausgelöst. Unter Umständen verfilzt dieselbe Stelle danach wieder erneut.

Sind Verfilzungen im Hundefell erst einmal so weit fortgeschritten, dass sich Filzplatten gebildet haben, hilft oft nur noch das großflächige Scheren. Das Entfernen mit der Schermaschine solltest du einem Profi überlassen. Der/die Hundefriseur:in des Vertrauens kann hier weiterhelfen. Hunde – oder auch Katzen –, die sich massiv zur Wehr setzen, können vor dem Scheren ein Beruhigungsmittel erhalten oder, im Notfall, beim Tierarzt unter einer kurzen Vollnarkose geschoren werden.

Wichtig: Nach der Schur ist eine regelmäßige und konsequente Fellpflege unerlässlich. Beim Scheren werden sowohl Unterwolle als auch Deckhaar abgeschnitten, die beim Nachwachsen schnell verfilzen können. Im schlimmsten Fall sitzen diese Verfilzungen wieder direkt auf der Hundehaut. Regelmäßiges Bürsten, Kämmen und Entfernen loser Unterwolle beugt erneutem Verfilzen vor.