Wenn ein Hund stirbt, wissen wir oft nichts mit uns anzufangen. Wir sind ruhelos, erfüllt von dem brennenden Wunsch, noch irgendetwas für unseren Hund zu tun, mit ihm in Verbindung zu treten. Mit Trauerritualen können wir unserem Hund noch einmal unsere Zuneigung beweisen, ihn fühlen und ihm nahe sein, aber gleichzeitig auch Abschied nehmen.

Praktische Tätigkeiten können eine sehr heilsame Wirkung haben. Trauerrituale sind auch immer Rituale des Übergangs. Sie wiederholen symbolisch das einschneidende Erlebnis, um es begreifbarer zu machen, sie kennzeichnen den Abschluss eines wichtigen Kapitels im eigenen Leben und ebnen damit auf lange Sicht erst den Weg, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Trauerrituale sind etwas Persönliches

Es gibt viele Dinge, die wir  zu einem Trauerritual machen können. Ein Trauerritual sollte immer der ganz persönlichen Beziehung zwischen dem Mensch und seinem Hund entsprechen, es muss für uns selbst eine ureigenste Bedeutung haben. Deshalb sagt uns meistens unsere Intuition, was für uns das richtige ist. Viele verspüren den Wunsch, ihrem Hund eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen.

Manche Menschen begraben ihren Hund mit kleinen Grabbeigaben: Hundekuchen, Blumen oder auch das Lieblingsspielzeug oder das Halsband. Wer den Anblick des leeren Körbchens nicht ertragen kann, kann es symbolisch zerbrechen und in das Grab legen.

Wir können versuchen, den Tod, der oft so hässlich sein kann, liebevoll zu gestalten. Der Körper des Hundes kann in seine Schmusedecke gewickelt werden oder in das Kleidungsstück, das er uns immer gemopst hat. Wir können den Körper in eine Holzkiste legen und diese bemalen, beschriften oder verzieren. Vor allem wenn Kinder trauern, helfen solche Rituale ungemein. Sie entwickeln eine enorme Fantasie, sammeln Muscheln und Blüten, mit denen sie den Sarg bekleben.

Trauerrituale in der Natur oder im Internet

Doch auch unabhängig von der würdevollen Bestattung gibt es viele Möglichkeiten, Trauerrituale zu entwickeln. Wir können die Spazierwege, die wir mit unserem verstorbenen Hund stets gegangen sind, alleine gehen und uns dabei an ihn erinnern. Wir können die Orte, die er besonders geliebt hat, aufsuchen und uns ihm dort nahe fühlen. Virtuelle Friedhöfe oder Regenbogenbrücken im Internet können wir nutzen, um dort unseres Hundes zu gedenken oder unsere Trauer mit anderen Hundefreunden zu teilen.

Vielleicht möchten wir unserer Trauer aber auch ganz anders Ausdruck verleihen, sie in Worte fassen. In einem Brief können wir unseren Hund noch einmal wissen lassen, was wir ihm schon immer sagen wollten. Auch Gedichte, gemalte Bilder oder sogar Lieder sind, für Kinder, aber auch für Erwachsene, ein sehr heilsames Ventil. Trauerrituale mögen kindlich erscheinen, doch sie sollten niemals belächelt werden. Richtig ist, was sich für den, der trauert, gut und richtig anfühlt. (je)