Massagen und Bewegungsübungen kannst du meist ganz unkompliziert in den Alltag integrieren. Sie fördern das Wohlbefinden deines Hundes und leisten Vorsorge für seine Fitness im Alter. Darüber hinaus besitzen sie eine soziale Komponente und stärken das gegenseitige Vertrauen von Mensch und Hund. Die gemeinsamen Übungen machen Hund und Mensch dazu schlichtweg Spaß!

Von spielfreudigen Hunden lässt man besser erst ein Mal die Massagefinger: Ein entspannt ruhender Hund ist Grundvoraussetzung für eine gute Massage. Aller Anfang ist schwer – in diesem Fall für beide Beteiligten. Habt ihr die Ruhe gefunden, gibt es verschiedene Durchknet-Varianten für ein perfektes Wellness-Programm. Hier einige Favoriten im Überblick:

Das Kneten

‘Kneten’ hört sich erst einmal unspektakulär an: Ist es aber nicht! Es ist eine der effizientesten Maßnahmen zur Muskelentspannung und Beruhigung unseres Hundes. Je nach Körperstelle, die man bearbeitet, gibt es zwei Varianten: Die  ‘Schleifentechnik’ mit Zeigefinger und Mittelfinger oder die ‘Technik der sich überlappenden Daumen’.

Die Schleifentechnik wendet man am besten auf schmalen Muskelgruppen an. Beide Finger werden aufgelegt und man zieht kleine kreisende Schleifen. Bei der zweiten Technik ziehen beide Daumen jeweils Halbkreise. Man knetet und streicht seinen Hund.

Das Muskelrollen

Dieser Griff ist anwendbar bei den Extremitäten der Hunde. Einzelne Muskeln werden mit den Fingern isoliert und hin und her gerollt. Muskeln können so gezielt massiert werden – Dehnungszustand und Durchblutung werden auf eine äußerst wirkungsvolle Art beeinflusst.

Das Abklopfen

Das ‘Klopfen’ wirkt vor allem durchblutungsfördernd und belebend. Bei der Hohlklopfung wölbt man die Finger, so als würde man einen Ball in der Hand halten. Man klopft mit beiden Händen abwechselnd auf den Hundekörper.

Für die Klopfung mit Ballen macht man eine lockere Faust. Diese Klopfart sollte man nur über bemuskelten Gebieten einsetzen und den Druck der Muskeldicke anpassen. Die Klopfung mit der Handkante eignet sich nur für große bis mittelgroße Hunde. Mit der lockeren Handkante wird der Hund leicht “beklopft”.

Wenn die Hand- und Fingerkanten auf das Gewebe treffen, klappen die Finger locker gegeneinander: Das ist ganz wichtig! Die Klopfung mit der Handkante ist die intensivste Klopfart – also immer schön vorsichtig sein.

Wichtig: Probiere die Griffe zuerst an dir selbst aus. Wenn die Griffe perfekt sitzen, ist es Zeit für den Vierbeiner! Während der gesamten Massage solltest du deinen Hund natürlich aufmerksam und sensibel beobachten. So kannst du sehen, ober sich auch wirklich wohlfühlt und die Behandlung genießt.

Fellpflege und Massage kombinieren

Die anstehende Fellpflege ist ein wunderbarer Anlass, dem Vierbeiner mehr Wohlbefinden zu schenken. Bürsten und Kämmen sind nicht nur gut für das Hundefell, auch die Durchblutung der Haut wird gefördert. Für noch mehr Entspannung kannst du die Fellpflege mit einer sanften Massage ausklingen lassen. Das löst Muskelverspannungen und rundet das Wellness-Programm perfekt ab. Vor allem ältere Hunde genießen die Behandlung oft sehr.

Lege Wert auf Beweglichkeit

Auch das Zoom-Groomen mit einem speziellen, noppenbesetzten Massagestriegel tut Hunden richtig gut. Eine sanfte, aber effektive Methode der Körperarbeit ist der Tellington-Touch nach Linda Tellington-Jones. Bei den T-Team Bewegungsübungen lernt der Hund, sich seines eigenen Körpers besser bewusst zu werden und sich gezielt auszubalancieren. Krankengymnastische Übungen lassen sich hervorragend in den Alltag integrieren und verbessern Beweglichkeit und Körpergefühl.

Es steht außer Frage, dass ernstere Probleme des Bewegungsapparates immer in die fachkundigen Hände eines/einer qualifizierten Therapeuten/Therapeutin gehören oder in der Tierarztpraxis vorgestellt werden sollten. Doch viele Übungen lassen sich auch von Laien hervorragend erlernen und anwenden.