Als glückliche Frauchen und Herrchen erwarten euch viel Freude mit euren Hunden aber auch langzeitliche Verantwortung für ihr Wohl und alles, was sie vielleicht anstellen. Die meisten von uns nehmen das ernst und bringen ihren Lieblingen alles bei, das sie brauchen, um in unserer Welt und mit anderen Menschen klarzukommen. Aber es gab und wird immer Vorfälle geben, in denen auch mit dem besterzogenen, liebsten Hund etwas schief läuft. Lies hier, was du bei deiner Wahl der Hundehaftpflicht wissen solltest.

Die Einstufung der Gefährlichkeit

In einigen Bundesländern, zum Beispiel Berlin, ist die Hundehaftpflicht gesetzliche Pflicht. Informationen darüber sind in den jeweiligen Landeshundegesetzen zu finden. Hunderassen wie der Bullterrier, der Pitbull Terrier oder der Rottweiler stehen in vielen Bundesländern auf einer Liste gefährlichen Hunde. Für sie gelten teils Sonderregelungen. Eine Zucht der gelisteten Rassen, gar eine Haltung, ist in vielen Bundesländern einschränkt oder verboten.

Aufgrund eines nachgewiesenen Beißvorfalls kann jeder Hund als gefährlich klassifiziert werden. Dabei wiegt gegen Menschen gerichtete Gewalt schwerer als Aggression, die unter Hunden stattfindet. Über spielerische Momente oder ranghierarchische Streitigkeiten zwischen Hunden braucht der Halter sich in diesem Zusammenhang keine Sorgen zu machen. Grenzen verwischen jedoch schnell, wenn der „Rivale“ mit erheblichen Verletzungen davonkommt, oder auch nicht davonkommt.

Preisdifferenzierung

Die Versicherungen differenzieren stark nach Rasse und Verwendung. Hunde, die im öffentlichen Dienst eingesetzt werden, wie z.B. Schäferhunde bei der Polizei, sind ggf. günstiger zu versichern. Es gibt auch Tarife mit Selbstbeteiligung im Vorfall. Mit anderen Worten: Bei möglichen Beschädigungen, wie Sach- oder Mieteigentumsbeschädigungen, trägt der Hundehalter einen Teil der Kosten aus eigener Tasche. Diese Tarife können mit mangelnder Transparenz und unklarer Komplexität einhergehen.

Eine Hundehaftpflichtversicherung für einen gechippten Golden Retriever im Privatbesitz – hierzulande gibt es Stand Mai 2020 noch keine deutschlandweite gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Hunde –, ohne jegliche Vorschäden in den vergangenen fünf Jahren, ist für bereits ca. 45€ im Jahr zu finden. Deckungsleistungen reichen von 5 Millionen Euro bis zu 50 Millionen Euro im verursachten Schaden des Vierbeiners. Der Tarifpreis steigt durch eine höhere Deckungssumme im Allgemeinen an. Nahezu dieselben Angebote unter denselben Bedingungen gelten auch bei einem Schäferhund. Allerdings bei einem körperlich weitaus kleineren Chihuahua kriegt man eine Versicherung für 42€ im Jahr. Die Größe des Hundes spielt demnach eine Rolle.

Wissenswertes

  • Die Hundehaftpflicht fließt nicht in die private Haftpflichtversicherung mit ein. Sie muss zusätzlich erworben werden, abhängig von Bundesland und Hunderasse.
  • Versicherungen für sogenannte Kampfhunde und/oder für Hunde(rassen), die als gefährlich eingestuft sind, kosten mehr, in etwa das Doppelte pro Jahr.
  • Etwa 100.000 Vorfälle werden an die Versicherungszentralen im Jahr gemeldet, die für ca. 80 Millionen Euro aufkommen.
  • Eine Hundehaftpflicht im Allgemeinen kommt für Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden auf.