„Guter Junge! Fein gemacht!“ Probleme dank Lob schneller und besser lösen? Das klingt doch gut. Genau das geht aus einer Studie der Oregon State University hervor – zumindest in Bezug auf Such- und Rettungshunde.

Die Ergebnisse veröffentlichte das Forscherteam um Doktorandin Lauren Brubaker im Magazin „Applied Animal Behaviour“. Im Rahmen der Studie analysierten die Wissenschaftler das Verhalten von Rettungs- und Familienhunden.

Die Aufgabe für die Hunde

Unter den Augen von Forschern und Hundehalter mussten die Tiere innerhalb von zwei Minuten eine Puzzlebox öffnen. Der lockende Geruch im Inneren der Box: ein Würstchen. Insgesamt nahmen 28 Such- und Rettungshunde sowie 31 Familienhunde unterschiedlicher Rassen teil. Zur Verfügung stand die Box in drei Szenarien: Einmal allein, einmal mit dem Hundehalter, der sich möglichst neutral verhalten sollte und in einer dritten Phase wies das Forscherteam die Halter an, ihre Hunde zu ermuntern. Dies geschah meist durch Worte oder Gesten, ohne jedoch Hund oder Box nach dem Befüllen und Ablegen zu berühren.

Unterschiede zwischen Profis und Amateuren

Beide Gruppen lösten die Aufgaben in ähnlich langen Zeitintervallen. Aber Arbeitshunde hatten deutlich mehr Erfolg, sobald ihre Haltern sie ermunterten und lobten. Auf sich allein gestellt blieben die Rettungshunde erfolglos, Familienhunde jedoch nicht. Brubaker merkt an: „Das fanden wir sehr ungewöhnlich, da Such- und Rettungshunde dafür ausgebildet werden, unabhängig zu arbeiten. Es lässt uns zudem glauben, dass die Kommunikation zwischen Rettungshunden und ihren Besitzern effektiver sein könnte als zwischen privaten Haltern und ihren Hunden“.

Menschlicher Einfluss

Verhielt sich der Halter neutral und ruhig, lösten drei Familienhunde und zwei Suchhunde die Aufgabe. Zwei Familienhunde schafften es zudem, die Box zu öffnen, obwohl ihr Halter den Raum verlassen hatte. Wurden die Hunde von ihren Haltern ermuntert, hatten neun der Suchhunde und nur zwei der Familienhunde Erfolg. Warum? Letztere verstanden die Ermunterungen als Aufforderung zum Spiel und behandelten die Box wie ein Spielzeug, ohne sie zu öffnen.

Such- und Rettungshunde betrachteten sie als Arbeitsaufgabe – so die Vermutung der Wissenschaftler. Weitere Forschung wird es zeigen. Bis dahin bleibt festzuhalten: Der menschliche Einfluss auf das Verhalten von Hunden ist einer der wichtigen Faktoren, der zur Verhaltensanalyse heranzuziehen ist.

Quelle: Oregon State University.