02.11.23: Die sogenannten „American XL Bullys“ sind ab dem 31.12. in England und Wales verboten. Die Regierung reagiert damit auf eine Reihe von Beißvorfällen, in die XL-Bullys verwickelt waren – einige davon mit tödlichem Ausgang.

Die Hunde dürfen ab 2024 nicht mehr gezüchtet, verkauft, beworben, getauscht, verschenkt, bei neuen Leuten untergebracht oder ausgesetzt werden. Menschen, die XL-Bullys halten, müssen diese in der Öffentlichkeit an der Leine führen und ihnen einen Maulkorb aufsetzen. Die Tiere sind darüber hinaus bis Ende Januar 2024 zu registrieren. Hunde, die zu diesem Zeitpunkt jünger als ein Jahr sind, müssen bis zum 31.12.24 kastriert werden, ältere bis zum 30.6.24. Wer dem nicht nachkommt, kann eine Vorstrafe sowie eine Geldstrafe auferlegt bekommen. Zudem droht die Beschlagnahmung des Hundes.

Kritik an dem Verbot

Tierschutzorganisationen sehen das Verbot kritisch und sind besorgt darüber, dass nicht klar ist, wie viele Hunde unter die Rassebeschreibung fallen. Sie drängen darauf, dass die Teams, die das Gesetz durchsetzen werden, gute Schulungen erhalten.

Der XL-Bully ist keine vom Britischen Kennel Club anerkannte Rasse und hat somit auch keinen offiziellen Rassestandard.

In einer Definition, welche die englische Regierung veröffentlicht hat, werden ein „schwerer, großer und breiter“ Kopf und eine „blockige oder leicht kantige“ Schnauze beschrieben. Die Hunde seien zudem „stark bemuskelt“, mit einem „großen, blockigen Körper, welcher den Eindruck von großer Kraft für die Größe vermittelt“, und hätten glänzendes, glattes und dichtes Fell.

In Deutschland ist der American XL Bully ebenfalls keine vom VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) anerkannte Rasse. Auch bei der internationalen Dachorganisation der Hundeverbände, der FCI, gibt es keinen offiziellen Standard.

Das Problem Mensch

Die Dog Control Coalition, zu der Battersea, Blue Cross, Dogs Trust, BVA, Scottish SPCA, der Kennel Club und Hope Rescue gehören, erklärte gegenüber der BBC, dass sich rassespezifische Verbote als unwirksam erwiesen hätten. Das Problem liege bei den Hundebesitzern. „Die Regierung muss das Problem an der Wurzel packen, indem sie sich mit den skrupellosen Züchtern auseinandersetzt, denen der Profit wichtiger ist als das Wohlergehen der Tiere, und mit den unverantwortlichen Besitzern, deren Hunde auf gefährliche Weise außer Kontrolle geraten sind“, teilte der Zusammenschluss mit.

Quellen: www.guardian.com, www.bbc.com