Rezension aus dem Archiv

Neugier liegt in der Natur des Menschen. Deshalb wird ständig geforscht – an Delfinen, Schakalen oder Vögeln. Der Hund, eigentlich doch unser bester Freund, wurde lange Zeit sehr stiefkindlich behandelt. Zum Glück interessieren sich aber immer mehr Forscher auf der ganzen Welt für Hunde, ihre Fähigkeiten, ihre Intelligenz und ihre Emotionen.

Dr. Udo Gansloßer und Kate Kitchenham berichten in ihrem neuen Buch ''Forschung trifft Hund'' angenehm verständlich über Forscher und ihre Arbeit, fassen die interessantesten Ergebnisse zusammen und haben eine schier unerschöpfliche Quelle an aktuellem Hundewissen geschaffen.

Seit mindestens 10.000 Jahren – je nachdem, wen man fragt – lebt der Hund an der Seite des Menschen und ist uns dabei so vertraut wie kaum ein zweites Tier. Hunde sind für uns je nach Bedarf Sportkumpel, Babysitter oder Seelentröster, bewachen Haus und Hof.

Sie ersetzen die Augen eines Blinden oder übernehmen als Drogensuchhunde Aufgaben, die keine Maschine der Welt leisten könnte. Kurzum – Hunde sind aus unserer Welt kaum mehr wegzudenken.

Wer Hunde verstehen will, muss sie beobachten

Doch wie sehen unsere Hunde die Menschenwelt? Sind sie ebenso von Forscherdrang beseelt wie wir? Haben sie ein grundlegendes Verständnis von Naturgesetzen wie der Schwerkraft? Beobachten sie uns so genau wie wir sie? Und wenn ja, was lernen sie daraus über uns Menschen und unsere Fähigkeiten? Wie lernen Hunde überhaupt, und wie wird das Erlernte verarbeitet? Wie kommunizieren Hunde untereinander und mit uns Menschen? Und was ist dran an der Geschichte vom allmächtigen Alphawolf, den wir Menschen um jeden Preis ersetzen müssen?

Diese und noch viele andere Fragen stellt sich früher oder später jeder, der mit Hunden zusammenlebt. Lange Zeit wurde auf der Suche nach Antworten intensiv an Wölfen, Schakalen und Kojoten geforscht, um aus dem Verhalten der wilden Verwandten auf unsere Haushunde schließen zu können. Doch inzwischen hat es sich herumgesprochen: Wenn man Haushunde verstehen will, muss man auch Haushunde beobachten – und keine Wölfe!

Hundebesitzer erhalten viel Stoff zum Nachdenken

Der bekannte Verhaltensbiologe, Privatdozent und Buchautor Dr. Udo Gansloßer sowie seine Co-Autorin, Tiertrainerin und Fachjournalistin Kate Kitchenham, haben deshalb in ihrem Buch ''Forschung trifft Hund'' die interessantesten Studien über Hunde der letzten 10 Jahre zusammengetragen. Sie zeigen uns in ihrem Buch, dass Forschung nicht einer kleine Elitegruppe von kauzigen Wissenschaftlern vorbehalten ist, sondern im Gegenteil für alle spannend und verständlich sein kann. Ohne unverständliche Fachbegriffe, aber doch immer wissenschaftlich fundiert wird erklärt, was Hunde wirklich können – und dass ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist!

Ergänzt von vielen ansprechenden Farbfotos und abgerundet von vielen Porträts der bekanntesten Hundeforscher ist das Buch ein Must have für alle, die tiefer in die Gedanken- und Gefühlswelt unserer Hunde eintauchen wollen. (Sabine Thiel)

Infos zum Buch:

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Franckh Kosmos Verlag, 2012
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3440130061
ISBN-13: 978-3440130063
Größe: 17.7 x 2.1 x 25.3 cm