Symptome

Je nach Erreger treten Juckreiz und Entzündungen der Haut mit Rötungen, Bläschen, Krusten und haarlosen Stellen auf. Bei zusätzlicher Infektion mit Bakterien kommt es auch zu sekundären Entzündungen. Jede Milbenart befällt bevorzugt eine gewisse Stelle – den Kopf, die Ohren, den Rücken, die Ellbogen oder den Unterbauch.

Diagnose

Der Tierarzt stellt die Diagnose nach sorgfältiger Untersuchung der Haut, bei Bedarf werden tiefe Hautgeschabsel entnommen und untersucht. Bei Ohrmilben erfolgt eine Untersuchung der Ohren.

„Neben den klassischen Räudemilben kann der Hund in Haut und Fell auch Raubbzw. Pelzmilben, Haarbalgmilben und Herbstgrasmilben beherbergen. Der Befall mit Ohrmilben bleibt meist auf Gehörgang und Ohrmuschel beschränkt“, erläutert Tierarzt Dr. Thomas Görblich. Die Übertragung erfolgt über direkten Körperkontakt. Kommen Milben in geringer Anzahl vor, lösen sie mitunter gar keine Symptome aus. Hier sind vor allem Haarbalgmilben (Demodexmilben) zu nennen, die oft schon von der Hündin auf die Welpen übertragen werden. Zur Hauterkrankung kommt es dann, wenn die Parasiten sich massenhaft vermehren und das Immunsystem des Hundes geschwächt ist. Auf diese Weise kann sogar eine teils lebensbedrohliche Demodexerkrankung entstehen.

Räude- und Raubmilben stellen auch für den Menschen ein Infektionsrisiko dar, weshalb man bei einem Befall sofort mit der Therapie beginnen und als Halter ebenfalls zum Hautarzt gehen sollte. Auch Herbstgrasmilben nehmen mit einem Menschen als Wirt vorlieb, allerdings erfolgt hier die Ansteckung nicht über den Hund, sondern über das Gras. Die gute Nachricht ist: Außer Haarbalgmilben sind die meisten Milbenarten problemlos mit entsprechenden Sprays, Spülungen und Spot-on-Präparaten behandelbar. „Daneben können Injektionen oder orale Medikamente zum Einsatz kommen“, so Dr. Görblich.

Ist bereits ein Tier im Haushalt erkrankt, sollten bei leicht übertragbaren Milben auch alle anderen Vierbeiner prophylaktisch mitbehandelt werden. Wichtig ist, auf Hygiene zu achten: Gründliches Staubsaugen und das Waschen aller Decken bei möglichst hoher Temperatur kann sowohl dabei helfen, einen Befall einzudämmen, als auch einem Neubefall vorbeugen. Spaziergänge im hohen Gras sollte man im Spätsommer und im Herbst besser meiden – hier lauern dann die Herbstgrasmilben auf ihre Gelegenheit.

Hausstaubmilben

Hausstaubmilben leben – der Name verrät es – in der Wohnung. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen. Der Hund wird von diesen nicht befallen, sondern entwickelt allenfalls eine Allergie gegen den Milbenkot in der Umgebung. Die Allergie ist Ursache für die atopische Dermatitis, ein typisches Symptom ist Juckreiz. Eine dauerhafte Milbenbeseitigung im Haus ist nicht möglich, man kann aber die Milbenzahl dezimieren, z. B. durch das Absenken der Luftfeuchtigkeit im Raum, durch milbensichere Matratzen und Kissen und durch eine generelle Beseitigung von Staubfängern.