Bei einem Experiment ließen italienische Wissenschaftler ausgebildete Polizeihunde vier Versuchspersonen aufspüren. Das schafften die Vierbeiner mit Leichtigkeit, bis die Versuchspersonen mit einer stressigen Situation konfrontiert wurden.

Die Arbeit der Genetiker deutet darauf hin, dass manche Menschen für Spürhunde schwieriger zu finden sein könnten als andere. Eine Rolle scheint das Gen mit dem Namen SLC6A4 zu spielen. Als Serotonintransporter sorgt es dafür, dass das Hormon Serotonin in unsere Zellen gelangt und wir entspannt sind. Es wurde bereits in vorherigen Studien damit in Zusammenhang gebracht, wie gut Menschen mit Stress umgehen können. Diejenigen, die eine lange Version des Gens haben, scheinen Stress besser zu vertragen als Personen, die eine kurze Version des Gens haben.

So war das Schnüffelexperiment aufgebaut

Bei dem Experiment hatten die Polizeihunde Schwierigkeiten, die Personen mit der kurzen Genversion zu identifizieren, sobald diese unter Stress gestanden hatten. Folgendermaßen haben die Wissenschaftler das Experiment aufgebaut:

Vier Männer und Frauen – jeweils zwei mit dem kurzen und zwei mit dem langen Gen – trugen für mehrere Stunden Schals. So konnte das Material ihren Körpergeruch aufnehmen.

Dann kamen die Testpersonen ins Labor. Dort trugen sie T-Shirts. Aus einer Reihe von zehn T-Shirts mussten die Hunde anschließend die der Testpersonen erschnüffeln. Dazu durften die Vierbeiner an den Schals riechen. In allen drei Durchgängen fanden die Hunde die korrekten T-Shirts.

Im nächsten Durchgang setzten die Forscher die Testpersonen unter Stress. Dazu ließen sie die Männer und Frauen eine Rede halten. Beim gleichen Versuchsaufbau konnten die Hunde in zwei von drei Durchgängen die T-Shirts der Personen mit der langen Genversion korrekt identifizieren. Doch die T-Shirts der gestressten „kurzgenigen“ Personen erkannten sie nicht.

Weitere Forschung ist nötig

Das könnte darauf hinweisen, dass sich der natürliche Geruch von Personen mit der kurzen Genversion bei Stress stärker verändert. Die Ergebnisse hat der Genetiker Francesco Sessa beim jährlichen Treffen der „American Academy of Forensic Sciences“ am 22. Februar 2019 vorgestellt. Er und seine Kollegen müssen jetzt in einer größeren Studie ihre Ergebnisse prüfen.

Quelle: Sciencenews.org