Hundehaar braucht regelmäßige Pflege. Mit unseren Tipps kannst du aus dem Bürsten und Kämmen ein entspanntes Ritual machen, das dir und deinem Hund Spaß macht.

Fellpflege ist wichtig, aber oft eher für alle Beteiligten eine lästige Pflicht. Dabei können wir daraus ziemlich einfach Wellness machen, die gut tut und uns näher zusammenrücken lässt.

Fellpflege-Tipp 1: Zeit nehmen

Erledige die Fellpflege deines Hundes nicht zwischen Tür und Angel – und nicht erst, wenn der Hund schon verfilzt ist! Wähle einen Zeitpunkt aus, an dem du und dein Hund wirklich Ruhe und nichts anderes mehr vorhabt. Ideal ist es, wenn du eine feste, immer wiederkehrende Zeit für die Fellpflege deines Vierbeiners reserviert – beispielsweise immer Sonntag nachmittags. Vorher macht ihr einen schönen, langen Spaziergang, auf dem sich dein Hund richtig austoben kann.

Fellpflege-Tipp 2: Vorbereitung

Bereite die Fellpflege-Session gut vor: Lege die nötigen Utensilien bereit und vielleicht auch ein tolles Leckerli oder eine andere Belohnung, die dein Hund toll findet, als krönenden Abschluss. Lass ein Hörspiel, einen Podcast an oder Lieblingsmusik leise laufen – so ist es direkt viel gemütlicher.

Fellpflege-Tipp 3: Erziehung

Nur ein Hund, der wirklich still hält und sich bereitwillig überall anfassen und bürsten lässt, kann sich bei der Fellpflege entspannen. Deshalb sollten Hunde am besten schon als Welpen lernen, bei dieser Prozedur ruhig zu bleiben und sich überall am Körper pflegen zu lassen. Nur so bleiben sie auch später relaxt.

Fellpflege-Tipp 4: Regelmäßigkeit

Logisch: Ein Hund, der regelmäßig gepflegt wird, hat natürlich weniger Knötchen und Filz im Fell als ein Hund, der nur selten ausgebürstet wird. Die Folge: Es ziept weniger, und der Hund empfindet die Behandlung nicht als unangenehm. Davon abgesehen leben Rituale davon, dass man sie regelmäßig durchführt. Sie werden zur Gewohnheit und gehen in Fleisch und Blut über –  auch dem Vierbeiner.

Fellpflege-Tipp 5: Hochwertiges Werkzeug

Mit billigen Bürsten tut man meist weder sich selbst noch dem Hund einen Gefallen. Die Fellpflege mit ungeeignetem Equipment gestaltet nicht nur ineffektiv und mühsam, sondern für den Hund möglicherweise auch sehr unangenehm. Im schlimmsten Fall können sogar Verletzungen auftreten. Teste Bürsten immer erst an dir selbst, bevor du sie kaufst. Kratzen sie ziemlich an deiner Haut und fühlen sich schlecht an, wird auch dein Hund sie nicht besser finden.

Wenn Bürsten Stress bedeutet

Haben ihre Menschen sie behutsam daran gewöhnt, finden die meisten Hunde ihre Pflege angenehm oder lassen sie zumindest ohne Probleme durchführen. Aber aus verschiedenen Gründen kann es auch anders sein: Manchen Vierbeinern ist die Fellpflege ein Graus. Sie halten nicht still, zappeln oder schnappen gar nach der Bürste. Was tun, wenn aus der Fellpflege jedes Mal ein Kampf wird? Zunächst steht Ursachenforschung an: Wie verhält sich der Hund konkret, und was ist der Grund seiner Abneigung gegenüber Bürste & Co?

Liegt es vielleicht an dir?

Reflektiere zunächst dein eigenes Verhalten kritisch: Nimmst du dir genügend Zeit, um deinen Liebling in aller Ruhe und mit dem angemessenen Feingefühl zu pflegen? Oder findet die Fellpflege hektisch zwischen Tür und Angel statt? Empfindest du das Ganze als lästige Pflicht und reagierst schnell gereizt, geht das auch an deinem Vierbeiner nicht spurlos vorbei. Er bemerkt die Anspannung seines Menschen und hat das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Wenn der Hund sich nicht bürsten lassen will, kann auch ungeeignetes Pflegewerkzeug die Ursache sein.

Hat dein Hund gelernt, sich pflegen zu lassen?

Doch Stress bei der Fellpflege kann auch andere Ursachen haben. Manche Hunde haben schlicht und ergreifend nicht gelernt, bei der Fellpflege – oder in anderen Situationen – still zu halten. Hier muss an der Hundeerziehung gearbeitet und erst einmal das stille Sitzen, Liegen oder Stehen trainiert werden – und zwar unabhängig von der Fellpflege. Mit positiver Verstärkung oder dem Clickertraining lassen sich diese Grundkommandos relativ leicht und unkompliziert erarbeiten.

Den meisten Aufwand müssen Hundehalter:innen einkalkulieren, deren Vierbeiner Angst vor der Fellpflege hat – sei es, weil er schon einmal traumatische Erfahrungen gemacht hat oder aber, weil es sich einfach um einen grundsätzlich unsicheren Vertreter handelt. Ängstliche Hunde versuchen oft zu flüchten, sobald ihre Halter:innen sie bürsten möchte, oder schnappen womöglich. Diese Tiere brauchen Zeit, um ihre Angst zu überwinden und zu lernen, dass Fellpflege etwas Angenehmes ist. Sie dürfen auf keinen Fall mit Zwang oder Druck behandelt werden – das würde das Grundproblem nur verschlimmern.

Clickertraining mit ängstlichen Hunden

Auch bei ängstlichen Hunden ist das bereits erwähnte Clickertraining eine sinnvolle Methode, um sie schonend an die Fellpflege zu gewöhnen. Hier sollten Hundehalter:innen in kleinen, langsamen Schritten vorgehen. Je nachdem, wie ängstlich der Vierbeiner reagiert, sollte er zu Beginn bereits schon durch einen Click und eine Belohnung bestätigt werden, wenn er die furchteinflößenden Pflegeutensilien nur aus der Ferne anschaut. Auf diese Weise wird eine neue Verknüpfung hergestellt: Der Anblick von Kamm und Bürste wird zu etwas Erfreulichem.

Erst wenn der Hund die Pflegeutensilien mit etwas Positivem verbindet, kann sein Mensch damit beginnen, sie in die Nähe des Hundes zu bringen. Auch dann wird dieser natürlich für jeden kleinen Schritt mit einem Click und einer Belohnung bestätigt. Irgendwann wird er Kämme und Bürsten in seiner Nähe nicht mehr als furchteinflößend empfinden.

Fängt sein Mensch nun aber direkt jubilierend mit dem Bürsten an, wird er seinen Vierbeiner damit möglicherweise überfordern. Deshalb ist es besser, zunächst mit der Rückseite der Bürste langsam und sanft über den Körper des Hundes zu streichen – auf diese Weise kann nichts ziepen. Die Trainingseinheiten mit dem Clicker sollten natürlich immer nur ganz kurz sein, um den Hund nicht unter Druck zu setzen. Doch die Mühe lohnt sich – mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen wird der Vierbeiner sich am Ende freiwillig und gerne pflegen lassen.